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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 344 -
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344 Gudrun Wlach von der Umstrukturierung in Kenntnis gesetzt176, die mit 1. Januar 1935 in Kraft trat. Das ÖAI, das seit seiner Gründung 1898 eine direkt dem Unterrichtsministerium unter- stellte Forschungsinstitution gewesen war, war nun an die Philosophische Fakultät der Universität Wien angegliedert. Nach der Emeritierung Reischs fand am 6. November 1933 an der Universität unter dem Vorsitz des Dekans Adolf Franke eine Kommissionssitzung betreffend die Professur nach Reisch statt. Anwesend waren die Professoren Dopsch, Egger, Hirsch, Machatschek, Meister, Patsch, Radermacher, Schlosser und Srbik. Egger verfasste den Bericht über diese Sitzung177 : Für die Nachfolge […] ist insoferne bereits vorgesorgt gewesen, als […] Camillo Praschniker zur Übernahme der Lehrkanzel nach E. Reisch ausersehen war. Für den Entschluss, als langjähriger Ordinarius den aussergewöhnlichen Uebergang zum Extraordinarius zu vollziehen, war ihm die seinerzeitige Nachfolge nach Prof. E. Reisch eine Voraussetzung, die zwar vertraglich nicht festge- legt werden konnte, die aber sowohl bei den mündlichen Verhandlungen vom Bundesministerium für Unterricht als auch von Seiten der Fakultät als gegeben angesehen wurde. Ein Gutachten über Persönlichkeit und Leistungen Praschnikers sei bereits im Kommissionsbericht vom 30. Juni 1928 enthalten. Der Antrag von Richard Meister, die Ernennung Praschnikers zum Nachfolger von Reisch als ordentlichen Professor mit 1. Januar 1934 zu erbitten, sei von der Kommission einstimmig angenommen worden. Gleichzeitig sollten ihm die Funktionen seines Amtsvorgängers (Leitung der Archäologischen Sammlung und Mitleitung des Archäo- logisch-Epigraphischen Seminars) übertragen werden. Das Professorenkollegium nahm in der Sitzung vom 11. November 1933 den Antrag der Kommission, Praschniker zu ernennen, an. Dieser wurde vom Dekan mit der provisorischen Leitung des Archäologischen Seminars betraut. Dekan Franke schrieb am 17. November 1933 an das Unterrichtsministerium und ersuchte, Praschniker mit 1. Januar 1934 zum ordentlichen Professor und Leiter des Archäo- logischen Seminars zu ernennen178. Die Antwort des Ministeriums vom 20. Dezember 1933 lautete179, dass die Betrauung Praschnikers mit der Leitung der Archäologischen Sammlung und der Mitleitung des Archäologisch-Epigraphischen Seminars genehmigt werde, der An- trag auf Ernennung zum ordentlichen Professor aber vorbehalten bleibe. Praschniker wurde schließlich im März 1934 zum ordentlichen Professor der Klassischen Archäologie ernannt180. Er hatte also 1934, im Alter von 49 Jahren, die Professur und mit Beginn des Jahres 1935 die ehrenamtliche Leitung des ÖAI von Reisch übernommen. Wie die lange „Vorgeschichte“ – 176 AÖAI, Akten, Zl. 3/35 :C. 177 UAW, PA Praschniker 2933, fol. 81–82 : Bericht Egger über die Sitzung vom 06.11.1933. 178 Ebd. fol. 79–80 : Dekan an BMU, 17.11.1933, Zl. 140 ex 1933/34. Gemeint ist wohl die Archäologische Sammlung. 179 Ebd. fol. 87 : Minister Schuschnigg an phil. Dekanat Wien, 20.12.1933. 180 UAW, PA Praschniker 2933, fol. 89 : Rektor Univ. Wien an phil. Dekan Adolf Franke 16.04.1934 mit Ab- schrift BMU betr. Wiederbesetzung der ordentlichen Lehrkanzel nach Reisch mit C. Praschniker. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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