Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 26.02.2020, aktuelle Version,

Karl Decker (Fußballspieler)

Büste Karl Deckers vor dem Hohe-Warte-Stadion

Karl Decker (* 5. September 1921 in Wien; † 27. September 2005 ebenda) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer. Von 1958 bis 1964 war er Cheftrainer der österreichischen Nationalmannschaft.

Leben

Deckers Spielerkarriere begann 1934 beim Ottakringer SC, über Schwarz-Weiß und den SC Weiße Elf Wien kam er im Herbst 1937 zur Vienna, für die er mit 16 Jahren debütierte. Mit der Vienna feierte er zwischen 1938 und 1952 auch seine größten Erfolge als Spieler. Er wurde mit den Döblingern dreimal Meister und schoss am 31. Oktober 1943 zwei Tore zum historischen 3:2-Triumph der Vienna im deutschen Tschammer-Pokal über Hamburg. In 609 Spielen für die Vienna erzielte der schusskräftige Rechtsverbinder insgesamt 605 Tore und wurde 1944 und 1950 österreichischer Torschützenkönig. Nach seiner Zeit bei Vienna spielte er noch eine Saison beim SK Sturm Graz, ehe er als Legionär in Frankreich für den FC Sochaux auf Torjagd ging. 1956/57 zog es ihn in die Schweiz wo er beim Erstligaabsteiger FC Grenchen Spielertrainer wurde. Es gelang ihm der umgehende Wiederaufstieg, wobei er in 25 Spielen noch acht Tore erzielte. In der Nationalliga A trat er nur noch einmal selbst als Spieler an: am 13. April 1958 beendete er mit einem 0:0 gegen den FC Lugano im Alter von 36 Jahren vor 2000 Zusehern im heimischen Stadion Brühl seine Spielerlaufbahn. Am Saisonende stand die Mannschaft auf einem hervorragenden fünften Platz.

Für Deutschlands Nationalmannschaft stand er 1942 achtmal auf dem Platz und erzielte acht Tore.[1] Zwischen 1945 und 1952 absolvierte er 25 Länderspiele für die österreichische Fußballnationalmannschaft und schoss dabei 19 Tore.

In den Jahren 1958 bis 1964 war Karl Decker ÖFB-Teamchef, einer der erfolgreichsten in der Geschichte des österreichischen Fußballs. Seine Mannschaft (u. a. mit Stotz, Koller, Hanappi, Hof, Senekowitsch, Nemec und Buzek) ließ 1960/61 mit ihrer Erfolgsserie (Siege gegen Schottland (4:1), die UdSSR (3:1 und 1:0), Spanien (3:0 vor der noch immer gültigen Rekordkulisse von 90.726 Zuschauern im Praterstadion), Italien (2:1), England (3:1), Ungarn (2:1 und 2:1) Erinnerungen an das Wunderteam wach werden. In dieser Phase ging nur ein Spiel gegen Ungarn (0:2) verloren. Da der ÖFB aus Geldmangel auf eine Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile verzichtete, blieb der ganz große Erfolg aus, die Mannschaft zerfiel. Nach sechs sieglosen Spielen in Folge und insgesamt 36 Länderspielen beendete Decker am 24. Februar 1964 diese Tätigkeit vor dem Vertragsende bzw. schied mit 28. Februar endgültig aus den Diensten des ÖFB aus.[2][3]

Anschließend wurde er Trainer beim Wiener Sport-Club, der Vienna und interimistisch von September bis Dezember 1968 für den erkrankten Rudolf Vytlačil bei der Rapid, welche er beim legendären Aufstieg im Meistercup-Achtelfinale gegen Real Madrid betreute.

Ab 1969 fungierte er lange Jahre als Präsident des Bundes Österreichischer Fußballlehrer (BÖFL).

Er erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 85).[4] Im Jahr 2011 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) der Karl-Decker-Weg nach ihm benannt.

Stationen als aktiver Spieler

Grabstätte von Karl Decker

Trainerstationen

Erfolge

Als Spieler:

Als Trainer:

  • Mehrere unerwartete Siege gegen Traditionsgegner und „große Mannschaften“.

Auszeichnungen (Auszug)

ÖFB-Länderspiele unter Teamchef Karl Decker

Legende
  • H = Heimspiel
  • A = Auswärtsspiel
  • * = Spiel auf neutralem Platz
  • − = kein offizielles Länderspiel
  • grüne Hintergrundfarbe = Sieg Österreichs
  • gelbe Hintergrundfarbe = Unentschieden
  • rote Hintergrundfarbe = Niederlage
Spiele Siege Remis Niederlagen Tore TD
36 16 3 17 60:67 −7
Nr. Datum Ergebnis Gegner Austragungsort Anlass Bemerkung
287 19.11.1958 2:2 Deutschland Bundesrepublik  Deutschland A Berlin (GER)
288 20.05.1959 1:0 Norwegen  Norwegen A Oslo (NOR) EM 1960-Achtelfinale
289 24.05.1959 2:0 Belgien  Belgien A Brüssel (BEL)
290 14.06.1959 4:2 Belgien  Belgien H Wien
291 23.09.1959 5:2 Norwegen  Norwegen H Wien EM 1960-Achtelfinale
292 22.11.1959 3:6 Spanien 1945  Spanien A Valencia (ESP) 100. Niederlage
293 13.12.1959 2:5 Frankreich  Frankreich A Paris (FRA) EM 1960-Viertelfinale
294 27.03.1960 2:4 Frankreich  Frankreich H Wien EM 1960-Viertelfinale Österreich scheidet mit insgesamt 4:9 aus
295 01.05.1960 0:4 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei A Prag (TCH)
296 29.05.1960 4:1 Schottland  Schottland H Wien
297 22.06.1960 2:1 Norwegen  Norwegen A Oslo (NOR)
298 04.09.1960 3:1 Sowjetunion 1955  Sowjetunion H Wien
299 30.10.1960 3:0 Spanien 1945  Spanien H Wien Mit 91.000 Zuschauern im Praterstadion Rekordkulisse bei einem Heimspiel
300 20.11.1960 0:2 Ungarn 1957  Ungarn A Budapest (HUN)
301 10.12.1960 2:1 Italien  Italien A Neapel (ITA)
302 27.05.1961 3:1 England  England H Wien
303 11.06.1961 2:1 Ungarn 1957  Ungarn A Budapest (HUN)
304 10.09.1961 1:0 Sowjetunion 1955  Sowjetunion A Moskau (URS)
305 08.10.1961 2:1 Ungarn 1957  Ungarn H Wien
306 19.11.1961 1:2 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien A Zagreb (YUG)
307 05.01.1962 0:1 Vereinigte Arabische Republik  Vereinigte Arabische Republik A Kairo (EGY) Erstes Länderspiel außerhalb Europas
308 04.04.1962 1:3 England  England A London (ENG)
309 08.04.1962 3:2 Irland  Irland A Dublin (IRL)
310 06.05.1962 2:0 Bulgarien 1948  Bulgarien H Wien
311 24.06.1962 1:2 Ungarn 1957  Ungarn H Wien
312 16.09.1962 0:6 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei H Wien 93. und letztes Länderspiel von Gerhard Hanappi, bis 1998 Rekordnationalspieler
17.10.1962 1:1 Israel  Israel A Tel Aviv (ISR) Erstes Länderspiel gegen Israel, erstes Spiel auf asiatischem Boden, kein offizielles Länderspiel
313 28.10.1962 0:2 Ungarn 1957  Ungarn A Budapest (HUN)
314 11.11.1962 1:2 Italien  Italien H Wien
315 25.11.1962 1:1 Bulgarien 1948  Bulgarien A Sofia (BUL)
316 24.04.1963 3:1 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei H Wien
317 08.05.1963 1:4 Schottland  Schottland A Glasgow (SCO) In der 83. Minute wegen überharter Gangart abgebrochen
318 09.06.1963 0:1 Italien  Italien H Wien
319 25.09.1963 0:0 Irland  Irland H Wien EM 1964-Achtelfinale
320 13.10.1963 2:3 Irland  Irland A Dublin (IRL) EM 1964-Achtelfinale Österreich scheidet mit einem Gesamtscore von 2:3 aus
321 27.10.1963 1:2 Ungarn 1957  Ungarn A Budapest (HUN)
322 14.12.1963 0:1 Italien  Italien A Turin (ITA)
Commons: Karl Decker  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DFB-Spielerarchiv
  2. Bundeskapitän Decker demissioniert. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Februar 1964, S. 1 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv Digitalisat).
  3. Decker scheidet endgültig aus. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Februar 1964, S. 12 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv Digitalisat).
  4. Zentralfriedhof, Ehrengräber, Gruppe 40, Nr. 85 (Memento vom 11. Januar 2010 im Internet Archive) Bild
  5. Spalte 1: «in Kürze», erster Beitrag. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 13. Juni 1980, S. 9 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv Digitalisat).

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Civil flag and civil and state ensign of Hungary . Flags of the World – Hungary MSZ 1361:2009 – A nemzeti zászló és lobogó követelményei / Requirements for national flag and waving (2009). " Megújult a zászló szabvány " (PDF). Magyar Textiltechnika 62 (5): 203–207. Budapest, Hungary: Textilipari Műszaki és Tudományos Egyesület. ISSN 2060-453X . Archived from the original on 2015-08-12 . Denelson83
Public domain
Datei:Civil Ensign of Hungary.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Flagge von Belgien Eigenes Werk, basierend auf: Flag of Belgium.svg Dbenbenn
Public domain
Datei:Flag of Belgium (civil).svg
National Flag of the People's Republic of Bulgaria (1948-1968). Tha flag has got the coat-of-arms from 1948 Eigenes Werk Scroch
CC BY-SA 4.0
Datei:Flag of Bulgaria (1948-1967).svg
National Flag of the People's Republic of Bulgaria (1948-1968). Tha flag has got the coat-of-arms from 1948 Eigenes Werk Scroch
CC BY-SA 4.0
Datei:Flag of Bulgaria (1948–1967).svg
Flagge Englands Eigenes Werk Original: traditional Vektor: Nicholas Shanks
Public domain
Datei:Flag of England.svg
Flagge Frankreichs Diese Fahne enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Original: Unbekannt Vektor: SKopp
Public domain
Datei:Flag of France (1794–1815, 1830–1974).svg
Flagge Frankreichs Diese Fahne enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Original: Unbekannt Vektor: SKopp
Public domain
Datei:Flag of France (1794–1815, 1830–1974, 2020–present).svg
Flagge Deutschlands , Bundesflagge der Bundesrepublik Deutschland (→ Commons-Seite ), 1949–1959 auch Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik Eigenes Werk User:SKopp , User:Madden , and other users
Public domain
Datei:Flag of Germany.svg
Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden. Drawn by User:SKopp Éire
Public domain
Datei:Flag of Ireland.svg