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vom 08.04.2018, aktuelle Version,

Emil Kraft (Politiker, 1865)

Emil Kraft (* 26. Jänner 1865 in Wien; † 5. September 1931 in Graz-Geidorf, Steiermark) war ein österreichischer deutschnational-großdeutscher Politiker, und 1922–1923 Bundesminister für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten und für Volksernährung.

Emil Kraft 1893 als Sekretär des Trabrennvereins zu Baden bei Wien

Leben

Werbeeinschaltung für das Schuhgeschäft Emil Kraft, Badener Zeitung, 24. Oktober 1903

Emil Kraft studierte an den in Feldsberg und Klosterneuburg ansässigen landwirtschaftlichen Schulen Niederösterreichs Betriebswirtschaftslehre. Danach war er kurzzeitig[1] Verwalter eines Gutes in der damaligen Untersteiermark, im heute slowenischen Gonobitz (Slovenske Konjice), und war auch als selbstständiger Kaufmann im heutigen Grazer Stadtbezirk Mariatrost tätig. Zuletzt legte er die Prüfung zum Lehrer für landwirtschaftliche Schulen ab.

Kraft besaß größere Geschäfte in Meran, Graz (Ausstattungshaus Emil Kraft & Co) sowie in Baden bei Wien[Anm. 1]. Seine politische Karriere begann mit seiner Wahl als Gemeinderat von Baden bei Wien, 1894.

In Baden war er 1892 Gründer des Trabrennvereines,[Anm. 2] lange Zeit Obmann des Direktoriums, Mitbegründer des Internationalen Sportplatzes, der Kurkommission sowie mehrerer Vereine.

Nach dem Tod seines Vaters 1902 zog es Kraft 1905 nach Südtirol, wo er 1908 zum zweiten Vizebürgermeister von Meran gewählt wurde.[2] 1911 wurde er für den Kurortebezirk Bozen-Meran Abgeordneter zum Reichsrat. Am 24. September 1915 gründete Kraft mit August Denk (1852–1926) im Rahmen des Deutschösterreichischen Städtetages in Wien[3] den Österreichischen Städtebund und war bis 1919 dessen Vizepräsident. 1918 wurde er in den Aufsichtsrat der Österreichisch-Ungarischen Bank berufen sowie in den Verwaltungsrat der Südbahngesellschaft. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zählte Kraft zur deutschösterreichischen Delegation, die unter der Führung von Staatskanzler Karl Renner den Vertrag von Saint-Germain entgegennahm.

Von 21. Oktober 1918 bis 16. Februar 1919 war Kraft einer der 208 Reichsratsabgeordneten, die die Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich bildeten, und zwar als Abgeordneter der Deutschen Nationalpartei (DnP). Am 16. Februar 1919 wurde er in die Konstituierende Nationalversammlung gewählt, die am 4. März 1919 erstmals in Wien zusammentrat und bis 1. Oktober 1920 tagte. Kraft war nun Abgeordneter der Großdeutschen Volkspartei (GDVP) für den Wahlkreis Graz und Umgebung.

Am 31. Mai 1922 berief ihn Bundeskanzler Ignaz Seipel in der Bundesregierung Seipel I zum Bundesminister für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten und betraute ihn gleichzeitig mit dem Bundesministerium für Volksernährung. Emil Kraft war knapp ein Jahr Minister und schied am 17. April 1923 aus dem Amt aus, als die ganze Regierung zurücktrat. Während seiner Amtszeit wurde unter anderem die Österreichisch-Ungarische Bank in der heutigen Oesterreichischen Nationalbank aufgelöst; auch wurde unter seiner Führung das nach dem Krieg schwer beschädigte Elektrizitätssystem Österreichs saniert. Im Oktober 1923 wurde Kraft neuerlich in den Nationalrat gewählt, legte aber bald das Mandat nieder und zog sich in das Dorf Mariagrün (im heutigen Stadtbezirk Graz-Mariatrost) ins Privatleben zurück.

Kraft schrieb auch Artikel für zahlreiche deutschsprachige Zeitungen, darunter die München-Augsburger Abendzeitung,[4] die Meraner Zeitung[5] und die Grazer Tagespost[6]. Schon früh wies er auf jene finanzwirtschaftlichen Entwicklungen hin, die zur ersten Weltwirtschaftskrise der Geschichte, 1928 bis 1930, führen sollten.

Nach langem schwerem Leiden verstarb Emil Kraft in den Morgenstunden des 5. September 1931 im Sanatorium der Kreuzschwestern, Graz Geidorf.[7] Er wurde am 8. September 1931 auf dem Stadtfriedhof von Baden bei Wien in der Familiengruft beigesetzt.[8]

Auszeichnungen, Ehrungen, Preise

  • Ehrendiplom des Trabrennvereins zu Baden bei Wien (1913)[9]
  • Benennung der Verkehrsfläche Emil-Kraft-Gasse in Baden bei Wien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Emil Kraft †@1@2Vorlage:Toter Link/dza2.tessmann.it (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Alpenzeitung. Politisches Tagblatt der Provinz Bolzano. 8. September 1931, Nr. 213/1931 (VI. Jahrgang), S. 5, oben rechts.
  2. Böheimer: Straßen & Gassen. S. 34 f.
  3. Der deutschösterreichische Städtetag in Wien. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 18353/1915, 25. September 1915, S. 9, Mitte links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  4. ZDB-ID 821140-1.
  5. ZDB-ID 2430311-2.
  6. ZDB-ID 883135-X.
  7. Minister a. D. Emil Kraft gestorben. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 24057/1931, 5. September 1931, S. 3, Mitte unten. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  8. Tagesbericht. (…) Minister a. D. Emil Kraft gestorben. In: Badener Zeitung, Nr. 72/1931 (LII. Jahrgang), 9. September 1931, S. 3, unten links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  9. Lokal-Nachrichten. (…) Ehrungen. In: Badener Zeitung, Nr. 35/1913 (XXXIV. Jahrgang), 30. April 1913, S. 3, Mitte links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.

Anmerkungen

  1. Schuhgeschäft Emil Kraft im „Krafthaus“, Hauptplatz 20; 1909 abgetragen wegen Erweiterung der Frauengasse, Betrieb in die Pfarrgasse 2 verlegt. – Böheimer: Straßen & Gassen. S. 34.
  2. Kraft stellte am 7. Februar 1892 in der Sitzung des Vereines zur Hebung von Baden und Weikersdorf den Antrag auf Gründung eines eigenständigen Trabrennvereins und auf die Wahl eines vorbereitenden Komitees. – Hobik: 100 Jahre Trabrennverein zu Baden bei Wien. S. 10.

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Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23.
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Webung für das Schuhgeschäft Emil Kraft, Baden bei Wien. Badener Zeitung, 24. Oktober 1903 Autor/-in unbekannt Unknown author
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Emil Kraft (1865–1931) Hans Hobik, Gerhard Reichebner, Viktor Wallner: 100 Jahre Trabrennverein zu Baden bei Wien. Baden 1992. Autor/-in unbekannt Unknown author
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Advertisement for the shoe shop of Emil Kraft in Meran as of 1906 (Meraner Zeitung) Meraner Zeitung 1906, digital.tessmann.it (CC 4.0) Autor/-in unbekannt Unknown author
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