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welcher noch das Bildnis der Jutta vPeilstein „in Stein ausgehauen zu Baumgartenberg “
(von 1142) gesehen und darĂĽber berichtet hatte.1432
Erwägungen zufolge könnte das Motiv „Geweih“ zunächst auf ein Jagdterritorium mit
Symbolmotiv hingewiesen haben. Diese Theorie erhielt Nahrung durch eine Aussage der
Margarete Falk-Weingärtner (Besitzerin des Schlosses Hagen 1948> gest. 1954) gegenüber
Zeitzeugen. Sie berichtete aufgrund von damals noch vorhandenen Hagen´schen
Archivunterlagen von Jagden und Jagd-Aufenthalten der Passauer Bischöfe (mw Pilgrim,
971>991, s.u.) in diesem Bereich.1433
Betreffend die Schreibung der Namen Wilhering und Waxenberg scheinen diverse Formen
auf:
Wilhering: Wilheringen, Willecharingen, Willeheringen, Willheringe, Willeheringin, Willehern,
Willeringe, …
Waxenberg: Wachsenberg, Waessenberch, Waessinberc, Wassenberch, Wassenperc,
Wassenperch, Wazzenberch, Wesenberc, Wessenberch, Wessinberch,…
Die Herren vWilhering, 1434 gehörten zu jenen ältesten Adelsgeschlechtern
Oberösterreichs, welche bereits im 12. Jh im Mannesstamm erloschen. Sie waren vor 985
auf ihrem erstbekannten Stammsitz an der Donau ansässig, welcher in einer Urkunde des
Bi Pilgrim vP um 985 gereiht, in der Auflistung von Zehenten „ad sconheringa decimam de
Williheringa“ aufscheint.1435 In der Synode zu Mistelbach werden ua die Taufkirchen zu
Sierning, Schönhering, Naarn, Linz und Krenglbach mit ihrer Zehentzugehörigkeit zu Passau
angeführt.1436 Da der Ort Wilhering damals zur Pfarre Schönhering Zehent-pflichtig war,
mag bereits eine Verbindung zw den Schönheringern und Wilheringern bestanden haben.
Die Herren vWilhering hatten reichen Besitz erworben, gehörten zu jenen Edelleuten, die im
Zuge des vom Hochstift Passau gesteuerten Rodungs-und Kolonisationsbestrebens, von
ihrem im Bereich der Donau gelegenen Sitz ausgehend, mit einem Nordwald-Luss,
ungerodetem Waldgebiet im Norden des Flusses ausgestattet worden waren und dieses
allmählich in Kulturflächen umwandelten. Wie für viele Adelsfamilien war auch für die Herren
vWilhering die Jahrtausendwende gewiss kein Neuanfang.
Die Silbe „-ing“ bei der Namengebung Wilhering scheint auf Bayern und die Siedlungswelle
des 9. Jahrhunderts hinzuweisen, als zahlreiche bayerische und fränkische Adelsfamilien
nach Osten und SĂĽdosten strebten. Wacha erwog, ob der Name auf den im Placitum von
Puchenau (21. August 827), in der Gerichtsversammlung auftretenden Traungau-Grafen
Wilhelm zuückgehen könnte:1437 Der auch im Machland begüterte Wilhelm I. (821>853)
hatte ua Besitz zw Aist und Naarn, Rosdorf, Wesen, Schönering, bei Wilhering. Seine Sippe
war in Bayern im Salzburggau, Ebersberg und an der Rott begĂĽtert. Noch vor 853 ĂĽbertrug
er einen GroĂźteil seines Besitzes zw Aist und Naarn an das Stift St. Emmeram zu
Regensburg (> „Regensburger Luss“), wohin er schon öfter tradiert hatte. 1438
1432
Vgl Stepan, Unteres MĂĽhlviertel, 65ff, 140. Schautafel Kirche Baumgartenberg.
1433
Himmelbauer, PI 30. Juni und 3. Juli 2008: Falk-Aussage „Jagdsitz der Passauer Bischöfe“; ebenso Wacha,
PI 21. Dezember 2004. Der Urkunden- und Chronikbestand des mit dem Schloss „untergegangenen“
Schlossarchives Hagen soll laut Aussagen der ehem. Schlossbesitzerin Margarethe Falk-Weingärtner sporadisch
sogar bis ins 9. Jh zurückgereicht haben, hätte vm Hinweise enthalten. Burgstaller, PI 16. März 1998: Er habe im
Schlossarchiv eine der „ganz alten Urkunden, 9. Jh, sehr schadhaft“ gesehen. Steininger u.a. fanden
Urkundenteile und Siegel im Sprengschutt, die sie verkauften: Steininger, PI 29. August 1998 und Bericht in
seinem VHS-Kurs ĂĽber Familienforschung, bzgl Schriftarten.
1434
Siebmacher, Bd 27, 552. Wegener, Genealog. Tafeln, Tafel 46A, 463ff.
1435
OĂ–UB, I, 471f/LVII, ca 985. StĂĽlz, Wilhering, 1. Weltin/Zehetmayer, NĂ–UB, I, 128f/12b.
1436
Boshof, PR, I, 73/244, 985-991 Mai 20/21, Mistelbach.
1437
Wacha, PI März 2003. Schwierz, Gramastetten, 70: mw Bayer namens Wilhelm oder Willeher. Krawarik,
MĂĽhlviertel, 89.
1438
Krawarik, Machland, 97. Feldbauer, Herrenstand, 58, 194. Hausberger, Regensburg, 32,36, vm unter dem
Regensburger Bi Baturich (817>847/48) oder Bi Erchanfried (847/48>864). Zauner bezeichnet Wilhelm als einen
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Buch Adelsgeschlechter Hagen"
Adelsgeschlechter Hagen
- Titel
- Adelsgeschlechter Hagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Linz
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Linz
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176