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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 374 -
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374 Gudrun Wlach wurde von seinen früheren Wiener Kollegen unterstützt. Der anscheinend stets geschickt agierende Keil schrieb am 10. September 1948 an Praschniker346, eine Initiative zu einer Verwendung Miltners solle aus politischen Gründen am besten von Gschnitzer347 ausge- hen, der ja Nationalrat sei, vom Institut oder der Akademie solle nur eine Befürwortung kommen. Im Sommer 1948 begannen die Ausgrabungen auf dem Magdalensberg in Kärnten in Zusammenarbeit zwischen dem ÖAI und dem Kärntner Geschichtsverein. Vermessungen als Grundlage für künftige Forschungen waren bereits 1940 und 1941 durchgeführt wor- den. Praschniker als ÖAI-Direktor fungierte als Grabungsleiter und publizierte gemein- sam mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen den ersten Grabungsbericht348. Die praktische Organisation der Grabung übernahm Vetters. 1949 war Praschniker bereits schwer krank, im Sommer verbrachte er einen Kuraufenthalt in Warmbad Villach und verfolgte von dort die Grabungen auf dem Magdalensberg. Er starb am 1. Oktober 1949. Nach seinem Tod wurden die Grabungen von Egger weitergeführt. Eine von der Kärnt- ner Landesregierung gestiftete Gedenktafel für Praschniker wurde im September 1950, zum Abschluss der dritten Grabungssaison auf dem Magdalensberg, vor dem sog. Re- präsentationshaus angebracht – in Anbetracht von Praschnikers kurzer Wirkungsperiode als Grabungsleiter eine außergewöhnliche Ehrung. Am 10. Dezember 1949 fand an der Universität Wien eine Gedenkfeier statt, in der Camillo Praschniker von Vertretern der Akademie der Wissenschaften und der Universität gewürdigt wurde349. 8. zusammenfassung : persönlichkeit und werk Der Person Camillo Praschnikers gerecht zu werden, ist nicht leicht. Die Quellenlage zu seinem beruflichen Werdegang ist gut, persönliche Äußerungen zu privaten Angelegen- heiten und zum Zeitgeschehen sind in den mir vorliegenden Briefen selten, sind aber teilweise in kleineren Schriften oder Rezensionen zu erkennen. In Nachrufen wird Prasch- niker als freundlich, bescheiden und harmoniebedürftig beschrieben, seine Beliebtheit 346 AÖAW, PA Praschniker, Keil an Praschniker, 10.09.1948 (per Adresse Dr. Hladik, Dornbirn/Kischg. 3, Vor- arlberg). Praschniker hielt sich nach der Magdalensberg-Grabung offenbar bei Tochter und Schwiegersohn in Vorarlberg auf. 347 Gemeint ist der Jurist Franz Gschnitzer (1899–1968), der Vater des Althistorikers Fritz Gschnitzer (1929– 2008). 348 Camillo Praschniker, Die Versuchsgrabung 1948 auf dem Magdalensberg, in : Carinthia I 139/1, 1948 (1949), 145–176 (mit Beiträgen von H. Vetters, R. Egger, H. Dolenz, G. Mossler, H. Kenner). 349 AÖAW, PA Praschniker : Gedenkreden von Keil, Kenner und Berta Sarne als Vertreterin seiner Schüler und Schülerinnen. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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