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108 Für Graz begann das Eisenbahnzeitalter am 21. Oktober 1844 mit der Eröffnung
des Südbahnteilstückes von Mürzzuschlag nach Graz.
Einer der wichtigsten Initiatoren der den Donauraum und die Adria verbin-
denden Südbahn war Franz Xaver Riepl. Der gebürtige Grazer wirkte als Pro-
fessor für Mineralogie und Warenkunde am Wiener Polytechnikum. Erzher-
zog Johann beauftragte ihn 1824 mit der Reformierung des Eisenwesens am
steirischen Erzberg. Riepl erkannte, dass die Erfindung der Dampfeisenbahn
in England nur deshalb zur praktischen Durchführung kommen konnte, weil
die englische Eisenindustrie schon vorher eine solche Höhe der Technik er-
reicht hatte, dass die Erzeugung von Eisenbahnschienen, Dampfkesseln und
Lokomotiven möglich war. Wollte Österreich an den Bau von Dampfmaschinen
schreiten, so musste es vorher seine Rückständigkeit überwinden.
Das wiederum erforderte die Einführung der Steinkohle im Hüttenbetrieb
und die Errichtung von Walzwerken nach englischem Muster an Stelle der bis-
her verwendeten Eisenhämmer. In Witkowitz/Vitkovice (Tschechien) konnte
Riepl seine Vorstellungen in die Tat umsetzen.
Schließlich erarbeitete er das Projekt einer Lokomotiv-Eisenbahn von Wien
über das Ostrauer Kohlenrevier und die Salzlager im galizischen Bochnia bis
zur damaligen russischen Grenze bei Brody sowie von Wien nach Triest, einer
Strecke von 1.500 Kilometern Länge quer durch die Donaumonarchie.
Riepls „Nordbahn“ wurde durch den Bankier Salomon Rothschild ermög-
licht. Am 17. November 1837 erfolgte die Eröffnung des ersten Teilstückes
von Floridsdorf nach Wagram.
Bald wuchsen auch die Schienen von Wien in Richtung Süden,
1842 war der erste Südbahnabschnitt nach Gloggnitz fertig gestellt.
Planung und Ausführung der weiteren Strecke an die Adria oblagen Carl Ritter
von Ghega.
Ohne Erzherzog Johann wäre diese Bahn aber nicht durch die Steiermark
geführt worden. Johann war es, der die Voraussetzungen für die Anlage der
ersten Alpen überschreitenden Eisenbahnstrecke, der Bahn über den Sem-
mering, schuf.
Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Titel
- Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Autoren
- Uwe Schichler
- Josef W. Wohinz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-629-1
- Abmessungen
- 20.0 x 25.0 cm
- Seiten
- 124
- Kategorie
- Technik
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort der Herausgeber 8
- Nikola(us) Tesla und die Technik in Graz von Josef W. Wohinz 11
- Die Technik in Graz: Aus Tradition für Innovation 12
- Nikola Tesla: Meilensteine im Lebenslauf 14
- Nikola Tesla: Student an der Technik in Graz 20
- Nikola Tesla: Doktor der technischen Wissenschaften ehrenhalber 28
- Menschen prägen die Technik-Entwicklung 37
- Literaturhinweise 38
- Nikola(us) Tesla – Visionär und Inventor Beiträge zur Wissenschafts- und Industrieentwicklung 41
- Entwicklung der Elektrotechnik von 1850 -1950 42
- Das Problem mit dem Kommutator 43
- Das rotierende magnetische Feld: Mehrphasiges Wechselstromsystem 43
- Das Kraftwerk an den Niagarafällen: Gleichstrom oder Wechselstrom? 44
- Hochfrequenz, der Tesla-Transformator und der Wardenclyffe-Turm 54
- Ferngesteuerte Schiffe und Roboter 62
- Das Hotelzimmer 3327 in New York 64
- Teslas Innovationen – Sichtbar im 21. Jahrhundert 65
- Literaturhinweise 65
- Stete Entwicklung, unaufhörliches Fortschreiten ist das Ziel… Stationen der Entwicklung des Universalmuseums Joanneum 67
- Die Motive zur Gründung und ihre musealgeschichtliche Einordnung 70
- Der ursprüngliche Umfang 72
- Gliederung des Entwicklungsverlaufs 73
- Das Joanneum der älteren Zeit (1811 bis 1887) 75
- Das Joanneum von 1888 bis 2002 82
- Die Landes- bzw. Universalmuseum Joanneum GmbH – Aufbruch in die Zukunft 87
- Literaturhinweise 90
- Die Architektur des Hochspannungslabors – Ein hochspannendes Baudenkmal der Technik 91
- Konstruktionsprinzip 94
- Aufgaben und Prüfeinrichtungen 97
- Nachsatz 98
- Literaturhinweise 98
- „ Der Stolz unserer Zeit ist die Technik“ (Peter Rosegger) Aspekte zu einer Technikgeschichte von Graz im 19. Jahrhundert 99
- Literaturhinweise 118
- Verzeichnis der Autoren 120