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iit-Themenband – Künstliche Intelligenz 255
13. Kreative Algorithmen für kreative Arbeit?
Julian Stubbe , Maxie Lutze, Jan-Peter Ferdinand
Heute gelten Emotionen und Kreativität als menschliche Königsdisziplinen –
fragt sich nur, wie lange noch. Während das Programmieren von Emotionen
bereits in den 1990er-Jahren Gegenstand der KI-Forschung wurde, hat die
Frage nach künstlicher Kreativität erst in jüngster Zeit durch neue Lernalgo-
rithmen an Bedeutung gewonnen: Mittlerweile hat ein Algorithmus sogar
schon einen neuen Rembrandt gemalt! Menschliche Kreativität und mit ihr die
kulturellen ästhetischen Dinge, die sie hervorbringt, werden zur einer weite-
ren Messlatte der KI und eröffnen im gleichen Atemzug ein gänzlich neues
Feld möglicher Anwendungen – Anwendungen, bei denen sich der Mensch
bislang sicher sein konnte, im Vorteil zu sein.
Es gibt viele Gründe, das Innovationsphänomen „künstliche Kreativität“ (KK) zu
erfassen und hinsichtlich seiner Struktur und seines Anwendungspotenzials zu disku-
tieren. Zum einen geht es darum zu verstehen, wie maschinelle Prozesse Ergebnisse
hervorbringen können, die als „kreativ“ gelten, und zum anderen, in welchen Set-
tings künstliche Kreativität entstehen und angewandt werden kann. Wie kommt
künstliche Kreativität zustande und wie kann sie genutzt werden? Komplementär zur
aktuellen akademischen Diskussion, in der diese Frage oftmals untergeht, soll die
folgende Argumentation das Phänomen der KK in die Arbeitswelt übertragen. Mit
diesem Schritt wird künstliche Kreativität aus dem akademischen Wetteifern – die
nächste Stufe menschlicher Alleinstellungsmerkmale mittels Algorithmen zu knacken
– entkoppelt und hinsichtlich der Anwendungspotenziale in moderner Wissens- und
Kreativarbeit in den Blick genommen.
Drei Bedeutungen von Kreativität: anthropologisch, gesellschaftlich,
wirtschaftlich
Mit dem Fokus auf Arbeit und Gesellschaft gilt es zunächst einmal zu klären, was
Kreativität eigentlich ist und welche Bedeutung sie hat. Nicht zufällig wirft der Begriff
KK oder „Computational Creativity“, wie es im Englischen präziser formuliert wird,
Assoziationen auf, die nicht rein technischer Natur sind (Stubbe 2017). Drei Bedeu-
tungszusammenhänge des Begriffs Kreativität sind dabei von besonderer Relevanz:
ein anthropologischer, ein gesellschaftlicher und ein wirtschaftlicher.
V. Wittpahl (Hrsg.), Künstliche Intelligenz,
DOI 10.1007/978-3-662-58042-4_16, © Der/die Autor(en) 2019
Künstliche Intelligenz
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Titel
- Künstliche Intelligenz
- Untertitel
- Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-58042-4
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 286
- Schlagwörter
- Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
- Kategorie
- Technik
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 7
- Inhaltsverzeichnis 15
- A Technologie 18
- B Anwendung 92
- Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
- 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
- 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
- 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
- 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
- 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
- 10. Maschinelle Übersetzung 194
- C Gesellschaft 212
- Ausblick 273
- Anhang 277
- Autorinnen und Autoren 277
- Abkürzungsverzeichnis 286