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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 414 -
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414 Anne-Katrin Kunde und Julia Richter lich beantragte Venia für Wirtschafts- und Kulturgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit in eine für Geschichte des Mittelalters und Wirtschaftsgeschichte abgewandelt wurde.50 Das von Patzelt vorgelegte Verzeichnis der beabsichtigten Vorlesungen und Übungen, das die Themen Bildungswesen im Mittelalter, Quellenkunde der Wirtschaftsgeschichte, das Problem der Renaissance, Geschichte der Grundherrschaft in der neueren Zeit und gemeinsame Übungen mit Dopsch zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte für Anfänger benennt51, ist dementsprechend auf die weiter gefasste Venia hin ausgerichtet. Diese The- menkreise verhandelte sie in den folgenden Jahren bis 1930 in verschiedenen Abwandlun- gen in Form von Vorlesungen und Seminaren. Im Sommersemester 1931 las sie erstmalig Wirtschaftsgeschichte Frankreichs, im darauffolgenden Wintersemester diejenige Englands, was möglicherweise in Zusammenhang mit dem Antrag auf Verleihung des Titels eines a.o. Uni. Professors an die Privatdozentin Frau Dr. Erna Patzelt vom November des Jahres 1931 stand52, nachdem sie bereits 1928 zum ordentlichen Assistenten ernannt worden war53. Grundlage dieses Antrags war abermals eine umfängliche Veröffentlichung : „Die frän- kische Kultur und der Islam“, die sie im Rahmen der durch Dopsch an seinem Seminar begründeten Veröffentlichungsreihe publizierte54. Auch diesem Gesuch wird durch die philosophische Fakultät mit übergroßer Mehrheit zugestimmt55, sodass sie am 19. März 1932 den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors erhielt56. Wissenschaftliche Betriebsamkeit Nach diesen drei Werken zur karolingischen Renaissance, den österreichischen Weistü- mern und der fränkischen Kultur sowie zum Islam veröffentlichte Patzelt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges keine weiteren umfangreichen Monographien. Damit waren je- doch ihre wesentlichen Themenbereiche abgesteckt, die sie nicht nur auf Anregung ihres Lehrers bearbeitet hatte, die aber insgesamt dessen „Dunstkreis“ entstammten. Das soll nicht bedeuten, dass sie nicht eigenständig arbeitete. Sie bewegte sich stets auf einer so- liden Quellenbasis, die ihren Ausführungen vorangestellt war, gab einen Überblick über die Historiographie bis hin zur Besprechung der aktuellen deutschsprachigen und inter- nationalen Literatur, wobei sie stets den Blick auf Nachbarfächer richtete, ohne jedoch 50 PA Patzelt (wie Anm. 4) fol. 211r. 51 Ebd. fol. 211r. 52 Ebd. fol. 173r. 53 Ebd. fol. 176r. 54 Patzelt, Die fränkische Kultur und der Islam (wie Anm. 2). 55 PA Patzelt (wie Anm. 4) fol. 172r : Die Abstimmung ergab 51 JA gegen 1 NEIN bei 3 Stimmenthaltungen. – Be- richterstatter war auch in diesem Fall Dopsch. 56 Ebd. fol. 171r. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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