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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 862 -
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Überblick Payr, De diaeta litteratorum Autorschaft Lukas Oberrauch Medizin In der medizinischen Literatur Tirols der Barockzeit und Aufklärung lassen sich zwei dominante thematische Ausrichtungen erkennen, welche miteinander verbun- den sind : Einerseits erregt die Frage nach der Gesundheit der Gelehrten die Auf- merksamkeit der Ärzteschaft, andererseits widmet man sich, auch im Kontext der zunehmenden Bedeutung der Diätetik, nun stark der Behandlung neuer Nahrungs- und Genussmittel wie Schokolade, Tee, Kaffee oder Tabak – Letztere fanden nicht zuletzt bei den Gelehrten aufgrund ihrer stimulierenden Wirkung großen Anklang (Bergdolt 1999, 282). Dem europaweit zunehmenden Einfluss der experimentellen Chemie und Physik (Wear 1995, 320) konnte sich auch die Tiroler Medizinwelt nicht entziehen ; dennoch treten die galenische und hippokatische Lehre nach wie vor als bestimmend auf. Weiters zeigt sich deutlich, dass das Interesse an parti- kulären Untersuchungen wie etwa Krankengeschichten, welche ausschließlich für den innermedizinischen Rezeptionskontext gedacht waren, abnimmt. Stattdessen orientiert man sich an allgemeineren Fragestellungen. Darüber hinaus öffnet sich die medizinische Fachliteratur mehr und mehr einem breiteren gelehrten Publi- kum und beginnt damit, auch zunehmend ästhetische Kriterien zu berücksichtigen (Engelhardt 1991, 51) sowie nützliches Allgemeinwissen mit einzubauen (Porter 2003, 256–257). Dies erkennt man beispielsweise daran, dass neben Galen und Hippokrates als Gewährsmänner nunmehr auch Dichter und Denker und sogar Volksweisheiten zitiert werden oder zusammen mit medizinischen auch pädagogi- sche Ratschläge gegeben werden. Damit bestätigt sich eine der Thesen der jüngeren Medizingeschichte hinsichtlich der beginnenden Stärkung laienmedikaler Struktu- ren im 18. Jh. (Schnalke 1998, 150). Aufgrund der Tatsache, dass er sich der medizinischen Debatte um die Gesund- heit von Gelehrten im Vergleich zum restlichen Europa sehr früh annahm, verdient Franz Friedrich Payr mit seiner Dissertatio de diaeta litteratorum („Abhandlung über die Lebensführung von Gelehrten“ ; Innsbruck 1743) besondere Erwähnung. Im- merhin erschien diese mehr als 20 Jahre vor der später in diesem Bereich maßgeb- lichen Schrift De la santé des gens de lettres (Lausanne 1766) des Schweizer Arztes Samuel Auguste Tissot (1728–1797). Interessant ist neben dem Inhalt der Schrift jedoch auch die Frage der Autor- schaft. Gemeinhin wird diese Dissertation dem nach seinem Studium in Innsbruck in der ganzen Welt als Naturforscher wirkenden Giovanni Antonio Scopoli aus
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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