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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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Camillo Praschniker (1884–1949) 341 gewisses Konfliktpotential zwischen Praschniker und Reisch zeigte sich auch in einem Brief an Hans Schrader, in welchem er ihm über diese Arbeit berichtete160 : Über Gj. verg. Woche Vortrag im Museum am Stubenring161 […]. Leider bin ich mit dem Aufsatz selbst nicht weiterge- kommen. Reisch, der sonst jetzt kaum mehr einen der Jh-Aufsätze162 liest, hat ihm die Ehre zuteil werden lassen, ihn bis zu einem Punkte, den ich genau bemerkte, sogar intensiv durchzustudieren und hat ihn mit mir etwa wie eine Dissertation besprochen, sogar mein Deutsch beanständet [sic], […]. Ich habe ihn dreimal unterbrochen und mein Ms zurückhaben wollen, aber die Sache hat ihm anscheinend grosse Freude gemacht und war eine kleine Rache für meine Anwesenheit in Wien. […] hatte Benndorf sehr herausgestrichen. Das war R. vor allem nicht recht. 1933 und 1935 nahm Praschniker an den Ausgrabungen des ÖAI in Ephesos teil. Mit Josef Keil163 und dem Architekten Max Theuer164 arbeitete er an der Freilegung des Mau- soleums von Belevi, einem außerhalb der Stadt gelegenen frühhellenistischen Grabbau. Für die Publikation bearbeitete Praschniker den figürlichen Schmuck und die Einzelfunde und legte eine Datierung des Bauwerkes vor165. Im Zusammenhang mit seiner Arbeit in Belevi korrespondierte Praschniker vor allem mit Hans Schrader166. Die österreichischen Grabungen in Ephesos konnten nach dem Ersten Weltkrieg erst 1926 wieder aufgenom- men werden, die letzte Grabungskampagne vor dem Krieg im Jahr 1913 war noch als Ausgrabung Österreich-Ungarns im Osmanischen Reich durchgeführt worden. 1935 fand die letzte Grabung vor dem Zweiten Weltkrieg statt. In den folgenden Jahren lag das Hauptaugenmerk bezüglich Ephesos auf der Vorbereitung der Publikationen, auch für Praschniker als ÖAI-Direktor seit 1935. 160 ADAI, NL Schrader, Kasten 1, Briefe A–Z : Praschniker an Schrader 09.03.1932. 161 Museum für angewandte Kunst in Wien, früher Museum für Kunst und Industrie. 162 Aufsätze für die Jahreshefte des ÖAI, deren Herausgeber Reisch als Direktor war. 163 Keil (1878–1963) war von 1927–1935 Ordinarius für Alte Geschichte in Greifswald, 1936–1950 Ordinarius für Alte Geschichte in Wien. Keil war außerdem Leiter der österreichischen Grabungen der Zwischenkriegs- zeit in Ephesos. Siehe Traute Wohlers-Scharf, Die Forschungsgeschichte von Ephesos. Entdeckungen, Grabungen und Persönlichkeiten (Frankfurt 1995) 155–157 ; Martina Pesditschek, Wien war anders – Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde, in : Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus. Das Beispiel der Universität Wien, hg. v. Mitchell G. Ash, Wolfram Niess, Ramon Pils (Göttingen 2010) 287–316, hier 307–315 ; Martina Pesditschek, Keil, Josef, in : DNP Suppl. 6, 647–648. 164 Theuer (1878–1949) war von 1921–1948 Professor an der Technischen Hochschule Wien und nahm an mehreren Grabungskampagnen in Ephesos teil. 165 Camillo Praschniker, Die Datierung des Mausoleums von Belevi, in : Anzeiger der ÖAW phil.-hist. Kl. 85 (1948) 271–293 (J. Keil zum 70. Geburtstag). Die Publikation des entsprechenden Bandes der Forschungen in Ephesos ist aber erst 1979, also mit über 40jähriger Verspätung, erschienen : Camillo Praschniker, Max Theuer, Das Mausoleum von Belevi, mit ergänzenden Beiträgen von Wilhelm Alzinger, Robert Fleischer, Elisabeth Fossel-Peschl, Veronika Mitsopoulos, Egon Reuer und Otto Schottenhaml, Forschungen in Ephesos VI (Wien 1979). Zur langen „Publikationsgeschichte“ siehe das Vorwort von Hermann Vetters. 166 AÖAI, Ephesos, K. 37 (= Belevi 2) : mehrere Briefe Schraders an Praschniker.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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