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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 337 -
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Seite - 337 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3

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Camillo Praschniker (1884–1949) 337 Alexandra Praschniker geb. Toldt war Gesellschafterin in der Firma ihrer Familie väter- licherseits128a. In Bezug auf seine eigenen wissenschaftlichen Arbeiten war Praschniker in Prag sehr produktiv. Im Mittelpunkt seines Interesses stand die Akropolis von Athen. Praschniker setzte die Arbeit an den Metopen und Akroteren des Parthenon fort. Die entsprechenden Monografien erschienen 1928 und 1929129, dazu einige Aufsätze zu Bauten und Skulptu- ren der Athener Akropolis130. Praschniker hatte bereits den Sommer 1922 in Cambridge verbracht, er konnte von dort aus in London die Elgin Marbles und die in London vor- handenen Abgüsse von Athener Metopenbruchstücken studieren. Im Februar 1924 arbei- tete er in Paris an der französischen Nationalbibliothek mit den vor den Originalen – vor der Zerstörung des Parthenon im Jahr 1687 – angefertigten zeichnerischen Aufnahmen von Jacques Carrey. Im Sommer 1924 korrespondierte er mit Heberdey über Carreys Par- thenon-Zeichnungen. Heberdey machte den Vorschlag zu einem gemeinsamen Carrey- Aufsatz131. Praschniker schickte seine Notizen an Heberdey und bat um Retoursendung an die Wiener Institutsadresse132. 1925 ermöglichte ihm das Ministerium in Prag einen Athen-Aufenthalt, wo er seine Beobachtungen an den Metopen kontrollieren konnte. Im Anschluss daran reiste er nach London und Paris. Im April 1928 konnte Praschniker wie- derum am Parthenon arbeiten. Nach dem Tod Heberdeys 1936 korrespondierte Prasch- niker mit dessen gleichnamigem Sohn, damals Dozent für Zoologie an der Grazer Uni- versität, der ihm das Manuskript seines Vaters über die Parthenonskulpturen sandte133. Heberdeys Arbeit wurde mit einer Einleitung von Praschniker 1939 gedruckt134. Im Januar 1929 wurde Praschniker an der Universität Jena für die nach Herbert Koch freiwerdende Professur an erster Stelle gemeinsam mit Georg Lippold vorgeschlagen135. Im Oktober 1929 beschloss das Thüringische Staatsministerium, Praschniker mit Wirkung vom 1. März 1930 zum ordentlichen Professor zu ernennen136. Gleichzeitig zeichnete sich aber auch in den langjährigen Bemühungen um eine Rückkehr nach Wien ein Erfolg ab. 129 Praschniker, Parthenonstudien (wie Anm. 38) ; Praschniker, Akroter (wie Anm. 83). 130 Camillo Praschniker, Zum Friese des Tempels der Athena Nike, Strena Buliciana (1924) 1–7. Nachtrag auf S. XXI ; Camillo Praschniker, Der Wiederaufbau des Parthenon, Zeitschrift für Denkmalpflege 2/2 (1927) 15–18 ; Praschniker, Köpfe (wie Anm. 96). 131 AÖAI, NL Praschniker, K. III : Heberdey an Praschniker, 20.06.1924 ; Praschniker an Heberdey, 05.07.1924. 132 Ebd. Praschniker an Heberdey, 27.01.1925. 133 AÖAI, Akten, Zl. 394/36 :H : Doz. Heberdey an Praschniker, 16.5.1936. 134 Rudolf HeBerdey, Untersuchungen zu den Zeichnungen Jacques Carrey’s, in : ÖJh 31 (1939) 96–141 (Mit einer Einleitung von Camillo Praschniker : 96f.). 135 UAJ, BA 931, fol. 2–5 : Denominationsbericht der Philosophischen Fakultät für die Professur der Archäolo- gie. Jena, 22.01.1929. Koch war von 1918–1929 Professor in Jena und wechselte dann nach Leipzig. Siehe Eberhard Paul, Herbert Koch 1880–1962, in : Archäologenbildnisse, 206f. 136 UAJ, PA Praschniker (D 2286) : Anstellungsurkunde für Praschniker in Prag, IV D1/2693/29.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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