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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken58 Über MeDien reDen: MeDienepisteMologie Die indirekte Bestimmung von Medien anhand dessen, was in ihnen zur Erscheinung kommt, ist für sich allein genommen unbefriedigend. Sie ermöglicht es aber, den Bereich des Medialen von dem des Außermedialen abzugrenzen. Eine über- zeugende Forschungsperspektive für die Untersuchung von Medien wird hierdurch noch nicht eröffnet. Dies ist jedoch kein Problem, welches durch eine avancierte Definition des Medienbegriffs gelöst werden könnte, sondern eine Frage, die die Epistemologie des Medialen betrifft, deren Aufgabe es ist, die Veränderungen in unserer kommunikativen Welt als mediale Transformationen entzifferbar zu machen. Anstatt den undifferenzierten und überbordenden Gebrauch des Medien- begriffs definitorisch zu reglementieren, wird im Folgenden vorgeschlagen, auf die Unterscheidung einzelner Medien weitgehend zu verzichten und infolgedessen auch auf Zuschreibungen der Form »X ist ein Medium«. Wie im vorangegangenen Kapitel gezeigt wurde, birgt der Wunsch, verschiedene Medien voneinander unterscheiden zu können, die Gefahr, dass der Medienbegriff mit Ausdrucksmitteln oder tech- nischen Apparaturen gleichgesetzt wird und Medien hierdurch auf eine Vermitt- lungsdimension verkürzt werden. Es bedarf daher einer neuen Perspektive, die das Problem löst, dass man stets nur angeben kann, wann Medien im Spiel sind, ohne je genau sagen zu können, was das Medium ist. In diesem Zusammenhang wird zu klären sein, wie Medien untersucht werden können, wenn man sich nicht länger auf die Unterscheidung einzelner Medien stützen kann. Eine Möglichkeit hierfür eröffnen die Begriffe mediale Konstellation und mediale Konfiguration, welche es erlauben, über Medien zu reden, ohne spezifische Medien zu identifizieren. Mediale Konstellationen Die Unterscheidung zwischen vermitteltem Inhalt und vermittelndem Medium ist für das Nachdenken über Medien zentral. Nur im Rahmen dieser Unterscheidung können Medien konzeptuell bestimmt und als Ermöglichungsbedingungen von Kommunikation untersucht werden. Medien sind die andere Seite, des sich im Kom- munikationsprozess aktualisierenden Sinns, der phänomenologisch als Geltung be- schrieben werden kann. Geltung bezeichnet keine objektive Eigenschaft von Dingen, sondern existiert nur für ein intentionales Bewusstsein, das auf Kommunikate, d.h. Medienprodukte Bezug nimmt. Diese werden im Anschluss an Vogel als mediale Konstellationen bezeichnet (vgl. Vogel 2001: 223).65 Die Auseinandersetzung mit medialen Konstellationen ermöglicht es, Medialität auf unterschiedliche Weise in den Blick zu nehmen, indem bei der Betrachtung der Inhaltsseite auf verschiedene Weise vom konkreten Sinn des Vermittelten abgesehen wird. 65 | Vogel definiert den Begriff mediale Konstellation wie folgt: »Das Produkt der Performation einer Sequenz von Instantiierungen medialer Tätigkeitstypen heißt me- diale Konstellation« (Vogel 2001: 223).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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