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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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103 in der Arbeit der Fulbright Commission zu erfassen. Es lohnt sich, die assoziati- ven und impliziten Annahmen von Social Sciences deutlicher herauszuarbeiten. Dabei sind die verschiedenen Verläufe sowie die Konnotationen zu analysieren, die die semantische Bedeutung dieses Begriffs in der Arbeit bzw. den Diskussionen der Kommission genommen hat. Daraus können wir sehen, wie die Kommission sich an das Denken nach amerikanischen Begriffen und Kategorien gewöhnte und wie sich eine bestimmte Vorstellung von Sozialwissenschaften bzw. von Amerika- kunde (oder Amerikanistik) etablierte. Dass sich die inhaltliche Vorgabe auf Social Sciences und American Studies aus der Logik der amerikanischen Stellen nur auf die US-amerikanischen Visi- ting Lecturers und Research Scholars beziehen konnte, haben wir bereits festge- stellt. Die Kommission schloss sich dieser Sichtweise nicht sofort an. Während der ersten drei Proposals versuchte sie noch, die inhaltlichen Vorgaben gerecht auf amerikanische und österreichische „Grantees“ aufzuteilen, also den geforderten Schwerpunkt auch österreichischen WissenschaftlerInnen vorzuschreiben.13 Erst ab 1955/56 waren die „foreign grants“ allesamt „unspecified“: Es gab kein Kon- tingent für österreichische WissenschaftlerInnen mit Schwerpunktsetzung mehr. Das formalistische Beharren auf einer Gleichwertigkeit der Austauschbeziehungen wich der Einsicht: In Österreich gab es nun einmal kein sozialwissenschaftliches Personal. Die Rolle der Social Sciences und der American Studies innerhalb des Fulbright Program war nun (an)erkannt: Damit sollte ein Wissenstransfer aus den USA an österreichische Hochschulen stattfinden, ein neuer Wissenschaftsbereich etabliert werden. In den Projektdefinitionen der Proposals drückten sich verschiedene Werthal- tungen, Erwartungen und Erfahrungen vor dem Hintergrund der österreichischen Wissenschaftskonstellationen aus. Dabei werden besonders im Vergleich von frü- heren mit späteren Projektbeschreibungen die Lern- und Anerkennungsprozesse deutlich. Beispielsweise gab es im ersten (und auch im beinahe wortidenten zwei- ten) Proposal ein Projekt zu Political Science. „The position of Vienna places an American expert in a key position for observing developments in Central, Eastern and South Eastern Europe, particularly with respect to the political and constitutional history of the Danube Basin and Austria’s role within the Austro-Hungarian Empire, due in large part to the remarkable archives available in Vienna. In addition, it should be mentioned that, in its school of thought in the field of Interna- tional Law, the University of Vienna in this country has many experts of great eminence, who would not fail to be a source of interest for American scholars.“14 Drei Jahre später wurde ein Projekt unter demselben Projekttitel folgendermaßen beschrieben: „Political Science, as taught in the United States, is practically unknown in Austria, since its nearest equivalent, Staatswissenschaften, which is part
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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