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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 833 -
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Philosophie und Naturwissenschaft unter einem Dach Gliederung Dissertationen an der philosophischen Fakultät Stefan Tilg/Martin Korenjak Philosophie und Naturwissenschaft Angesichts der Tatsache, dass Philosophie und Naturwissenschaft in den vorange- henden Kapiteln getrennt behandelt wurden, wirkt es auf den ersten Blick paradox, dass sie nun in diesem und im folgenden zusammengenommen werden : Das scheint der Emanzipation der Naturwissenschaften von der Philosophie im Laufe der Frü- hen Neuzeit genau zuwiderzulaufen. Die Entscheidung ist institutionsgeschichtlich begründet : Seit 1669 sind Philosophie im heutigen Sinne und Naturwissenschaft unter dem Dach der philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck vereint. Da die Universität nunmehr die für das Tiroler Geistesleben wichtigste Einrichtung überhaupt darstellt, hat dies den Ausschlag für die Behandlung beider Bereiche in einem Kapitel gegeben. Im Folgenden wird zunächst das philosophisch-naturwissenschaftliche Schrift- tum behandelt, das an der philosophischen Fakultät bzw. an vergleichbaren Insti- tutionen entstanden ist, in erster Linie die gedruckten Dissertationen. Danach kommt die Philosophie abseits der Universität zur Sprache. Die dominierende Ge- stalt ist hier der Kapuziner Iuvenalis Annaniensis, dessen Hauptwerk einen wich- tigen Beitrag zum christlichen Platonismus und damit auch ein Gegengewicht zur aristotelischen Jesuitenscholastik darstellt. Die Gründung der Universität Innsbruck 1669 markiert für das Disputations- und Dissertationswesen in Tirol einen entscheidenden Wendepunkt. Davon ist auch und besonders die Philosophie betroffen. Während philosophische Disser- tationen bisher nur aus den Jesuitengymnasien von Innsbruck und Trient sowie einigen Klöstern kamen, übernimmt nun die Universität die führende Rolle in die- sem Genre und verhilft ihm zu einer Blüte. Eine Statistik der erhaltenen philoso- phischen Dissertationen zeigt den enormen zahlenmäßigen Anstieg im Vergleich zur Epoche vor der Universitätsgründung. Während wir vom ersten Auftauchen gedruckter Dissertationen bis 1669 in Tirol gerade 13 Exemplare überliefert haben, sind es aus der vorliegenden Periode 84. Auch wenn wir in Rechnung stellen, dass es sich bei ihr um eine besonders lange Epoche handelt, ist der Anstieg beträchtlich. Die Universität Innsbruck ist für 65 der 84 erhaltenen Dissertationen verantwort- lich. Der Rest teilt sich auf die Gymnasien in Trient (sechs Exemplare), Rovereto (drei Exemplare) sowie eine Reihe von Klöstern auf (insgesamt zehn Exemplare). Mindestens ebenso radikal wie der zahlenmäßige Anstieg ist die inhaltliche Neu- ausrichtung der Dissertationen, zumindest der an der Universität entstandenen.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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