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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 788 -
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Fortleben des Humanistenbriefs Briefwechsel Roschmann – Kolb Wolfgang Kofler Brief Die Tradition des lat. Humanistenbriefs lebt auch in dieser Epoche weiter. Aller- dings ist – wie in anderen Textsorten auch – eine zunehmende Konzentration auf wissenschaftliche Themen zu beobachten. In besonderem Maße gilt dies für his- torische und philologische Fragestellungen, d.h. solche, in denen die lat. Sprache aufgrund der Quellensituation ein unabdingbares Arbeitsmittel oder im Rahmen eines allgemeinen Interesses an Sprache und Literatur den Diskussionsgegenstand selbst darstellt. Kurz gesagt : Lat. Briefe werden jetzt mit Vorliebe von Personen geschrieben, die sich über Geschichte oder lat. Sprache und Literatur austauschen. Dies gilt besonders für den privaten Briefwechsel, den wir im Folgenden anhand eines Beispiels vorstellen wollen. Eine exemplarische Behandlung der öffentlichen Spielarten des Humanistenbriefs wurde bereits vorgenommen (vgl. hier S.  136). Von der durch Duft 1975 aufgearbeiteten Korrespondenz zwischen dem Tiroler Polyhistor Anton Roschmann (vgl. hier S.  743–744) und Pius Kolb, dem Bibliothekar des Benediktinerstifts von St. Gallen (vgl. Weidmann 1841) kennen wir insgesamt acht Briefe aus den Jahren 1754 bis 1760. Sechs davon stammen von Roschmann und sind als Kopien erhalten : Kolb selbst hatte sie in einen Folioband übertragen, in dem er zahlreiche an ihn adressierte Briefe prominenter Zeitgenossen vereinigte. Gelegentlich nahm er auch seine Antwortschreiben in die Sammlung auf. Für unse- ren Fall gilt dies nicht. Die zwei einzigen erhaltenen Briefe von Kolb an Roschmann finden sich im Nachlass des Letzteren im TLMF. Initiiert hat den Briefwechsel der Tiroler Gelehrte. In jenen Jahren arbeitete er im Auftrag von Kaiserin Maria Theresia an seiner Geschichte des Landes Tirol.1 Wie aus dem ersten Brief an Kolb deutlich wird, benötigte er für die Behandlung der Frühzeit v.a. toponomastische Auskünfte : Verum ut ad occasionem epistolae meae convertar, iussus2 sum ab Augustissima Domina mea res Tyrolenses omnes et veteres et recentiores colligere et conscribere. Sed iam dudum animad- verteram geographiam nostram antiquam foedissime corruptam esse. Huic proinde malo ut mederer, regionem aliquotiens obii, antiquitates collegi, tabularia excussi, ut solidis tandem 1 Das Vorhaben wird übrigens auch in einem anderen prominenten Brief aus Roschmanns Hinterlas- senschaft erwähnt : Er stammt von Papst Benedikt XIV., der das Projekt ausdrücklich gutheißt. Zu diesen und den zwei anderen Papstbriefen an den Gelehrten s. Auer 1979, 45–46 und 267–268. 2 Die Hs. hat iussum.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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