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xxxvi Einleitung
1.8.6 Regionale Herkunft der Universitätsbesucher
Die Ermittlung der regionalen Herkunft der Universitätsbesucher gestaltet sich nicht ganz
einfach, da nur bedingt heutige Ländergrenzen zur Einordnung herangezogen werden
können. Eine sicherlich zeitgenössische Herangehensweise sind die Akademischen Nati-
onen, doch ist auch diese Einteilung nach heutigen Kriterien nicht immer aussagekräftig,
da etwa die Ungarische Nation nicht nur die Ungarn, sondern auch die Studenten aus
Böhmen, Mähren, Schlesien, Siebenbürgen, Kroatien und jene griechischer Herkunft
einschloss188. Demzufolge empfiehlt sich an dieser Stelle sowohl eine regionale Einteilung
nach Nationen als auch nach heutigen Ländergrenzen bzw. zeitgenössischen Begriffen.
Neben der bereits beschriebenen Ungarischen bestand noch die Rheinische Nation, der
alle Studenten aus Bayern, Schwaben, Hessen, Franken, vom Niederrhein und aus dem
westeuropäischen Raum angehörten. In der Österreichischen Nation waren alle Studen-
ten aus den habsburgischen Ländern (Salzburg zählte zur Rheinischen, die Vorlande hin-
gegen zur Österreichischen Nation), aus Italien, Trient und Churwalchen zugeordnet.
Zur Sächsischen Nation wurden Scholaren aus Norddeutschland, dem angelsächsischen
Raum und Skandinavien gerechnet189.
Fig. 6: Herkunft der Studierenden nach Akademischen Nationen
Anhand der Juristenmatrikel ist die Aufteilung nach Nationen nicht ersichtlich, diese lässt
sich nur aus der Hauptmatrikel ablesen. Bei der folgenden Aufstellung wurden die aus der
Hauptmatrikel ermittelten Nationen gezählt, bei fehlender bzw. nicht eruierbarer Angabe
188 Steindl, Nationen, 15–39.
189 Steindl, Nationen, 18 f. Rheinische
Nation
36,06 %
Österreichische
Nation
32,26 %
Ungarische
Nation
20,4 %
Sächsische
Nation
2,07 % Nicht
zuordenbar
9,19 %
Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis, Volume II:1442–1557
- Title
- Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
- Subtitle
- Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis
- Volume
- II:1442–1557
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20255-4
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 326
Table of contents
- 1. Einleitung vii
- 1.1 Forschungsstand viii
- 1.2 Vorhaben und Ziele der Edition x
- 1.3 Die Quelle xi
- 1.4 Der Wert der Quelle – Prosopografische Erkenntnisse xii
- 1.5 Die juridische Fakultät: Studienvoraussetzungen, Studienverlauf und Größe xiv
- 1.6 Paläografische Analyse xvii
- 1.7 „Studium im Ausland“ – Italienaufenthalt und römisch-rechtlicher Einfluss xxi
- 1.8 Statistische Auswertung xxv
- 1.9 Berufliche Wirkungsfelder der Juristen xxxviii
- 1.10 Liste der Dekane xlii
- 1.11 Kurzzitate und Siglen der Quellen und Literatur xlvii
- 1.12 Abkürzungen im Text und in den Registern xlviii
- 1.13 Grundsätze der Edition li
- 1.14 Vorbemerkung zu den Registern lii
- 1.15 Quellen und Literatur liii
- 2. Text der Matrikel 1442–1557 1
- 3. Register 119
- Abstract 259