Seite - 100 - in Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Bild der Seite - 100 -
Text der Seite - 100 -
100
Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990
Die im Folgenden präsentierten Dokumente werden so originalgetreu wie
möglich wiedergegeben. Eigenwillige Groß- und Kleinschreibungen der öster-
reichischen Diplomatie bei im Prinzip stehenden Begriffen wurden belassen.
Abkürzungen wie hierorts (ho.) oder hieramts (ha.) entspringen der speziellen
Sprache der österreichischen Diplomatie und wurden kommentarlos beibehal-
ten. Gleiches gilt für heute eher unübliche Wortverkürzungen wie „hiebei“ oder
„hiezu“. Auf eine Ergänzung des fehlenden „r“ wurde verzichtet. Stillschweigend
korrigiert wurden lediglich offensichtliche Tipp- und Grammatikfehler. Auf da-
rüberhinausgehende Eingriffe wird stets durch […] beziehungsweise in einer An-
merkung hingewiesen. Nicht zuletzt aus Platzgründen werden die bei einigen
Dokumenten vorkommenden Randglossen in der Edition ihrem Zweck entspre-
chend als Zwischenüberschriften wiedergegeben und kursiv hervorgehoben. Bei
sehr umfangreichen Dokumenten und im Falle der ausführlichen Wiedergabe
von Inhalten ohne näheren Bezug zur Thematik der Edition wurden gelegentlich
Auslassungen vorgenommen. Diese sind stets durch […] kenntlich gemacht und
werden zudem durch eine Anm. erläutert.
Die offiziell nichtexistierende Abkürzung „BRD“ für die Bundesrepublik
Deutschland wurde – wie bereits aus den wörtlichen Zitaten dieser Einleitung
ersichtlich wurde – von der österreichischen Diplomatie durchgängig verwen-
det und ist daher Bestandteil dieser Edition. Österreich etablierte nach der An-
erkennung der DDR 1972 eine Botschaft „in der DDR“ und nicht wie so viele
andere Staaten „bei der DDR“.420 Daraus resultiert auch, dass in der Regel eine
Unterscheidung in Ost- und West-Berlin unterbleibt. Sowohl die in West-Berlin
ansässige österreichische Delegation, als auch die Botschaft in Ost-Berlin berich-
teten aus Berlin. Nur auf dem Berichtspapier der Delegation wurde in der Regel
auf ihren Standort im Westen der Stadt hingewiesen. Trotz dieser Praxis hatte sich
Österreich in allen bilateralen Dokumenten mit der DDR konsequent gegen die
Bezeichnung „Berlin, Hauptstadt der DDR“ verwahrt.
Die vorliegenden Dokumente wurden ausgiebig kommentiert. Nicht zuletzt
galt es, Verweise auf die Vielzahl der bisher erschienenen Editionen und Quellen-
sammlungen herzustellen. All diese Werke haben die Arbeit an dieser Edition er-
heblich erleichtert und ihre Erkenntnisse spiegeln sich in den Fußnoten wider. Im
Falle themenfremder Passagen in Gesprächsprotokollen, d. h. über die deutsche
Frage hinausweisender Gesprächsinhalte (wie z. B. dem Nahost-Konflikt) wurde
die Kommentierung sparsam gestaltet. Generell wurde die Kommentierung so-
weit als möglich aus den Akten des BMAA, Akten aus anderer österreichischer
und deutscher Provenienz, der zeitgenössischen Medienberichterstattung und
anderen zeitgenössischen Veröffentlichungen sowie den in anderen Editionen
veröffentlichten Akten zur deutschen Einheit und zum Ende des Kalten Kriegs er-
arbeitet. In einigen Fällen wurde bei der Erläuterung komplexer Sachverhalte auf
420 Zu den österreichischen Vertretungsbehörden in Deutschland siehe: Rudolf Agstner, 130 Jahre
Österreichische Botschaft Berlin. Von der Moltkestraße zur Stauffenbergstraße. Handbuch
der Vertretungsbehörden von Österreich(-Ungarn) in Deutschland seit 1720, Wien 2003.
zurück zum
Buch Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit"
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
- Titel
- Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
- Untertitel
- Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
- Herausgeber
- Michael Gehler
- Maximilian Graf
- Verlag
- Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-666-35587-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 792
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
- I. Vorbemerkungen 7
- II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
- 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
- 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
- 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
- 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
- 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
- III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
- 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
- 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
- 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
- 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
- 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
- 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
- 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
- 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
- IV. Editorische Vorbemerkungen 99