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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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67 Nun aber sei man mit der Situation konfrontiert, dass Gastprofessoren nach Öster- reich kämen, „either not known to their Austrian colleagues or […] specialized in fields which are of secondary importance or which are already well represented in Austria […].“ Und daher: „Austrian institutions lost their initial enthu- siasm.“42 Das war in der Tat ein großes Problem; es blieb in den kommenden Jahren auf der Agenda der Kommission und führte wiederholt zu intensiven Debatten. Sie flacker- ten immer dann auf, wenn Beschwerden von US-amerikanischen Gästen bekannt wurden. Beklagt wurden immer die gleichen beiden Dinge: erstens, dass die Lehr- veranstaltungen der GastprofessorInnen an den Hochschulen nicht angekündigt worden waren, weshalb der Zulauf von Studierenden begrenzt blieb, und zweitens, dass die Gäste sich nicht ausreichend in die jeweilige Fakultät eingebunden fühlten. Die Beschwerden verweisen darauf, dass auch Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste an österreichischen Hochschulen alles anderes als friktionslos waren. Zugleich waren die Beschwerden wiederholt Anlass dazu, in der Kommission grundsätzlich über Stellenwert und Status von Gastprofessuren zu diskutieren. Machte es hinsichtlich der Vorgaben aus Washington überhaupt Sinn, einen überproportionalen Anteil des jährlichen Budgets in diese Kategorie zu geben? Diese Debatten bieten Einblick in die unterschiedlichen Interessenla- gen innerhalb der Kommission. Sie zeigen zugleich auf, welches Verständnis von WissenschaftlerInnenaustausch damals unter österreichischen Hochschullehrern vorherrschte. In der sich über Jahre hinwegziehenden Auseinandersetzung um den richtigen Umgang mit der Kategorie der US-Visiting Lecturers etablierten sich zwei grund- sätzlich verschiedene Arten von Korrekturvorschlägen. Die eine zielte darauf ab, die Einbindung der Gäste an ihrer Gasteinrichtung unter den in den BFS-Policies vorgegebenen Programmrichtlinien zu verbessern. Auf der anderen Seite wurden von Kommissionsmitgliedern Vorschläge lanciert, die auf eine Änderung des US- Visiting Lecturers-Programms und der ihm zugrunde liegenden Fulbright-Pro- grammatik selbst abzielten. Schon in der Vorbereitung zum Sondertreffen war beides neben- und durcheinander diskutiert worden. Der Vorschlag zur Verbesse- rung des Verfahrens lautete, „[…] that the nearest Austrian consulate in the United States be requested to invite for an informal interview American applicants in the lecturer cat- egory who have been selected.“43 Hier ging es also darum, die BewerberInnen um Positionen als Gastprofessor- Innen besser auf ihre Tätigkeit an österreichischen Hochschulen vorzubereiten. Daran anschließend lancierte aber Sektionschef Heinrich Drimmel einen Vor- schlag, der die Programmatik des Gästeaustauschs selbst auf den Kopf gestellt hätte:
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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