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castro Hunsperch“. Der Erzbischof verzichtete auf das Patronat der Kirchen zu
Lanzenkirchen, Hartperch, Greze, Ruckersperch und Merin, jedoch mit Vorbehalt der
Diözesanrechte, der Herzog auf alle seine Rechte auf die beiden genannten Vesten. 1194
Der Besitzteil Gottschalks abwärts („trans“) vom Rinderholz [uralte Grenzscheide-Markung
zw Mattiggau > Attergau/Linz > Haunsperg] war somit (1206) an den Babenbergerherzog
gediehen, jener aufwärts („citra“, 1211) an das Erzstift Salzburg. In einem Abkommen vom
Oktober 1219 zw EBi Eberhard II. und Hzg Leopold VI. sicherte letzterer den bischöflichen
Gefolgsleuten sicheres Geleit im Tal des Rinderholzes, zum und vom Placitum/
Schiedsgericht in Vöcklabruck1195 zu, erwähnte mit Straßwalchen einen diesbezüglich
markanten Punkt. Es handelte sich wohl um das Gebiet zw Straßwalchen und
Frankenmarkt.1196
Im Jahr 1212 testierte Gundacherus de Styria et frater eius Duringus in einer Urkunde Hzg
Leopolds VI. bzgl Gurk.1197
Gundaker soll 1217 mit Hzg Leopold VI. ins Hl. Land gezogen, dort umgekommen sein.1198
Infolge des Aussterbens des Geschlechtes der Hochfreien Haunsperger - 1211 Heinrich,
1215 sein Bruder Gottschalk II. (letzterer laut Wachas Forschung am 16. Mai vm 1215 1199) -
gelangten Teile des reichen Besitzes an die Starhemberger, an den Erzbischof vSbg, den
Bischof vP und den Landesfürsten. 1200
Bereits 1216 bestätigte EBi Eberhard II. einen Vertrag zw den Stift St. Peter und dem
Burggrafen Konrad (1214) bzgl der Vermächtnisse des Heinrich vSeekirchen, Meingoz
vSurberg und der Diemut vSurberg (s.u. Dornberg x). Konrad erhält im Gegenzug für seine
Güter zu Fürth im Pinzgau vom Kloster vier Güter am Haunsberg, „Prunsteten, an dem
mose, ze den werchlivten, ze Horbrukke dicta iuxta Hunberch“.1201
Abschließend sei dem mächtigen Geschlecht der Hochfreien vHaunsperg Anerkennung
und Würdigung gezollt, dass sie im Handlungszeitraum nur weniger Generationen sowohl
das Land Salzburg und als auch Oberösterreich nachhaltig geprägt haben. Ihre
Eigenherrschaften im näheren und weiteren Bereich des Haunsbergs, östlich der Salzach im
Bundesland Salzburg, sowie in Oberösterreich - Linz, Mühlviertel (Ruinen ihre Vesten),
sowie die nach ihnen benamte Überlandstraße („Haunsbergerstraße“) im Bereich Urfahr,
eine Straße in Salzburg, etc - erinnern noch an ihre einstige Machtstellung (s.o.). Die Kirche
St. Johann am Windberg (Übergabe 1146 durch Ulrich II. vWilhering an St. Florian) wird laut
Strnadt von Stülz mit dem auf dem Haunsberg im Mühlviertel nachweisbaren Kirchlein
1194
SUB, III, 146ff/645a,b, 1211. StUB, II, 177/118, 1211. Meiller, BR, 106f/93, Juli 1211. UdZ Herrandus de
Wildonia et filius suus Hartnidus, Dietmarus de Liehtensteine, Reimbertus de Muorek, u.a.
1195
In der Notitia Arnonis von 790 wird bereits der Fluss Vöckla erwähnt: „Fecchilesaha“: SUB, I, 5.
1196
Michalek, Haunsberg, 246f. Noch im 15. Jh wird „das Ambt im Rinnderholltz“ angeführt.
1197
Meiller, BR, 109f/101, dat. Passau, 10. Juli 1212.
1198
Michalek, Haunsberg, 461. Wacha, Wagner, diverse PI, April 2007.
1199
Wacha, PI Dezember 1998 (MGH, II, Necr. S. Erentrudis, 69: Gotschalcus cv s.R., Maius 16/kal.17).
Michalek, Haunsberg, 247ff, datiert den Todfall zw 1215 (letztes Auftreten) und 1219: Im Vertrag vom Okt. 1219
zw dem EBi vSbg und Hzg Leopold war er nicht mehr am Leben, da sonst Leopolds Sicherheitszusage für
bischöfl.-sbg. Gefolgsleute im Bereich des Rinderholzes nicht erfolgt wäre. 1216 trat das Erzstift als
Grundbesitzer in St. Pankraz auf. Damit ist 1215 als Todesjahr mit größter Wahrscheinlichkeit anzunehmen.
1200
Siebmacher, Bd 27, 108; Bd 28, 24. OÖLA, Stbger Urkunden, Sign. 1. OÖUB, AStL, StUB, Ergänzung H 1-3.
Neweklowsky, Burgengründer, 135. Clam-Martinic, Burgen&Schlösser, 277. Haider, Gesch. OÖs, 47. Michalek,
Haunsberg, 235ff.
1201
SUB, III, 197ff/691, 1216. UdZ Alberto de Harskirchen et fratre eius Heinrico. EBI Eberhard II (vRegensberg,
1200>1246).
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Buch Adelsgeschlechter Hagen"
Adelsgeschlechter Hagen
- Titel
- Adelsgeschlechter Hagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Linz
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Linz
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard Pürten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPürten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176