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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 398 -
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398 Janez Mlinar und einige Jahre danach auch für Rogatec90 vor, wobei den Hauptteil der Arbeit Klemenc erledigte. Das andere wichtige Projekt, das von Saria betrieben wurde, war die Veröffent- lichung eines Corpus antiker Inschriften, die in Jugoslawien gefunden wurden. Die Aus- gabe, die er mit seinem Zagreber Kollegen Viktor Hoffiller unternahm, ergänzte Theodor Mommsens Corpus Inscriptionum Latinarum von 1873 und 190291. Als international renommierter Experte für die Antike Südosteuropas wurde Saria auch in die Arbeit der lokalen Kommission am internationalen Projekt Tabula Imperii Romani einbezogen. Im Herbst 1937 wurde in Pettau das Zusammentreffen der Gruppe organisiert, die das Blatt für den nordöstlichen Teil des römischen Imperiums hätte vorbereiten sollen. Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde das Projekt in der vorgesehenen Form nicht verwirklicht. Zur praktischen archäologischen Arbeit kehrte Saria nach seinem Zwangsrückzug von der Universität Graz zurück. Im Auftrag des Österreichischen Archäologischen Instituts leitete er Ausgrabungen in St. Pölten, im Bereich des ehemaligen Klosters, und half bei der Lokalisierung von Aelium Cetium92. Im Burgenland legte er in Winden am See einen römischen Gutshof frei93. Den gößten Widerhall fanden seine in Parndorf ausgeführten Ausgrabungen : Zwischen 1949 und 1955 stieß er zwischen Bruckneudorf und Parndorf auf eine Villenanlage mit dem palastartigen Hauptgebäude, einer größeren Anzahl von Nebengebäuden und Umfassungsmauern. Das im Hauptgebäude vorgefundene Boden- mosaik mit einer Größe von mehr als 300 m2 stellt den größten in Österreich entdeckten Mosaikkomplex dar94. Die zweite Determinante, die Sarias wissenschaftliche Produktion bestimmte, war Er- gebenheit gegenüber seinem Heimatort. Schon der erste wissenschaftliche Text, den er im Jahre 1914 als 21-jähriger Student in den Blättern zur Geschichte und Heimatkunde der Alpenländer veröffentlichte, behandelt Pettau und dessen neuen archäologischen Funde95. In den folgenden Jahren kehrte er immer wieder zu diesem Thema zurück, entweder in eher populärer Form für Tageszeitungen oder in Form von Fachaufsätzen, wobei er sich nicht nur auf das Gebiet der Archäologie beschränkte, sondern auch die Bereiche Ethnologie und Geschichte miteinbezog96. Den Höhepunkt seines Schaffens stellt die er- 90 Dies., Archäologische Karte von Jugoslawien : Blatt Rogatec (Beograd/Zagreb 1939 [erschien 1941]). 91 Balduin Saria, Viktor Hoffiller, Antike Inschriften aus Jugoslawien I : Noricum und Pannonia, (Zagreb 1938). 92 Am ausführlichsten darüber : Balduin Saria, Ausgrabungen in St. Pölten (Cetium), in : Unsere Heimat 22 (1951) 108–114. 93 Ders., Der römische Gutshof von Winden am See (Burgenländische Forschungen 13, Eisenstadt 1951). 94 Zusammenfassend Ders., Der römische Herrensitz bei Parndorf und seine Deutung, in : FS für Alphons A. Barb (Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 35, Eisenstadt 1966). 95 Ders., Archäologische Funde (wie Anm. 81). 96 So z.B. Ders., Narodopisno blago iz Simona Povodnega dela „Bürgerliches Lesebuch“ [Volkskundliches Ma- terial aus Simon Povodens Werk „Bürgerliches Lesebuch“], in : Etnolog 6 (1933) 254–258. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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