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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Banken, Basen, Reservoirs 167 welche die Informationsgesellschaft hervorbringen, sondern auch das Imaginäre der information mythology. Dieses nimmt Eingang in die Diskurse um die Infor- mations- und Wissensgesellschaft und befördert utopische und dystopische Be- schreibungen unserer medialen Gegenwart sowie Prognosen für die Zukunft. Diese Beschreibungen sind selten gänzlich fernab der Wirklichkeit, aber ebenso selten völlig zutreffend.31 KoMMuniKation Mit inForMationssaMMlungen Wenn das Aufkommen des generalisierten, abstrakten und reifizierten Informa- tions begriffs das Resultat einer zunehmenden Dekontextualisierung des Begriffs von seinen Gebrauchskontexten ist, dann gilt es im Folgenden nach dem theo- retischen und praktischen Kontext zu fragen, in dem die Datenbankidee auftaucht und in dem sich die Entwicklung digitaler Datenbanken vollzieht. Eine Perspektive hierauf eröffnet die Auseinandersetzung mit Modellen der Datenbankkommu- nikation, welche den kommunikativen Zusammenhang beschreiben, in denen sich Datenbanken situieren, und vor deren Hintergrund sich die Herausforderungen abzeichnen, auf die Datenbanktechnologien antworten. Im ersten Schritt wird das Kommunikationsmodell nachgezeichnet, auf dem Mooers’ Konzeption des Information Retrieval beruht. Hierbei werden die Differenzen zum nachrichtentechnischen Kommunikationsmodell Shannons und infolgedessen zu dessen Informationsbegriff offenkundig. Das Kommunikations- modell des Information Retrieval mündet Ende der 1950er Jahre in ein dezidiertes Modell der Datenbankkommunikation. Ausgehend hiervon werden im zweiten Teil die Erwartungen, aber auch Herausforderungen des Findens von Informationen in der unsichtbaren Tiefe des Computers betrachtet. Abschließend wird in Rekurs auf Luhmanns systemtheoretisch fundierten Erfahrungsbericht über die Kom- munikation mit seinem Zettelkasten die Frage diskutiert, inwiefern es gerechtfer- tigt ist, die Interaktion mit Datenbanken als Kommunikation zu verstehen. Das Kommunikationsmodell des Information Retrieval Das Information Retrieval widmet sich dem Problem des maschinen- respektive computergestützten Suchens und Findens von Informationen. Mooers’ ursprüng- licher Definition dieses Problem- und Forschungszusammenhangs liegt eine Vor- stellung von Information zugrunde, die seinem eigenen Erinnerungsbericht zu- 31 | Winkler kommt am Ende von Docuverse zu einem ähnlichen Schluss, wenn er einerseits die Forderung »zu einer realistischen Untersuchung der Strukturen, die im Datenuniversum sich entwickelt haben« (Winkler 1997a: 338) formuliert und andererseits dafür plädiert, »die Wünsche als Wünsche ernster zu nehmen« (Winkler 1997a: 338).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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