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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Datenbank 121 Was sinD DatenbanKen? Auf die Frage, was Datenbanken in der digitalen Medienkultur sind, gibt es, wie bereits angedeutet, keine einfache Antwort. Um dies zu zeigen, wird im Folgenden das Begriffsfeld kartiert, in dem sich Datenbanken situieren. Einen Ausgangspunkt hierfür können einschlägige Lehrbücher der Informatik bilden. Üblicherweise werden Datenbanken hier als Sammlungen von Daten bzw. Informationen behan- delt, die von speziellen Softwareanwendungen, sogenannten Datenbankmanage- mentsystemen (DBMS), verwaltet werden (siehe exemplarisch Heuer et al. 2001: 1f.; Sauer 2002: 19; Saake et al. 2008: 4).9 Der Begriff der Datenbank bezeichnet in diesem Zusammenhang alle Sammlungen medialer Konstellationen, die im Rahmen von DBMS realisiert werden können: »Unter Datenbank verstehen die Mitarbeiter im Rechenzentrum einer Firma heute meist den Inhalt eines Datenbankmanagement- systems« (Haigh 2007: 57).10 Eine Datenbank in diesem Sinne ist eine Sammlung relativ homogener und hoch strukturierter Informationen. Diese Unterscheidung zwischen der technischen Infrastruktur (den DBMS) und den damit verwalteten Sammlungen medialer Konstellationen (den Datenbanken) wird in der Informatik nicht immer aufrechterhalten. Mitunter wird der Begriff der Datenbank auch als Oberbegriff für DBMS und die damit verwalteten Daten- und Informationssamm- lungen gebraucht (vgl. Faeskorn-Woyke et al. 2007: 21).11 In dieser allgemeineren Bedeutungsvariante verweist der Begriff nicht mehr allein auf spezifische Samm- lungen medialer Konstellationen, sondern auch auf die mediale Konfiguration, in der diese Sammlungen realisiert werden. Ungeachtet des mehrdeutigen Begriffsgebrauchs in der Informatik ist das computerwissenschaftliche Verständnis von Datenbanken an spezifische Daten- verwaltungstechnologien gekoppelt und bezeichnet demzufolge nicht digitale 9 | In diesem Sinn definieren Saake et al. Datenbanken als die Gesamtheit der Da- ten, welche zentral von einer spezifischen Software verwaltet werden: »Die gesamte Basis- und Anwendungssoftware arbeitet mit denselben Daten, die in einer zentralen Datenhaltungskomponente verwaltet werden. Der Gesamtbestand der Daten wird nun als Datenbank bezeichnet.« (Saake et al. 2008: 4) 10 | Wie Haigh herausstellt, ist zu bedenken, dass das Konzept von Datenbank- managementsystemen erst Ende der 1960er Jahre entstand, also ungefähr zehn Jahre nachdem der Begriff der Datenbank gebräuchlich wurde (vgl. Haigh 2007: 58). In Anbetracht dessen erscheint die in der Informatik verbreitete Engführung des Begriffs Datenbank auf die mit DBMS verwalteten Informationsbestände arbiträr. 11 | Hierfür ist auch der Begriff Datenbanksystem gebräuchlich, den Faeskorn-Woyke et al. synonym mit Datenbank verwenden: »Ein Datenbanksystem (DBS) ist eine An- sammlung von Daten, die allen Benutzern bzw. Anwendungen zur Verfügung steht und in der die Daten nach einheitlichen Regeln abgespeichert werden. Ein Daten- banksystem besteht aus einer Datenbasis und einem Datenbankmanagement- system. Der Begriff der Datenbank wird synonym verwendet« (2007: 21).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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