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Zur unrichtigen Aussage der "Gedenktafel":
> * Das Schloss war beim Verkauf 1956 in gutem Zustand, von den Schlossbesitzern
bis 1956, von zahlreichen Parteien bis 1961/63 bewohnt > siehe Nachkriegsfotos !!
* Das Schloss hatte am 8. Jänner 1945 zwei „Streif“- Bomben-Treffer abbekommen –
am Schlossgebäude selbst war nur die im losen Verband angebaute Sakristei und die
dabei befindliche Treppenhauswand, sowie eine zweite Stiegenhauswand (Foto s.o.)
Richtung Meierhof als „mittelschwer“ beschädigt beurteilt worden - Schadensfeststellung für
das Schlossgebäude: Schilling 82.763,42 (< AStL, Altes Archiv, Sch. 103, M 9, Akt 42, S.
44, rasch repariert). Zum Vergleich: Der Schaden an der nahe gelegenen Villa
Tscherne/Villa Hagen betrug Schilling ca 40.000 (Familie Reder war damals Besitzer der
zwei oberen zur Hälfte von der Bombe weggerissenen Stockwerke, Mit-Besitzer der
Villa.).1064
*Das innen zw 1945>1954 renovierte Schloss, dessen Außenfassade 1955 hätte überholt
werden sollen, wurde 1963 lediglich aus reinen Wirtschaftsinteressen beseitigt.
Abgesehen davon, dass
* die Äußerung der Zerstörung des Schlosses zw 1939 und 1945 bei weitem nicht den
Tatsachen entspricht - sic!
* dem Schloss noch bis 1956 ein guter baulicher Zustand bestätigt wurde,
* es noch bis kurz vor der Zwangsdelogierung der Mietparteien (1963) bewohnt war,
[Eine im AStL aufliegende Mieter- bzw Bewohner- Liste nennt zB 1959 66 Personen,
davon im Schlossgebäude 33 Personen, im Wohnstöckl 16 Personen, im Meierhof 17
Personen!1065]
* dass das Schlossgebäude selbst lediglich am 8. Jänner 1945 einen im Vergleich
geringfügigen/mittelschweren (s.o.), rasch beseitigten Teil-Schaden erlitten hatte,
empörten sich etliche Zeitzeugen über die Vorstellung, der Bau von Flachdach-
Siedlungsblöcken könnte zur propagierten Verschönerung des Stadtbildes beitragen (sic!
s.o., Gedenkplatte).
In obigem Zusammenhang sei auf ein Zitat aus Eva Petrus-Peknys Buch „Der Weg nach
Bethlehem“ verwiesen:„Abgerissen das Schloß, einfach weg. Der „Hagen“ ist heute die
Merkur-Siedlung, grausliche Häuser, Betonzellen,…..“.1066
Die Siedlung wurde damals (vor allem im Lokalbereich) wegen der in unseren geografischen
Breiten zu jenem Zeitpunkt noch ungebräuchlichen Flachdächer auch als "Casablanca" -
oder "Marokkaner" -Siedlung bezeichnet. 1067
1064 Reder, PI 28. März 1997, s.o. Miksch, Höllmülller (Augenzeuge, war selbst dabei), Schlöderer, u.a. , diverse
PI, Höllmüller, ua PI 16. Jänner 2016. Die Bomben haben nur geringen Gebäude-Schaden angerichtet,
lediglich ein alter Holz-Schuppen und eine -Scheune fielen zusammen wie ein Kartenhaus, jeder Sturm hätte
die auch "genommen" (Schadensliste s.o.).
1065 AStL, Altes Archiv, 5. HA, Sch. 102, S. 68ff, dat. 24. Juli 1959 Hell Josef und Viktoria, Nop Rudolf und
Maria, sowie die Hausbesorger Schröckenfuchs bezahlten keine Miete, die beiden erstgenannten Familien
besaßen sogenannte Eigenbauwohnungen im Schloss; im Wohnstöckl traf dies auf Konstantin und Margarete
Duldinger zu, im Meierhofbereich auf Renate Lehner, Robert Himmelbauer (diverse PI).
1066 Petrus-Pekny, Bethlehem, Artikel Wallfahrt zum Petrinum, 144; und PI ua 7. März 2015.
1067 Fritz Swoboda, OÖN, 12. Juni 1965, 18. Reder, PI 28. März 1997, u.a.: „Marokkaner-Siedlung“. Diesen
Ausdruck kannten bzw gebrauchten ua Kletzmayr, Ströbinger, Hirschfeld, Wacha, usw, diverse PI.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313