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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 458 -
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458 Reinhard Blänkner dersetzung mit den Arbeiten Carl Schmitts gewonnener Verfassungsbegriff, waren schon mehrfach Gegenstand rechtshistorischer und politikwissenschaftlicher Forschung und sol- len darum, ohne dass die Diskussion hierüber abgeschlossen wäre, hier nicht nochmals aufgegriffen werden. Das folgende Kapitel beschränkt sich daher auf lediglich drei Aspekte. 4.1 Stadtgeschichte Wiens Während seiner Tätigkeit am Österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchiv galt Brun- ners wissenschaftliches Interesse vor allem der spätmittelalterlichen Stadtgeschichte Wiens, die in seiner Habilitationsschrift „Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert“ kulminierte. Diese Arbeit, die einen spröden Stoff detailreich und systematisch in umfassender Weise behandelt und bis heute als Pionierstudie gel- ten kann82, stieß nicht nur bei regionalen Rezensenten auf positive Aufnahme83. Lothar Groß, Vizedirektor des Wiener Haus, Hof- und Staatsarchivs, verschaffte der Arbeit mit seiner hochlobenden Besprechung in der HZ Aufmerksamkeit in der allgemeinen deut- schen Geschichtswissenschaft84 ; Erwin Greif, ein ausgewiesener Experte spätmittelalter- licher Finanzgeschichte, hob in der VSWG ausführlich die Bedeutung der Arbeit für die Stadtgeschichtsforschung hervor85. Und durch die sehr anerkennende Rezension von Carl Brinkmann, einem renommierten Sozialwissenschaftler und Nationalökonomen aus der Schule Gustav Schmollers, der die Arbeit in der „Zeitschrift für die gesamte Staatswis- senschaft“ unter Hinweis auf die profunde Quellenkenntnis des Autors sowie auf dessen durchgängige „Fühlung mit den theoretischen Erkenntnissen der Finanzwissenschaft“ würdigte86, erreichte die Arbeit auch den Aufmerksamkeitshorizont der internationalen Sozialwissenschaften. Auch nach der Habilitation blieb die Wiener Stadtgeschichte ein Fixpunkt in Brunners Arbeiten, dem er sich wiederholt auch programmatisch und spä- ter, in seiner Hamburger Zeit, komparatistisch zugewandt hat87. Sein Interesse an der Wiener Stadtgeschichte schlug sich schließlich im bereits erwähnten Engagement im Ver- 82 Siehe hierzu Thomas Just, Österreichische Rechnungen und Rechnungsbücher, in : Quellenkunde der Habsburger Monarchie (16.–18. Jahrhundert). Ein exemplarisches Handbuch, hg. v. Josef Pauser, Martin Scheutz, Thomas WinkelBauer (MIÖG Erg.-Bd. 44, Wien/München 2004) 457–467, hier 457f. 83 Ernst KleBel in : JbLKNÖ N.F. 21 (1929) 389–391. 84 Lothar Gross in : HZ 144 (1931) 149–151. 85 Erwin Greif in : VSWG 23 (1930) 351–354. 86 Carl Brinkmann in : Zs. für die gesamte Staatswissenschaft 89 (1930) 621f. 87 Siehe Otto Brunner, Aufgaben der Wiener Stadtgeschichte, in : Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 47 (1930) 115–126 ; Ders., Das Wiener Bürgertum. Eine historisch-soziologische Skizze, in : Ebd. 50 (1933) 220–231 ; Ders., Großstadt an der Grenze. Die historische Aufgabe Wiens, in : Illustrierte Zeitung Nr. 4920, Leipzig, 29. Juni 1939, 942–945 und 959 ; Ders., Hamburg und Wien. Versuch eines sozialgeschichtlichen Vergleichs (1966), in : Ders., Neue Wege (1968) (wie Anm. 4) 322–334. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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