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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 382 -
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382 Janez Mlinar 2. „äussere einflüsse“ in der jugendzeit Saria verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Pettau. Im Jahr 1912 absolvierte er die Reifeprüfung am dortigen deutschen Gymnasium, wo er eine vorzügliche klassische hu- manistische Ausbildung erhielt. Einer seiner Lehrer war Hans Pirchegger, den junge und frisch vermählte Historiker, der von 1900 bis zu seiner endgültigen Niederlassung in Graz im Jahre 1907 Geschichte am Pettauer Gymnasium unterrichtete9. Ohne Rücksicht auf den Altersunterschied pflegten Pirchegger und Saria enge persönliche und wissenschaftli- che Kontakte10, die in eine gegenseitige Achtung übergingen11. Balduin Sarias Interesse für antike Geschichte bildete sich in seiner frühen Jugend heraus. Sein Aufwachsen in Pettau war geprägt durch die alltägliche Begegnung mit his- torischen Überresten, die an die grandiose Vergangenheit der Stadt erinnerten. Die Stirn- seite seines Geburtshauses enthielt ein eingebautes römisches Relief mit der Darstellung der Nutrices, der Schützerinnen der stillenden Mütter und der Mutterschaft12. Vor dem alten Rathaus am heutigen Platz Slovenski trg stand der fast fünf Meter hohe römische Grabstein aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., den die Pettauer wegen der Darstellung des berühmten Mythos von Orpheus’ Totenklage um seine Frau Eurydike als Denkmal des Orpheus kannten. Am benachbarten Stadtturm waren antike epigraphische Denkmäler zu lesen, die der Spitalkurat und Lokalhistoriker Simon Povoden gesammelt hatte, im Jahr 1830 in den Stadtturm einbauen ließ und sie so vor dem Verfall rettete13. Stumme 9 Alois KernBauer, Hans Pirchegger (1875–1973). „Der“ Landeshistoriker, in : Österreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissen- schaftsgeschichtlichen Porträts, hg. v. Karel Hruza (Wien/Köln/Weimar 2008) 225–246, hier 231. 10 Der im StLA aufbewahrte Nachlass Pircheggers zeugt von einer beinahe 40-jährigen regelmäßigen Korres- pondenz. Siehe StLA, NL Hans Pirchegger, K. 16, H. 731. Auch in der erhaltenen Korrespondenz Sarias, die 1945 in Pettau beschlagnahmt wurde und heute vom Zgodovinski arhiv na Ptuju [Historisches Archiv Pettau] aufbewahrt wird, befinden sich mehrere Briefe Pircheggers. Siehe Zgodovinski arhiv Ptuj [Historisches Archiv Ptuj] (=ZAP) 6, Zbirka muzejskega društva [Sammlung des Musealvereins], K. 28–31. 11 So betonte z.B. Pirchegger in der FS für Saria, dass „der ehemalige Lehrer (d. h. Pirchegger) seinem ehemaligen Schüler sehr zu Dank verpflichtet ist, weil er ihn oft mit Rat und Tat unterstützt hat.“ Vgl. Hans Pircheg- ger, Mein Freund Saria und Pettau, in : FS für Balduin Saria zum 70. Geburtstag (Buchreihe der Südostdeut- schen Historischen Kommission 11, München 1964) 7. 12 Marjeta Šašel Kos, The Nutrices of Poetovio – three lost fragments, in : Ptuj v rimskem cesarstvu, mitraizem in njegova doba [Ptuj im Römischen Reich, Mithraskult und seine Zeit], hg. v. Mojca Vomer Gojkovič, Nataša Kolar (Archaeologia Poetovionensis 2, Ptuj 2001) 343–347. 13 Kristina Šamperl-Purg, Ptujski historiograf Simon Povoden, 1753–1841 [Der Pettauer Historiograph Si- mon Povoden, 1753–1841], in : Kronika 29 (1981) 254–258. Nada Gspan, Art. „Povoden, Simon“, in : ÖBL 8 (Wien 1983), 235. Janko Glazer, Art. „Povoden, Simon“, in : Slovenski biografski leksikon [Slowenisches biographisches Lexikon] (=SBL) 7, hg. v. France Kidrič et al. (Ljubljana 1949) 465–466. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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