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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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350 Gudrun Wlach März 1936 und am 21. Februar 1938 hielt Praschniker Vorträge am Istituto di Studi Romani in Rom über römische Straßen und römische Kunst in Österreich (Abb. 18)206. 6. zweigstelle wien des archäologischen instituts des deutschen reiches (1938/39–1945) Am 12./13. März 1938 erfolgte der „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialisti- sche Deutsche Reich. Unter dem kommissarischen Rektor Fritz Knoll fand bereits am 22. März die Vereidigung der Professoren der Universität Wien auf Adolf Hitler statt – unter Ausschluss aller Professoren jüdischer Herkunft und jener, die als politische Geg- ner bekannt waren207. Wie Praschniker zum „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im März 1938 stand, kann nur vermutet werden, Äußerungen dazu sind mir nicht bekannt. Tatsache ist, dass Praschniker ebenso wie die meisten österreichischen Archäologen eine Aufnahme in die NSDAP anstrebte. Praschnikers Stellung als Universitätsprofessor war vorerst unbestritten, klar war jedoch, dass manche wissenschaftliche Institutionen, darun- ter das ÖAI, das als Teil der Philosophischen Fakultät der Universität Wien eine Sonder- stellung einnahm, nicht in der bisherigen Form würden bestehen bleiben. Praschnikers Aufgabe als Leiter war es also nun, die künftige Stellung des ÖAI so gut als möglich im Sinne des Wiener Instituts mitzugestalten. Sein Handlungsspielraum dabei dürfte nicht sehr groß gewesen sein, letztlich wird er wohl versucht haben, die für das ÖAI günstigste Lösung herbeizuführen. Manuel de la technique des fouilles archéologiques, Publications de l´Institut International de Coopération Intellectuelle (Paris 1939) Kap. VIII : 129–144 (nicht als eigener Artikel gekennzeichnet). Die deutsche Fas- sung des Vortragstextes im AÖAI, Akten, Zl. 72a/37 :H. 206 Camillo Praschniker, Le grandi strade romane nell’Austria, Quaderni dell’Impero. Le grandi strade del mondo romano XIV (Istituto di Studi Romani 16, Rom 1938) 3–21 ; Camillo Praschniker, L’arte dell’Impero di Roma nelle raccolte e negli studi austriaci, Quaderni Augustei. Studi stranieri XV (Istituto di Studi Romani 17, Rom 1939). – Zum nationalistisch-katholischen Hintergrund des Istituto di Studi Ro- mani siehe Friedemann ScriBa, Augustus im Schwarzhemd ? Die Mostra Augustea della Romanità in Rom 1937/38 (Frankfurt a.M./Wien 1995) bes. 112–116. 207 ÖStA, AdR, PA Praschniker, fol. 13 : Diensteid auf Adolf Hitler am 22.03.1938. – Zum raschen und wider- standslosen Umwandlungsprozess der österreichischen Universitäten in nationalsozialistische Institutionen siehe Brigitte LichtenBerger-Fenz, Österreichs Universitäten und Hochschulen – Opfer oder Wegberei- ter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (Am Beispiel der Universität Wien), in : Willfährige Wissen- schaft. Die Universität Wien 1938–1945, hg. v. Gernot Heiss, Siegfried Mattl, Sebastian Meissl, Edith Saurer, Karl Stuhlpfarrer (Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik 43, Wien 1989) 3–15 ; Brigitte LichtenBerger-Fenz, „Es läuft alles in geordneten Bahnen“. Österreichs Hochschulen und Universitäten und das NS-Regime, in : NS-Herrschaft in Österreich. Ein Handbuch, hg. v. Emmerich Tálos, Ernst Ha- nisch, Wolfgang NeugeBauer, Reinhard Sieder (Wien 2000) 549–569. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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