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27.8.1990: Bericht Gesandter Kloss Dok. 167
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Titel-Vorschlag: „Convention on the final settlement with respect to Germany“)
in Beamtengesprächen bis zum 12. September d. J.7 werden jedoch keine ernsthaf-
ten Probleme gesehen. Um auch die Kenntnisnahme der 2+4-Regelung durch die
KSZE-Staaten vor der deutschen Vereinigung sicherzustellen, sollen die 35 nun-
mehr bereits anlässlich des AM-Treffens in New York Anfang Oktober8 und nicht
erst beim KSZE-Gipfel in Paris9 informiert werden.
2. Der „Stationierungs- und Abzugsvertrag“10 mit der SU, der den Abzug der
sowjetischen Truppen aus dem Gebiet der DDR in den nächsten 3 bis 4 Jahren
regelt, werde ebenfalls auf der Grundlage eines sowjetischen Entwurfs (kurzer
Vertragstext, 4 technische Protokolle: Abzugs- und Transportfragen, Waren- und
7 Die Endredaktion des 2+4-Vertrages wurde im Zuge des achten 2+4-Beamtentreffens vom
4.–7. September 1990 in Ostberlin und des darauffolgenden neunten Beamtentreffens vom
11. September 1990 in Moskau abgeschlossen. Siehe dazu 2+4-Prozeß: Bericht über das 8. Be-
amtentreffen im Rahmen der 2+4-Gespräche (= Dokument 230), in: Die Außenpolitik der
DDR, S. 939–959. Ulrich Albrecht zur neunten Beamtenrunde in Moskau (= Dokument 232),
in: Die Außenpolitik der DDR, S. 962–963.
8 Treffen der Außenminister der KSZE-Staaten in New York am 1./2. Oktober 1990.
9 Das KSZE-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs fand vom 19. bis 21. November 1990
in Paris statt.
10 Zu den Verhandlungen des Aufenthalts- und Abzugsvertrages zwischen der Bundesrepublik
und der Sowjetunion, siehe Hanns Jürgen Küsters, Entscheidung für die Einheit. Einführung
in die Edition, in: Deutsche Einheit, S. 224–229; von 24. bis 25. August 1990 fanden in Moskau
die ersten Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik bezüglich eines
Aufenthalts- und Abzugsvertrages statt. Siehe dazu Vorlage des Ministerialdirektors Telt-
schik an Bundeskanzler Kohl, Bonn, 27. August 1990 (=
Dokument 398) und Vorlage des Vor-
tragenden Legationsrats I Kaestner an Ministerialdirektor Teltschik, Bonn, 27. August 1990
(=
Dokument 399), in: Deutsche Einheit, S. 1498–1500 und S. 1500–1502. Vgl. Vorlage des Lei-
ters der Unterabteilung 20, Hofstetter, für Bundesminister Genscher, 27. August 1990 (= Do-
kument 143), in: Die Einheit, S. 671–676. Die zweite Verhandlungsrunde fand am 31. August
und 1. September 1990 in Moskau statt. Vgl. Vorlage des Vortragenden Legationsrats West-
dickenberg an Ministerialdirektor Teltschik, Bonn, 3. September 1990 (= Dokument 410), in:
Deutsche Einheit, S. 1518–1520. Die Verhandlungen starteten am 13. August 1990 in Moskau
und wurden anschließend alternierend auch in Bonn geführt. Genscher und Schewardnadse
waren in ihrem Gespräch am 24. September 1990 in New York einig, dass die Verhandlun-
gen zu einem baldigen Abschluss führen sollten. Vgl. Fernschreiben des D2, Kastrup, vom
24. September 1990 über das Gespräch von Bundesaußenminister Genscher mit dem sowje-
tischen Außenminister Ševardnadze am 24. September 1990 in New York (= Dokument 49),
in: Diplomatie für die deutsche Einheit, S. 261–263. Die letzten offenen Verhandlungspunkte
wurden in Bonn Anfang Oktober 1990 mit dem sowjetischen Botschafter in der Bundes-
republik Wladislaw P.
Terechow ausverhandelt, siehe dazu Ortez des Referatsleiters 012, Bett-
zuege, 18. Oktober 1990 (= Dokument 168), in: Die Einheit, S. 759–762. Für den Wortlaut
des Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR über die Bedingun-
gen des befristeten Aufenthalts und die Modalitäten des planmäßigen Abzugs der sowjeti-
schen Truppen aus dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 12. Oktober 1990 siehe
BGBl. 1991, II, S. 258–290. Siehe auch inklusive Vertragstext im Anhang Gesandter Alfons
Kloss an BMAA, Bonn, 18. Oktober 1990, Zl. 482-Res/90, ÖStA, AdR, BMAA, II-Pol 1990,
GZ. 22.05.83/4-II.1/90.
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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
- Titel
- Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
- Untertitel
- Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
- Herausgeber
- Michael Gehler
- Maximilian Graf
- Verlag
- Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-666-35587-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 792
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
- I. Vorbemerkungen 7
- II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
- 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
- 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
- 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
- 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
- 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
- III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
- 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
- 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
- 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
- 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
- 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
- 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
- 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
- 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
- IV. Editorische Vorbemerkungen 99