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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
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Anfang 1985: Grundbericht Österreich und die DDR Dok. 1 119 tete er auf die Reise, um sie nicht im Widerspruch zu Außenminister Gromyko durchführen zu müssen. Bei dieser Entscheidung half ihm, daß das Ergebnis der Gespräche mit Bundeskanzler Kohl vorhersehbar dürftig gewesen wäre. Nach dieser Absage hat sich das Verhältnis zur BRD, d. h. zu Vertretern der Regierungskoalition etwas abgekühlt, wenngleich die Bereitschaft zum Dialog immer wieder DDR-seits bekräftigt wird. Im Vorfeld des 40. Jahrestages der Ka- pitulation des Deutschen Reiches33 am 8.5.1985 (dieser Tag wurde in der DDR ostentativ zum Feiertag erklärt) hat die DDR sich in ihren Medien der Revanchis- muskampagne der anderen „Bruderländer“ angeschlossen, sodaß Kontakte der DDR mit der BRD auf politischer Ebene zunächst nur auf Oppositionspolitiker beschränkt bleiben dürften (zuletzt Besuch des nordrhein-westfälischen Minis- terpräsidenten Johannes Rau in Ostberlin, 8.–11.1.1985).34 Andererseits zeigt die Lösung des Problems der Botschaftsbesetzer in Prag, daß die bisher eingespielten Kanäle weiter funktionieren.35 […]36 8. Beziehungen zu Österreich 8.1. Allgemeines Die Beziehungen zwischen Österreich und der DDR können unter Beachtung der unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Ausgangslage als sehr gut und im wesentlichen als problemfrei angesehen werden. Von beiden Seiten wurden sie bereits wiederholt und bei offiziellen Gelegenheiten als im weiteren Sinn gut- nachbarlich bezeichnet. Sie sind darüber hinaus dadurch charakterisiert, daß sie sich  – 12 Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen am 21. Dezem- ber 1972  – noch immer in einer starken Entwicklung und Auffächerung befinden. Dies hängt damit zusammen, daß die späte Aufnahme der diplomatischen Be- ziehungen, trotz der schon vorher bestandenen Wirtschaftsbeziehungen auf der Basis von Kammervereinbarungen, einen Nachholbedarf bewirkte. 33 Die bedingungslose Kapitulation erfolgte durch die Führung der Deutschen Wehrmacht am 7. Mai 1945 im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims mit den westalliierten Militärchefs. Generaloberst Alfred Jodl war von Hitlers Nachfolger Groß- admiral Karl Dönitz dazu eingesetzt, das Dokument zu unterfertigen. Die Erklärung wurde aus protokollarischen Gründen in Berlin-Karlshorst im Hauptquartier der sowjetischen 5. Ar- mee am 8. Mai (Moskauer Ortszeit 9. Mai) wiederholt. Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnete dort die zu ratifizierende Urkunde. 34 Für das Gespräch Honecker  – Rau siehe Dokument 15, in: Die „Koalition der Vernunft“. 35 Nachdem im Herbst 1984 immer mehr DDR-Bürger in der Deutschen Botschaft in Prag Zu- flucht gesucht hatten, wurde diese am 4. Oktober 1984 wegen Überfüllung geschlossen. Am 13. Dezember trat die Mehrheit der sich in der Botschaft befindenden DDR-Flüchtlinge in einen Hungerstreik. Erst nachdem die DDR die wohlwollende Prüfung ihrer Ausreiseanträge zugesagt hatte, verließen am 15. Januar 1985 die letzten DDR-Bürger die Botschaft. Sie durften anschließend von der DDR in die Bundesrepublik ausreisen. Siehe auch Anm. 31 36 Ausgelassen wurden die weiteren Abschnitte von Punkt 1 sowie die Punkte Innenpolitik, Ver- teidigungs- und Sicherheitspolitik, Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, Unterricht und Wissen- schaft, Pressewesen.
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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Titel
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Untertitel
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Herausgeber
Michael Gehler
Maximilian Graf
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-ND 4.0
ISBN
978-3-666-35587-5
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
792
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
  2. I. Vorbemerkungen 7
  3. II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
    1. 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
    2. 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
    3. 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
    4. 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
    5. 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
  4. III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
    1. 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
    2. 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
    3. 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
    4. 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
    5. 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
    6. 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
    7. 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
    8. 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
  5. IV. Editorische Vorbemerkungen 99
    1. Verzeichnis der Dokumente 103
    2. Dokumente 111
    3. Abkürzungsverzeichnis 723
    4. Literaturverzeichnis 731
    5. Personenregister 735
    6. Sachregister 773
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