Page - 60 - in Medienraum Diaspora - Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
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Von den Diasporamedien zum Medienraum Diaspora 61
me heraus, die einer kontinuierlichen Transformation unter-
liegen. (272; Hervorhebung im Original)
„Konstruierte Räume“ sind sie deshalb, weil ihnen die Möglichkeit der Raumge-
nerierung immanent ist: „Sie sind konstruierte Räume, in denen potenziell jeder
Anschluss und jede Raumfolge möglich ist und die zugleich als paradoxe Raum-
konstruktionen in Erscheinung treten können.“ (272; Hervorhebung im Original).
In diesem Sinne
entziehen sich filmische Räume einer unmittelbaren Rück-
führung auf den materiellen Raum, oder präziser: Selbst
wenn sie auf diesen zurückgeführt werden können, so ge-
schieht dies allein im Durchgang durch eine filmische
Transformation, die als solche im Film wiederum reflek-
tiert wird, wodurch filmische Räume in ihrer dritten Eigen-
schaft als mediale Räume in Erscheinung treten. (272; Her-
vorhebung im Original)
Losgelöst vom materiellen Raum haben filmische Räume als „mediale Räume“
das Potenzial für Transformation und Veränderung. Laura Frahm weiter:
Dem Film wohnt eine spezifische Raumlogik inne; er birgt
ein besonderes Raumwissen, das gleichermaßen in seiner
inneren konzeptuellen Anlage begründet liegt, wie es sich
nach außen hin als eigenes Raumgebungsverfahren artiku-
liert. (271)
Der Diasporafilm ist von dieser filmeigenen Raumlogik nicht ausgenommen, im
Gegenteil, er verstärkt, vergrößert und akzentuiert den filmischen Raum als me-
dialen Raum durch seine ihm eigenen ästhetischen Verfahren, auf die ich im
Kapitel „Neue diasporafilmische Räume“ noch näher eingehen werde.
Medienraum Diaspora
Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Table of contents
- 1 Einleitung 1
- 2 Diaspora/Film im Wandel 33
- 3 Verortung der iranischen Diaspora 65
- 4 Neue diasporafilmische Räume 107
- 5 Post-Diasporafilm oder Postdiaspora-Film? Ein Fazit 227
- Bibliographie 241
- Filmographie 267