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Gehöft Erdbauer wird "Schule des Lebens"(Essay)#

Text und Bilder von

Hasso Hohmann

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von

ISG Magazin Heft 4 / 2006 (Internationales Städteforum Graz)


Der älteste Teil des Erdbauer-Hofes, der alte Dreiseithof.
Der älteste Teil des Erdbauer-Hofes, der alte Dreiseithof.

Das "Gehöft Erdbauer" liegt in Gutenberg-Mortantsch etwa 6 km westlich von Weiz in der Steiermark. Das Gehöft nannte sich auch "vlg. Oedbauer", stammt in seiner heutigen Form aus dem 19. Jh. und besteht aus zahlreichen Einzelbauten und Gebäudegruppen.

Das Wohnhaus ist das, was man als "Erzherzog-Johann-Haus" bezeichnet. Auf der Schwelle des Hauseinganges steht die Jahreszahl 1861 – diese war aber schon im Austausch gegen eine frühere eingebaut worden. Das Haus wurde mit viel Ambition saniert, adaptiert und auch im Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut. Manche Detaillösungen für das neu Hinzugefügte sind wohl etwas stark nachempfunden. Sie stören aber nicht und können vielleicht auch als Weiterentwicklung im Sinne des traditionellen Bauens interpretiert werden.

Der nördlich davon stehende U-förmig angelegte Hofkomplex ist der älteste Teil des Ensembles. Er stammt aus dem Jahr 1527, ist also ein Renaissancehof. Er beinhaltete ursprünglich auch ein bäuerliches Wohnhaus – war ein früher nach Osten offener Dreiseithof. Der Nordtrakt dieses Hofes wurde zuletzt saniert – unter anderem auch aus Mitteln des "Steiermärkischen Revitalisierungsfonds". Im Osten war bereits ein Teil des Gebäudes eingestürzt und daher eine Sanierung sowie Revitalisierung dringend angesagt. Diese erfolgten mit viel Sensibilität. Es wurden die alten i-förmigen Lüftungsschlitze in die neue Nutzung geschickt integriert. Heute birgt dieser Teil den Pferdestall, Geräteräume sowie Ton- und Bastelwerkstätten. Mitunter wird er auch für Ausstellungen genutzt.

Im Osten steht das heutige Seminarhaus. Der Bau war schon extrem baufällig. Eine der weitgespannten Arkaden war bereits eingestürzt und knapp nach 1990 brach auch ein großer Teil des Daches am Nordosteck ein. Heute ist der Bau ein Schmuckstück mit vielen fantasievollen Details. Die im Westen an diesen Bau anschließende kleine "Hofkapelle" ist neu hinzugefügt. Ursprünglich gab es an dieser Seite des jetzigen Seminarhauses an der Wand eine Art Marterl mit eigenem Dach.

Nach einer Phase des Verfalls ist in das Hofensemble mit Maria Spielmann als Motor vieler Projekte buntes Leben eingezogen. Hier haben das "Heilzentrum Erdbauer", der "Verein zur Förderung des Erlernens eines heilsamen Umganges mit Mensch, Tier und Natur" und die "Schule des Lebens" ihre Heimat gefunden.

Innenaufnahme des Dachausbaues- die Konstruktion des Dachstuhles bildet einen reizvollen Kontrast zur neuen Glastrennwand.
Innenaufnahme des Dachausbaues- die Konstruktion des Dachstuhles bildet einen reizvollen Kontrast zur neuen Glastrennwand.
Das Erzherzog-Johann-Haus aus der ersten Hälfte des 19. Jh.
Das Erzherzog-Johann-Haus aus der ersten Hälfte des 19. Jh.
Detail des Seminarhauses heute.
Detail des Seminarhauses heute.
Seminarhaus und Kapelle von Süden.
Seminarhaus und Kapelle von Süden.


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