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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 394 -
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394 Janez Mlinar mit der Umsiedlung der deutschen Kulturgüter zu tun, berichtete er Ende 194162. Erst im April 1942 konnte er Valjavec über seine Umsiedlung in die Steiermark informieren : Un- terdessen bin ich ins Reich übersiedelt. Da in Graz keine Wohnung zu finden ist, bin ich mit meiner Familie einstweilen in Pettau, da ich nebenbei auch das hiesige Museum betreue63. Die endgültige Übersiedlung nach Graz erfolgte erst im Dezember 1943.64 Zu diesem Zeitpunkt übernahm er den Lehrstuhl für römische Altertumskunde und Epigraphik an der Universität Graz. Im Juli 1942 gratulierte ihm Nikola Vulić, sein ehe- maliger Mitarbeiter an der Universität in Belgrad, zur Ernennung : Das ist die größte Aus- zeichnung, die einem Jugoslawen seitens der deutschen Wissenschaft gemacht wurde65. Auf- grund seiner ehemaligen Tätigkeit in Laibach galt Saria in Graz als guter Kenner der lokalen Lage in Slowenien. An ihn wandten sich mit der Bitte um Fachgutachten verschie- dene Einrichtungen und Organisationen, die in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten des ehemaligen Jugoslawiens wirkten. Wiederholt kontaktierten ihn Mitglieder der Kommission für Ortsnamenänderungen in der Südsteiermark66. Bereits im September 1941 erwähnte er Pirchegger gegenüber seinen Einsatz bei der Eindeutschung der Ortsna- men : Gleichzeitig hat mich auch der politische Kommissar für den Landkreis Pettau ersucht, bei der Rückverdeutschung der Ortsnamen mitzuwirken67. Lokale NS-Organe erkundigten sich bei ihm über politische Ansichten verschiedener Personen, die an der Universität in Laibach tätig waren. Im Januar 1943 befragte man ihn über Franc Weber, Oton Zupančič, Maks Samec und Josip Žontar68. Im Sommer 1942 wandte sich auch die neu gegründete Forschungsstätte für Karst- und Höhlenkunde, die in die Forschungs- und Lehrgemein- schaft „Das Ahnenerbe“ integriert war, an ihn mit der Frage über die genaue Lage von Höhlen im ehemaligen jugoslawischen Gebiet, die von Partisanen benutzt werden könn- ten69. Sarias Antwort war ziemlich dürftig70. Saria scheint auch nach der Umsiedlung ins Reichsgebiet seine relativ distanzierte Hal- tung zur aktuellen Politik gewahrt zu haben. Im Juni 1942 wurde er zwar in die Pettauer Ortsgruppe des Steirischen Heimatbundes aufgenommen und erhielt die rote Mitglieds- karte, die den Vorkriegsmitgliedern des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes vorbehal- 62 Nećak, Slovenski izobraženci (wie Anm. 50) 203 ; Valjavec an Saria, undatierter Brief (vermutlich Ende 1941). 63 Ebd. 203 ; Valjavec an Saria, 28.04.1942. 64 Ebd. 203 ; Valjavec an Saria, 03.12.1943. 65 ZAP 6 (wie Anm. 10) K. 29, Nikola Vulić an Saria, 25.07.1942. 66 Ebd. Brief an Saria, 03.05.1942. 67 StLA, NL Hans Pirchegger K. 16, H. 731 ; Saria an Pirchegger, 09.09.1941. 68 ZAP 6 (wie Anm. 10) K. 29. Brief an Saria, 20.01.1943. 69 Ebd. K. 30. Brief an Saria, 03.06.1942. 70 Ebd. Brief an Saria, 07.06.1942. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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