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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
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26.6.1989: Bericht Botschafter Wunderbaldinger 272 Dok. 46 Aus der Entwicklung ergäben sich Chancen zur Überwindung der Phase der „friedlichen Koexistenz“, der nun eine Phase breiter Kooperation folgen könne. Langfristig könnte dies zur dritten Phase, zum „Gemeinsamen Europäischen Haus“, führen. Wien, am 28. Juni 1989 Schmid m. p. Dok. 46: Bericht. Neues Denken in der SED?, 26.6.1989 Botschafter Franz Wunderbaldinger an BMAA, Berlin (Ost), 26. Juni 1989, Zl. 151-RES/89, ÖB Berlin (Ost), RES-1989 (1–10), Karton 241 DDR; Das alte Reden (Denken): IX. Pädagogischer Kongress  – 8. Tagung des ZK der SED Am IX. Pädagogischen Kongress der DDR (13. bis 16. Juni 1989) hielt der Minister für Volksbildung, Margot Honecker, (Noch-)Ehefrau des Staatsratsvorsitzenden, das Grundsatzreferat,2 das sich nahtlos den schönen (alten) Worten im Jubeljahr (40 Jahre DDR) einfügte [sic!]. Schon der Vortrag des Referates, der fünf Stunden in Anspruch nahm, stellt eine  – physische  – Leistung dar. Die einseitig ideologi- schen rosa Töne erinnern an Ausdrucksweisen, die auch im Sozialismus etwa vor Jahrzehnten üblich waren. Margot Honecker versäumte nicht, gleich einleitend darauf hinzuweisen, dass Bildung ein grundlegendes Menschenrecht sei und dass dieses (selbstverständlich) in der DDR verwirklicht sei. Manch ein Zuhörer / Leser fragt sich, wozu die Referentin auf die Gefahren hinweist, die dem Sozialismus drohen („Hinter dem demagogischen Geschwätz 1 Als Sachbearbeiter des Berichts fungierte in der Botschaft Gesandter Lorenz Graf. Im BMAA wurde der Bericht in der Abteilung II.3 bearbeitet. Abteilungsleiter Gesandter Ernst Such- aripa antwortete auf diesen Bericht am 4. Juli 1989 folgendes an die Botschaft: „Der oz. Be- richt wurde mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen; dies gilt insbesondere für die im letzten Absatz enthaltene Einschätzung, der zufolge in mittleren Bereichen von Partei und Bürokratie in der DDR in nicht unbeträchtlichem Ausmaß eine Bereitschaft ‚zum neuen Denken‘ konstatiert werden kann, sodass eine allfällige Änderung des politischen Kurses (of- fensichtlich nach eingetretener Generationenablöse)  relativ leicht möglich erschiene. Auch die do. Einschätzung betreffend die Sonderproblematik ‚Selbstverständnis der DDR‘ wird ho. geteilt. Eine diesem Fragenkomplex gewidmete gelegentliche ausführliche Stellungnahme (konkrete Anzeichen, Persönlichkeiten etc.) würde ha. großes Interesse finden.“ (Für den Bundesminister) Gesandter Ernst Sucharipa an die österreichische Botschaft Berlin, Wien, 4. Juli 1989, 179-Res/89, ÖB Berlin (Ost), RES-1989 (1–10), Karton 24, GZ. 43.03.00/5-II.3/89. 2 Unser sozialistisches Bildungssystem  – Wandlungen, Erfolge, neue Horizonte. Referat von Margot Honecker, Minister für Volksbildung, in: Neues Deutschland, 14. Juni 1989, S. 2–9.
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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Titel
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Untertitel
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Herausgeber
Michael Gehler
Maximilian Graf
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-ND 4.0
ISBN
978-3-666-35587-5
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
792
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
  2. I. Vorbemerkungen 7
  3. II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
    1. 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
    2. 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
    3. 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
    4. 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
    5. 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
  4. III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
    1. 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
    2. 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
    3. 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
    4. 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
    5. 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
    6. 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
    7. 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
    8. 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
  5. IV. Editorische Vorbemerkungen 99
    1. Verzeichnis der Dokumente 103
    2. Dokumente 111
    3. Abkürzungsverzeichnis 723
    4. Literaturverzeichnis 731
    5. Personenregister 735
    6. Sachregister 773
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