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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 369 -
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Camillo Praschniker (1884–1949) 369 ein, betonten seine politische Zuverlässigkeit, seine nationale Haltung, sein Eintreten für den Nationalsozialismus und ersuchten, ihn trotz der Tatsache, dass er „Mischling zweiten Grades“ sei, im Amt zu belassen. Vom Gaupersonalamt in Wien wurde Praschniker stets als in politischer und charakterlicher Hinsicht einwandfrei bezeichnet318. Praschniker war seit Dezember 1938 Parteianwärter der NSDAP gewesen. Im Frühjahr 1942 zog er aber den Erfassungsantrag und ein neuerliches Aufnahmeansuchen zurück, wohl aufgrund sei- ner „Mischlingseigenschaft“, die eine Aufnahme in die NSDAP ausschloss319. In manchen späteren Darstellungen nach Kriegsende klingt dieser Rückzug anders : Praschniker gab an, aus der Partei entlassen worden zu sein320, auch in einer der Unterstützungserklärun- gen ist von einer Entlassung die Rede321. 6.7 Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen Praschniker war seit 1932 korrespondierendes, seit 1937 ordentliches Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften, war dort in vielen Kommissionen tätig, wie zum Beispiel in der Kleinasiatischen und der Prähistorischen Kommission, in der Limeskommission und der Balkankommission322. Seit 1914 war er korrespondierendes, seit 1921 wirkliches Mitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches. Außerdem gehörte er der Deutschen Gesellschaft der Wissenschaften und Künste in Prag (der Deutschen Akademie 318 BAB, ehem. BDC, Parteikorrespondenz : Gaupersonalamt Wien an Gaupersonalamt München, 20.06.1941 ; Gaupersonalamt, Hauptstelle politische Beurteilung an Bayer. Staatsministerium f. Unterricht und Kultus, München betr. Praschniker, 14.08.1941. 319 BAB, ehem. BDC : Schreiben der NSDAP Gauleitung Wien an NSDAP Reichsleitung in München, Mit- gliedschaftswesen, 21.01.1943 : Der Betr. ist jüdischer Mischling II. Grades und hat deshalb sowohl seinen Erfas- sungsantrag, als auch den im Rahmen der Anordnung 34/39 eingebrachten Aufnahmeantrag freiwillig zurückgezo- gen. 320 ÖStA, AdR, PA Praschniker, Darstellung des Lebenslaufes, 02.08.1945 : In die NSDAP bin ich Dezember 1938 als Anwärter eingetreten. […] Ich wurde schon im Frühjahr 1942 – es dürfte Feber oder März gewesen sein, aus der NSDAP entlassen, ohne Mitglied geworden zu sein und habe seither mit der Partei nichts mehr zu tun gehabt, mit deren Ideologie ich in immer größeren Widerspruch geriet. 321 UAW, PA Praschniker 2933, fol. 160 : Praschniker an Staatsamt für Inneres, Beilage 6 : Eidesstattliche Erklä- rung Arthur Dutz für Praschniker 12.09.1945 : […] dass ich aus meiner Tätigkeit als Blockhelfer der Ortsgruppe „Alserbach“ der NSDAP weiss, dass Herr Universitätsprofessor Dr. Camillo Praschniker als Parteianwärter im Februar 1942 aus der Partei entlassen wurde. 322 AÖAW, PA Praschniker ; zu Zl. 1394/49 : Nachruf Meister in der Klassensitzung der phil.-hist. Klasse am 12.10.1949 und Richard Meister, Geschichte der Akademie der Wissenschaften in Wien 1847–1947 (Ös- terreichische Akademie der Wissenschaften, Denkschriften der Gesamtakademie 1, Wien 1947) : Praschniker gehörte außerdem der Arabischen und der Ägyptischen Kommission an ; der Österreichischen Forschungsge- meinschaft für den Südosten, der Kommission für Raumforschung und Wiederaufbau, der Kommission für die Verleihung des Matthaeus und Rudolf-Much-Preises und der für die Präsidentenbildnisse.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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