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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 333 -
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Camillo Praschniker (1884–1949) 333 Quellen oder mangelhafter Überlieferung in der Literatur –, wie der Stellenwert der Klas- sischen Archäologie in Prag zu dieser Zeit überhaupt ein geringer gewesen sein dürfte. Unter den von Praschniker in Prag betreuten Dissertationen scheinen in einem 1965 erschienenen Verzeichnis107 nur zwei Hauptfach-Dissertationen mit Abschluss im Stu- dienjahr 1927/28 auf : Gisele Weydes108 Arbeit über „Probleme der frühgriechischen Va- senmalerei“ bei Praschniker und dem Kunsthistoriker Alois Grünwald109 sowie Johann Peschkas110 Arbeit „Zur statuarischen Überlieferung der Athena Parthenos“ bei Prasch- niker und dem Klassischen Philologen Theodor Hopfner111. In der Forschungsliteratur zur Prager Deutschen Universität (von der Teilung der Prager Universität in eine Deut- sche und eine Tschechische 1882 bis zur Schließung der Deutschen Universität im Jahr 1945) ist die Archäologie kaum ein Thema ; es dominieren Darstellungen über das Fach Geschichte112. Auch Praschniker wird in der Literatur zur Prager Universität kaum er- wähnt113. Genannt wird er jedoch von Herbert Cysarz, einem zeitgenössischen Kollegen und deutschnationalen Germanisten, in dessen stark tendenziösem Rückblick auf seine Prager Jahre114 : „Auch der klassische Archäologe Camillo Praschniker – nach wenigen sönlichkeit, Deutsch-Österreicher im besten Sinne des Wortes. Da er die Gabe besitzt, bei aller Gründlichkeit auch anregend vorzutragen, hat er in Prag gute Lehrerfolge zu verzeichnen. 107 Disertace Pražské University 1882–1945 II. Die Deutsche Universität, bearb. v. Milena VyBorná (Praha 1965) 68, Nr. 471 und 71, Nr. 507. 108 Bei Gisele (oder Gisela) Weyde, geb. 06.08.1894 in Kosice, dürfte es sich aber in diesem Verzeichnis um ei- nen Irrtum handeln. Sie scheint auch als Dissertantin der Universität Wien mit einem Abschluss im Dezem- ber 1921 bei Reisch und Löwy auf (UAW, phil. RA 5233) und ist somit die erste Frau, die an der Universität Wien in Archäologie promovierte. Gisela Weyde hatte für die Parthenonmetopen Zeichnungen aufgrund von Praschnikers Skizzen angefertigt. Siehe Praschniker, Parthenonstudien (wie Anm. 38) XV (Vorwort). 109 Alois Grünwald, geb. 1882 ; siehe : 100 Jahre Kunstgeschichte an der Universität Graz. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Faches an den deutschsprachigen österreichischen Universitäten bis in das Jahr 1938, hg. v. Walter Höflechner, Götz Pochat (Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz 26, Graz 1992) 62. 110 Johann Peschka, geb. 12.02.1904. 111 Theodor Hopfner (1886–1946 ; gest. am 9.2.1946 im Internierungslager Ruzyně bei Prag). 112 Z.B. Pavel Kolář, Die Geschichtswissenschaft an der Deutschen Universität Prag 1882–1938. Entwicklung der Lehrkanzeln und Institutionalisierung unter zwei Regimen, in : Universitäten in nationaler Konkurrenz. Zur Geschichte der Prager Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Hans LemBerg (Veröff. des Collegium Carolinum 86, München 2003) 85–114. 113 Erwähnt wird er nur kurz in : Ota Konrád, Dějepisectví, germanistika a slavistika na německé univerzitě v Praze 1918–1945 [Geschichtsschreibung, Germanistik und Slawistik an der Deutschen Universität in Prag 1918–1938] (Praha 2011) 61. 114 Herbert Cysarz, Zehn Jahre Prag. Erinnerungen an die Jahre 1928–1938 samt Rückblick und Ausblicken, in : Grenzfall der Wissenschaft : Herbert Cysarz, hg. v. Rudolf Jahn (Frankfurt/M. 1957) 77–117, hier 107. Cysarz lehrte von 1928–1938 an der Deutschen Universität Prag und gehörte zu den überzeugten Natio- nalsozialisten unter den Prager Lehrenden. In seinem Rückblick drückte er sehr stark das Überlegenheits- gefühl der Deutschen gegenüber den Tschechen aus, die als kulturell niedriger stehend angesehen wurden ;
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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