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iit-Themenband – Künstliche Intelligenz 221
11. KI und Arbeit – Chance und Risiko zugleich
Wenke Apt, Kai Priesack
Zwei Sichtweisen dominieren die aktuelle Diskussion um die Auswirkungen
von KI auf die Arbeit. Die einen gehen von massiven Verwerfungen auf dem
Arbeitsmarkt durch weitreichende Verdrängung von Arbeitskräften durch den
Einsatz von KI aus. Für die anderen bietet das Zusammenspiel zwischen
Mensch und KI vielseitige Chancen, um die Arbeit aufzuwerten und damit die
Arbeitsqualität zu verbessern. Die beiden Szenarien stehen dabei nicht unbe-
dingt in unmittelbarem Gegensatz zueinander. So zeigt die Vergangenheit,
dass der technologische Wandel auf verschiedene Gruppen von Beschäftigten
sehr unterschiedliche Auswirkungen hatte – teils positive, teils negative. Mit
Blick auf die Zukunft stehen wir deshalb vor der Herausforderung, eine digi-
tale Spaltung (Digital Divide) zwischen tech-affinen Insidern und tech-ableh-
nenden Outsidern zu verhindern. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, wo KI in
Zukunft menschliche Tätigkeiten ersetzen kann, sondern gleichzeitig gilt es,
die Fähigkeiten des Menschen zu fördern und seine Rolle in der Arbeitswelt
der Zukunft neu zu definieren.
Während die Geburtsstunde der KI als eigenständige Forschungsdisziplin bereits
Anfang der 1950er Jahre geschlagen haben soll, haben KI-Anwendungen erst im
Laufe des letzten Jahrzehnts die Forschungslabore verlassen und Eingang in private
Haushalte und die Arbeitswelt gefunden. Insbesondere durch das zuletzt stark ver-
besserte Sprach-, Text- und Bildverständnis können virtuelle (Sprach-)Assistenten bei
der Beschaffung, Auswertung, Zusammenfassung und Übersetzung von Informatio-
nen helfen (Eberl 2018). Dabei ist egal, ob es sich um medizinische Diagnosen, Pro-
zessinformationen aus den unterschiedlichen Geschäftsbereichen eines Unterneh-
mens, Bewerbungen für einen bestimmten Arbeitsplatz oder Berichte aus Reparatur-
werkstätten handelt. Computer verarbeiten große Datenmengen, um Muster zu
erkennen und Vorhersagen zu treffen. Die Ergebnisse ähneln oft denen einer „Armee
von Statistikern mit unbegrenzter Zeit und unbegrenzten Ressourcen“, nur „schnel-
ler, günstiger und effizienter“ (Suich Bass 2018, S. 3).
Die stetig wachsende Zahl an Bild-, Sprach-, Video- und Audiodateien dient Maschi-
nen mit KI als wirksames Trainingsmaterial – mit jeder Aufgabenstellung lernen sie
noch dazu (Eberl 2018). Im Gesundheitswesen herrscht beispielsweise die Hoffnung,
dass sich KI-Systeme „durch Gen-Datenbanken, Patientenakten, wissenschaftliche
Studien und epidemische Statistiken fräsen, um Vorsorge, Forschung, Diagnose und
V. Wittpahl (Hrsg.), Künstliche Intelligenz,
DOI 10.1007/978-3-662-58042-4_14, © Der/die Autor(en) 2019
Künstliche Intelligenz
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Titel
- Künstliche Intelligenz
- Untertitel
- Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-58042-4
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 286
- Schlagwörter
- Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
- Kategorie
- Technik
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 7
- Inhaltsverzeichnis 15
- A Technologie 18
- B Anwendung 92
- Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
- 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
- 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
- 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
- 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
- 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
- 10. Maschinelle Übersetzung 194
- C Gesellschaft 212
- Ausblick 273
- Anhang 277
- Autorinnen und Autoren 277
- Abkürzungsverzeichnis 286