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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 380 -
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380 Janez Mlinar bedingt. Sein Lebensweg kommt uns eher als Ergebnis aufgezwungener Lösungen denn als Konsequenz durchdachter Schritte vor. 1. familie Balduin Alois Saria wurde am 5. Juni 1893 in Pettau (Ptuj) geboren. Die strategische Lage der Stadt am wichtigen Kommunikationsweg zwischen den ostalpinen Ländern und dem Pannonischen Becken einerseits und dem mittleren Donauraum und der nördlichen Adriaküste andererseits bestimmte seit der Antike das Dasein der Bewohner und deren all- täglichen Lebensrhythmus. Am Ende des Mittelalters erlebte die Stadt eine schnelle wirt- schaftliche Entwicklung, die vor allem durch den zunehmend intensiven Handel bedingt war. Die Osmaneneinfälle lähmten den Handel, den nachwirkenden Schlag aber versetzte der Siedlung die Tatsache, dass die Mitte des 19. Jahrhunderts ausgebaute Südbahn die Stadt nicht erschloss. Pettau verwandelte sich allmählich in eine mittelmäßige Landstadt, die allerdings noch immer die Rolle des politischen, wirtschaftlichen und teilweise auch des kulturellen Zentrums im unteren Draugebiet spielte2. Saria war das jüngste von drei Kindern aus der Ehe des Vaters Alois Saria und der Mutter Maria Oblack. Auf die erstgeborene Tochter Maria (geboren 1880) folgte der Sohn Otmar und erst neun Jahre danach Baldi, wie Balduin mit dem Kosenamen liebevoll genannt wurde. Ende Juni 1893 erhielt dieser in der St. Georgspfarrkirche in Pettau das Sakrament der heiligen Taufe und wurde zum Mitglied der katholischen Gemeinde3. Die Familie soll tief religiös gewesen sein. Die Aussagen einiger Zeitgenossen deuten sogar darauf hin, dass sein Bruder Otmar bereits vor dem Zweiten Weltkrieg und vor allem nach der deutschen Besetzung Pettaus im Jahr 1941 äußerst zurückhaltend gegenüber der nationalsozialistischen Obrigkeit gewesen sein soll. Ihn soll insbesondere deren anti- katholische und antireligiöse Einstellung gestört haben4. Die Mutter Maria stammte aus der alten, in Pettau seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bezeugten bürgerlichen Familie 2 Eine ausführliche Geschichte Pettaus bleibt ein Desiderat der Forschung. Bisher am ausführlichsten : Balduin Saria, Pettau. Entstehung und Entwicklung einer Siedlung im deutsch-slowenischen Grenzraum (ZHVSt, Sonderband 10, Graz 1965). Eine volkstümliche Darstellung bietet Rudolf Pertassek, Pettau. Die älteste steirische Stadt (Graz 1992). Im Unterschied zu Gesamtdarstellungen liegt eine Reihe vorzüglicher Studien vor, in denen Teilaspekte der Vergangenheit Pettaus behandelt werden, vor allem auf den Gebieten der Archäo- logie, Geschichte und Kunstgeschichte. Zu Saria siehe knapp Fritz Fellner, Doris A. Corradini, Österrei- chische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (Wien/Köln/ Weimar 2006) 354. 3 Nadškofijski arhiv Maribor [Erzbischöfliches Archiv Maribor], Krstna knjiga župnije Sv. Jurija na Ptuju [Tauf- matrikel der Pfarrei St. Georg in Pettau] 1874–1894, 258. 4 Upravna enota Ptuj, Denacionalizacijski spis, [Denationalisierungsakte] 201–65/2000. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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