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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 348 -
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348 Gudrun Wlach Bestrebungen, die Gipsabguss-Sammlungen der Universität und der Akademie der bil- denden Künste zu vereinen. Praschniker und Peter Behrens193, der Rektor der Akademie, sollten einen geeigneten Ort für eine gemeinsame Aufstellung finden. Behrens dachte an das Palmenhaus im Burggarten, an Räume im neuen Trakt der Hofburg oder an das einstige Reitschulgebäude194 ; Praschniker schlug im Juni 1934 leer stehende Räume am Judenplatz vor195. Eine Lösung für das geplante Gipsmuseum wurde aber nicht gefunden. Im Oktober 1937 wurde die Frage dieses Museums neuerlich akut. Karl Sterrer196, der Rektor der Akademie, schrieb – mit Abschrift für Praschniker – an das Ministerium we- gen der Errichtung eines zentralen Gipsmuseums unter der Leitung des Archäologischen Instituts der Universität Wien197. Sterrer bat um vorübergehende Deponierung in einem Bundesgebäude, da die Akademie die vier Räume brauche, in denen die Gipsabgüsse jetzt zusammengerückt waren. Wegen der Errichtung des Auditorium Maximum198 an der Universität Wien sei auch dort die Sammlung von Gipsabgüssen an der archäologischen Lehrkanzel unterstandslos geworden. Daher sei geplant, die Sammlung aller Abgüsse nach der Antike unter der Leitung der Lehrkanzel für Archäologie in einem zentralen Gebäude aufzustellen. Gedacht war an das Gebäude der einstigen Garnisonkirche199 ; dies scheiterte jedoch an den Kosten. Praschniker antwortete dem Rektor der Akademie200, er sei sehr an einer Lösung des Problems „Gipsmuseum“ interessiert und wolle jeden Schritt der Akademie für eine Neu- aufstellung unterstützen. Er habe aber Bedenken gegen eine einstweilige Übersiedlung in ein Depot. Die Abgüsse hätten bereits sehr gelitten. Viele seien – abgesehen von den absichtlich vernichteten201 – bei der Deponierung zerbrochen worden. Die Gipse würden bei einer Übersiedlung wieder schwer leiden. Am 11. März 1938 schrieb Praschniker an das Professorenkollegium der Philosophi- schen Fakultät202 und bat um einen Zuschuss für das Gipsmuseum der Archäologischen Sammlung. Die Neuaufstellung der Archäologischen Sammlung, die während des Ein- baus des Auditorium Maximum teilweise geräumt werden musste, habe mehr gekostet 193 Der Architekt Behrens (1868–1940) war 1933–1935 Rektor der Akademie der bildenden Künste. 194 ÖStA, AVA, Unterricht Allg., Fasz. 667, Zl. 19807-I/1 : Behrens an BMU, 05.03.1934. 195 Ebd. Praschniker an BMU, 12.06.1934. 196 Sterrer (1885–1972) war 1937 und 1938 Rektor der Akademie der bildenden Künste. 197 IKA Wien, Archäologische Sammlung, Sammlungsakten, Karl Sterrer an BMU, 13.10.1937. 198 Das Auditorium Maximum der Universität Wien wurde am 14.12.1936 eröffnet. 199 Die Schwarzspanierkirche in 9. Bezirk war von 1861–1918 die evangelische Garnisonkirche. 200 IKA Wien, Archäologische Sammlung, Sammlungsakten, Praschniker an Sterrer, 19.10.1937. 201 Damit könnten die 1936 aus dem Fenster geworfenen Abgüsse gemeint sein. Siehe Brein, Archäologische Sammlung (wie Anm. 190). 202 IKA Wien, Archäologische Sammlung, Sammlungsakten : Praschniker an Professorenkollegium der phil. Fa- kultät, 11.03.1938. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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