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Forschungsstand ix
werden können17. Ebenso leitet er das derzeit größte Online-Projekt zur Erfassung der
Graduierten im Reich von 1250 bis 1550, das Repertorium Academicum Germanicum
(RAG)18.
Die Bedeutung der Juristen für die Verwaltung und im Speziellen deren Ausbil-
dung19 haben schon länger einen wichtigen Platz in der rechtshistorischen20 und uni-
versitätsgeschichtlichen21 Forschung eingenommen. In diesem Zusammenhang standen
auch einzelne rechtswissenschaftliche Fakultäten im Mittelpunkt der Forschung, wovon
die beiden bereits älteren, aber durchaus noch relevanten Beiträge von Günther Dickel
und Dietmar Willoweit zur Heidelberger Juristenfakultät22 und in ähnlicher Form die
Arbeit von Helmut Wolff über Ingolstadt zeugen23. Die Juristen gerieten im Laufe der
letzten Jahrzehnte zwar nie vollends aus dem Blick der Forschung, das zeigen der von
Schwinges herausgegebene Band über „Gelehrte im Reich“24 sowie Peter Moraws und
Paul-Joachim Heinigs Beiträge zu Juristen im königlichen Dienst25, doch erfreulicher-
weise gab es gerade in den letzten Jahren einen gewissen Aufschwung. Es erschienen
umfangreiche und vornehmlich quellenbasierte Arbeiten zur Juristenausbildung, zu den
rechtswissenschaftlichen Fakultäten und dem dortigen Personal bzw. den Studenten, die
einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der juristischen Gelehrten, Studenten und Insti-
tutionen leisten26. Hier sind die ausführlichen Arbeiten von Robert Gramsch zu Erfurt27
und Marek Wejwoda zu Leipzig28 zu nennen, aber auch die Studie von Jürg Schmutz29,
der den Schwerpunkt auf den Aspekt des Studiums der Rechte in Italien legt. Wenn auch
ohne besonderen Fokus auf die Juristen, doch für die mittelalterliche rechtsgeschichtliche
Forschung durchaus relevant sind des Weiteren die Arbeiten von Bettina Koch30 zu den
Räten auf deutschen Reichsversammlungen und von Melanie Bauer31 zu fränkischen Stu-
denten in Padua. Ein Hauptaugenmerk beider Autorinnen liegt auf der prosopografischen
Analyse, wobei die Juristen darin den quantitativ größten Anteil ausmachen. In dieser
Tradition stehend möchte die hier vorliegende Arbeit einen weiteren Beitrag zum Ge-
samtbild des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Studiums der Rechte im Alten
Reich liefern.
17 Exemplarisch, weil juridische Fakultäten betreffend: Immenhauser, Juristen (Lizentiatsarbeit); in ver-
kürzter Form: Immenhauser, Juristen (ÖGW); Gramsch, Erfurter Juristen; Wejwoda, Juristenfakultät.
18 Das RAG ist eine im Netz verfügbare Datenbank, online unter: http://www.rag-online.org/. Informa-
tionen zu diesem Projekt sind auf der Projektseite zu finden sowie bei: Andresen, Blick; mit Bezug auf
Wien: Hesse, Blick.
19 Als Überblick der Band von Rüegg, Universität, dort: García y García, Rechtsfakultäten.
20 Coing, Handbuch.
21 Zu nennen sind hier Burmeister, Studium; Schnur, Rolle der Juristen; zum Sonderfall Prag: Moraw,
Juristenuniversität Prag; Moraw, Juristen.
22 Dickel, Heidelberger; Willoweit, Studium.
23 Wolff, Ingolstädter Juristenfakultät.
24 Darin: Willoweit, Juristen.
25 Moraw, Gelehrte Juristen; Heinig, Gelehrte Juristen.
26 An älteren Publikationen ist noch zu nennen: Belloni, Professori.
27 Gramsch, Erfurter Juristen.
28 Die von Wejwoda in Leipzig eingereichte Dissertation umfasst 1.002 Seiten und liegt in bisher drei
Teilbänden vor: Wejwoda, Juristenfakultät; Wejwoda, Spätmittelalterliche Jurisprudenz; Wejwoda,
Sächsische Rechtspraxis.
29 Schmutz, Juristen.
30 Koch, Räte.
31 Bauer, Universität Padua.
Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis, Volume II:1442–1557
- Title
- Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
- Subtitle
- Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis
- Volume
- II:1442–1557
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20255-4
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 326
Table of contents
- 1. Einleitung vii
- 1.1 Forschungsstand viii
- 1.2 Vorhaben und Ziele der Edition x
- 1.3 Die Quelle xi
- 1.4 Der Wert der Quelle – Prosopografische Erkenntnisse xii
- 1.5 Die juridische Fakultät: Studienvoraussetzungen, Studienverlauf und Größe xiv
- 1.6 Paläografische Analyse xvii
- 1.7 „Studium im Ausland“ – Italienaufenthalt und römisch-rechtlicher Einfluss xxi
- 1.8 Statistische Auswertung xxv
- 1.9 Berufliche Wirkungsfelder der Juristen xxxviii
- 1.10 Liste der Dekane xlii
- 1.11 Kurzzitate und Siglen der Quellen und Literatur xlvii
- 1.12 Abkürzungen im Text und in den Registern xlviii
- 1.13 Grundsätze der Edition li
- 1.14 Vorbemerkung zu den Registern lii
- 1.15 Quellen und Literatur liii
- 2. Text der Matrikel 1442–1557 1
- 3. Register 119
- Abstract 259