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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Computer 95 zu adressieren sowie als besondere Form von Information zu transformieren.42 Insofern gilt es neben den Befehlen, Algorithmen und Programmen ebenso die Datenformate, -strukturen und -modelle ernst zu nehmen. Auch sie dienen der Kopplung von Oberfläche und Tiefe und stehen in einem variablen Verhältnis zu den Befehlen, die an der Oberfläche eingegeben werden und als Programme in der Tiefe ablaufen. Infolgedessen erweist sich die Anerkennung der Eigenlogik von Daten als notwendige Erweiterung einer Medientheorie des Computers, welche sich fortan mit der Herausforderung konfrontiert sieht, die historisch wandelbare Ver- schränkung von Befehls- und Datenstrukturen in Software zu beschreiben und zu verstehen. spielräuMe Der coMputertechnischen inForMationsverMittlung Vor dem Hintergrund der zweckoffenen Programmierbarkeit entfaltet sich die Me- dialität digitaler Computer im Rahmen der Oberfläche/Tiefe-Topologie. Das Ver- hältnis der phänomenal zugänglichen Benutzeroberfläche zur unsichtbaren Tiefe der Maschine wird durch Hardware-Software-Konfigurationen strukturiert, welche die konkrete technische Basis der vielfältigen, aber stets partikularen medialen Praxen mit Computern bilden. Zwischen Oberfläche und Tiefe entstehen hierbei Möglichkeitsräume der Artikulation, Präsentation, Distribution, Selektion und Verarbeitung medialer Konstellationen. In ihnen situiert sich das Spiel medialer Möglichkeiten und ihrer Aktualisierung, welches im Folgenden in zwei Hinsichten exemplarisch ausdifferenziert werden soll. Betrachtet wird einerseits der Spielraum von menschlicher und technischer Informationsverarbeitung sowie andererseits das variable Spiel zwischen Einem und Vielem, d.h. von medialen Konstellationen und Sammlungen medialer Konstellationen. Beide Aspekte werden sich für die folgende Auseinandersetzung mit digitalen Datenbanken als zentral erweisen.43 42 | Es macht einen Unterschied, ob Informationen in Dateien, Dokumenten, Ta- bel len, Listen, Relationen, Objekten o.ä. versammelt werden, denn abhängig von den Datenstrukturen, -modellen und -formaten ändert sich, was als Informa tion ver- sam melt werden sowie wie diese adressiert und in Prozesse der Informations ver- arbeitung integriert werden kann. 43 | Mit dieser Hinwendung zu den Spielräumen medialer Möglichkeiten und ihrer Aktualisierung in Computern wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Ein weiterer zu beachtender Aspekt wäre das Spiel zwischen Sichtbarkeit und Unsicht- barkeit, welches in Computern auf unterschiedlichen Ebenen operativ wird. Indem an der Benutzeroberfläche von Computern etwas zur Erscheinung gebracht wird, verbirgt sich zugleich etwas anderes. Hierbei handelt es sich zum einen um die Prozesse der Sichtbarmachung, die selbst unsichtbar bleiben. Andere Unsichtbarkeiten ent stehen als Resultat strategischer Geheimhaltung, als unwillkürlicher Effekt der Software-
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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