Gries (Graz)
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Lage in Graz | |||
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Koordinaten: | 47° 4′ N, 15° 26′ O | ||
Basisdaten[1] | |||
Fläche: | 5,05 km² | ||
Einwohner: | 30.352 (1. Jänner 2022) | ||
Bevölkerungsdichte: | 6.010 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 8020, 8053, 8055 | ||
Bezirksamt: | Bahnhofgürtel 85 8020 Graz |
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Politik | |||
Bezirksvorsteher: | Michael Rothe (KPÖ)[2] | ||
1. Bezirksvorsteher-Stv.: | Franz Peter Pergler (ÖVP)[2] | ||
2. Bezirksvorsteher-Stv.: | Alexander Sailer (GRÜNE)[2] | ||
Bezirksrat:[3] (Wahljahr: 2021) |
Insgesamt 17 Sitze |
Der Bezirk Gries ist der 5. Grazer Stadtbezirk.
Lage
Er grenzt im Norden an den 4. Bezirk Lend (Grenze: Annenstraße, Eggenbergerstraße), im Osten an die Bezirke 1., Innere Stadt und 6., Jakomini (Grenze: Mur), im Süden an die Bezirke 7., Liebenau, 17., Puntigam (Grenze: Tiergartenweg, Herrgottwiesgasse, Lauzilgasse, Triester Straße, Hans-Groß-Gasse) und im Westen an die Bezirke 14., Eggenberg, 15., Wetzelsdorf und 16., Straßgang.
Geschichte

Der althochdeutsche Flurname Gries bezieht sich auf ein Kiesgeschiebe oder einen Flur mit grobem Sand wie es in Uferstrecken der Mur häufig vorkommt. Durch seine exponierte, ungeschützte Lage vor den Stadtmauern und wegen der Hochwassergefahr wurde der Gries lange Zeit hindurch von Flößern, einfachen Handwerkern und Händlern als billiges Wohn- und Gewerbegebiet genützt. Erst im 17. Jahrhundert begann sich die feste Bebauung durchzusetzen. Der Bezirk hat seinen multikulturellen Charakter über die Jahrhunderte erhalten.
Bei den Novemberpogromen 1938, in Graz in der Nacht auf den 10. November, wurde die Synagoge am Grieskai von Nationalsozialisten niedergebrannt. An die Geschichte des Landesrabbiners David Herzog, der vom Mob durch die Straßen rund um die Synagoge geprügelt wurde, erinnert heute u. A. der David Herzog Platz vor der Synagoge.[4]
Beim Novemberpogrom wurden etwa 300 Grazer Juden und Jüdinnen verhaftet und die meisten schon am 11. November 1938 in das KZ Dachau überstellt.[5]
Am 21. Oktober 1998 beschlossen alle im Grazer Stadtparlament vertretenen Parteien einstimmig die Wiedererrichtung der Grazer Synagoge.
Kultur
Die Galerie K5 der Kulturvereinigung Murvorstadt am Griesplatz war im Bezirk Gries jahrelang Anlaufstation für Kunstinteressierte und Künstler aus Graz und der Steiermark. Regelmäßige Ausstellungen trugen zum besonderen Flair des Platzes bei.[6]
Am 24. September 2016 fand das erste Mal das Nachbarschaftsfest Grieskram statt, das ein alljährlicher Fixpunkt der Kunst-Kultur-Kulinarik-Szene des Bezirkes sein soll.
Der Club Wakuum (Verein zur Förderung junger Bands), seit 2013 in der Griesgasse 25 im 1. Stock ansässig, bietet jährlich über 150 Konzerte von popkulturellen Bands verschiedenster Genres.
Mit dem Schaumbad, freies Atelier, findet sich in der Puchstraße eine relativ neue Institution, die avantgardistischer Kunst einen Raum bietet.
Sehenswürdigkeiten
Der stadteinwärtige Nordteil des Bezirks gehört zum UNESCO-Welterbe Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg.
- Bauwerke
- Altersheimkirche
- Welsche Kirche
- Bürgerspitalkirche
- Kirche Don Bosco
- Elisabethinenkirche
- Zentralfriedhofskirche
- Synagoge (Graz)
- Kirche St. Andrä
- Triestersiedlung, erbaut 1930 unter Bürgermeister Vinzenz Muchitsch. Bei der erstmals umfassenden Sanierung der aus den 1920er Jahren stammenden Gemeindebauten (mit Mietwohnungen) wurde an einer Stelle die weiße Bemalung mit „LSR“ und Pfeil schräg hinunter zu einem Kellerfenster an der Triester Straße – als wohl eine der allerletzten in Österreich – als denkmalgeschützt erhalten und nicht mit Wärmedämmung abgedeckt. Eine analoge Markierung an der Rückseite desselben Blocks im Westen zu Vinzenz-Muchitsch-Gasse hin lautete auf „NA“, wie Notausgang. „LSR“ war in dieser Art in den 1970er Jahren noch an einigen alten Wohnblöcken in Österreichs Städten zu lesen, manche der betroffenen Kellerfensteröffnungen waren zusätzlich mit einem 8 cm dicken, massiven, seitlich angeschlagenen Betonflügel verschlossen, was auf die Adaptierung des Kellerraums als Luftschutzraum bei Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg hinweist. Die höher liegende Bemalung mit den bis zu 1 m langen Pfeilen und 30 cm hohen Lettern sollte wohl Suchmannschaften den Weg zu Eingeschlossenen weisen, wenn Häuser teilweise zu Schutthäufen aus Ziegeln und Holzbalken eingestürzt sind.
Verkehr
Das Zentrum des Bezirks ist der Griesplatz. Dieser ist der zentrale Umsteigepunkt von den städtischen Buslinien 31, 32, 33, 39, 40 und 67 zu verschiedenen regionalen Buslinien in die West- und Südsteiermark. Mit Ausnahme der Buslinie 67 führen alle anderen Buslinien vom Griesplatz direkt zum Jakominiplatz.
Im Bezirk liegt auch die Strafvollzugsanstalt Karlau.
Der Nahverkehrsknoten Don Bosco mit regionaler S-Bahn-Anbindung befindet sich am westlichen Rand des Bezirks Gries.
Mit dem Eggenberger Gürtel befindet sich auch die am meisten befahrene Straße in Graz zum Teil in Gries.
Bildung
- Mittelschule St. Andrä, Pädagogischer Panther 2002[7]
- Johann Joseph Fux Konservatorium, Musikschule des Landes Steiermark
- BG Dreihackengasse
- BG / BRG Oeverseegasse
- Mittelschule Albert Schweitzer
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen + Fakten: Bevölkerung, Bezirke, Wirtschaft, Geografie auf graz.at.
- 1 2 3 Bezirksvertretung Gries. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- ↑ Bezirksratswahl 2021
- ↑ Stadtportal der Landeshauptstadt Graz, Admin (Graz Press Service): David Herzog, Rabbiner – Stadtportal der Landeshauptstadt Graz. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
- ↑ DÖW – Erinnern – Fotos und Dokumente – 1938 – 1945 – Novemberpogrom 1938 – Steiermark. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
- ↑ Website Murvorstadt (Memento vom 17. Mai 2009 im Internet Archive)
- ↑ Pädagogischer Panther 2002, elternbrief.at
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Eigenes Werk, basierend auf: Wappen at graz.jpg : und Wappen Graz.png : www.graz.at: Das Grazer Wappen | Datei:AUT Graz COA.svg | |||
Das Kunstwerk "Laufschrift" von Catrin Bolt, Mahnmal zum Novemberpogrom 1938. Errichtet 2013, renoviert 2021. Radetzkystraße, Graz, Steiermark, Österreich | Eigenes Werk | Robert Kropf | Datei:CatrinBolt Lauftext 009.jpg | |
Das Bad zur Sonne wurde 1874 erbaut. | Eigenes Werk | Isiwal | Datei:Graz Bad zur Sonne-4415.jpg | |
Die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde Graz wurde 1988 an der Stelle der 1938 zerstörten Synagoge errichtet. | Eigenes Werk | Isiwal | Datei:Graz David-Herzog-Platz Synagoge-4240.jpg | |
Category:Griesplatz, Graz | Eigenes Werk | Isiwal | Datei:Graz Griesplatz von Nord nach Süd-4224.jpg | |
Sog. Roseggerhaus | Eigenes Werk | Clemens Mosch | Datei:Graz Roseggerhaus.jpg | |
historische Landkarte BIXa054_section 096 Josephinische Landesaufnahme: Gebiet von Mooskirchen bis Grazer Feld, Steiermark, Österreich | Josephinische Landesaufnahme | historische Militärkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie | Datei:Josephinische Landesaufnahme Mooskirchen Grazer Feld.jpg | |
Lage von Stadtbezirk 5 von Graz | Eigenes Werk mittels: OpenStreetMap data Dieses Werk enthält Informationen aus OpenStreetMap , die unter den Bedingungen der Open Database License (ODbL) bereitgestellt wurden. Die ODbL erfordert keine bestimmte Lizenz für die Karten, die aus ODbL-Daten erstellt werden. Die durch die OpenStreetMap-Stiftung erstellte Kartenteile standen vor dem 1. August 2020 unter der CC-BY-SA-2.0-Lizenz . Karten von anderen Erstellern können unter anderen Lizenzen veröffentlicht sein. Open Database License ODbL http://opendatacommons.org/licenses/odbl/1.0/ true | NordNordWest | Datei:Karte Graz Stadtbezirk 05.svg | |
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Kath. Pfarrkirche, Welsche Kirche, Lokalkaplanei hl. Franz de Paula samt Pfarrhof | Eigenes Werk | Herbert r | Datei:Welsche Kirche Graz 3650.jpg |