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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 140 -
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140 Petra Svatek Rohstoff- und Nahrungsmittelversorgung für das Reich aus den Ergänzungsgebieten der deut- schen Volksgruppen bzw. ihrer Heimatstaaten74 zu erhalten. Vor allem Rumänien und Jugo- slawien sah er in einer guten Lage, Rohstoffe für den Krieg bereitstellen zu können. Doch würden die wirtschaftlichen Beziehungen auch auf Gegenseitigkeit beruhen. Denn auch das Deutsche Reich können Güter in Südosteuropa absetzen. „Die Bauern der Südost- staaten wissen heute, daß sie ihre Produktion auf die Bedürfnisse Deutschlands abstellen können, und sie wissen auch, daß sie aus Deutschland die besten landwirtschaftlichen Maschinen beziehen lassen“75. Hassinger warnte allerdings vor einer zu weit führenden Industrialisierung in Südosteuropa, da dadurch die Einfuhr von Industrieerzeugnissen aus dem Deutschen Reich zurückgehen würde76. Um den Transport der Ware zwischen Süd- osteuropa und dem Deutschen Reich zu erleichtern, plädierte Hassinger für den Ausbau der Wasserstraßen. Die Donau bedeutete für ihn „die Verknüpferin der Rohstoffländer und Nährflächen des Südostens mit den Kohlengebieten und Industriestädten des Nord- westens und die Vermittlerin einer wirtschaftsharmonischen Gestaltung eines größeren, vom Reiche geführten Mitteleuropa“77. Hassinger förderte daher auch zwei im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft für Raumforschung Wiener Hochschulen geplante Projekte über die wirtschaftliche Bedeutung des Oder-Donau-Elbe Kanals und über eine mögliche Wasserstraße zwischen Donau und Saloniki. Während eine Wasserstraße zwischen Donau und Saloniki vor allem von Josef Kozenyvon der Technischen Hochschule Wien geplant wurde, setzte sich Hassinger mit dem Oder-Donau-Kanal auseinander78. Hassingers volkskundliche Studien hatten vor allem eine Bestandsaufnahme deutscher Volksgruppen und deren Umsiedlung zum Thema. Seine erste Studie dazu entwarf er 1939 zusammen mit den beiden Geographen Strzygowski und Hans Graul. Vom Verein 74 Ebd. Kt. 16, Ansuchen zum Projekt „Bestandsaufnahme der deutschen Volksgruppen im mittleren Donau- raum“. 75 Hugo Hassinger, Lebensraumfragen der Völker des europäischen Südostens, in : Lebensraumfragen europäi- scher Völker I, hg. v. Karl Heinrich Dietzel, Oskar Schmieder, Heinrich Schmitthenner (Leipzig 1941) 588–613, hier 611. 76 Hassinger, Lebensraumfragen (wie Anm. 75) 608–611. Siehe dazu auch Milan Ristović, Weder Souve- ränität noch Industrialisierung. Die südosteuropäischen Ländern in der „neuen Ordnung“ – jugoslawische und deutsche Perspektiven (1940–1944), in : „Mitteleuropa“ und „Südosteuropa“ als Planungsraum. Wirt- schafts- und kulturpolitische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege, hg. v. Carola Sachse (Göttingen 2010) 219–237, hier 225. 77 Hugo Hassinger, Mitteleuropa, Donaueuropa, Südosteuropa, in : Volkstum im Südosten (1941) 173–176, hier 176. 78 Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (=BAB), R 164/331 (Bericht) ; Ebd. 164/354 (Forschungsaufträge 1944). Zu Hassingers wirtschaftlichen Studien siehe auch : Svatek, Hassinger (wie Anm. 66) 302–303 ; Dies., Geistes- wissenschaftler (wie Anm. 65) 131–132. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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