Jagdhaus-Alpe Tirol, Jagdhausalm #
Ausgangspunkt ist das hinterste Defereggental, von dem aus man auf der Mautstraße bis zur Oberhaus-Alm (Parkplatz) fahren kann. An ihr vorbei (Gemeinschaftsalm mit Senner; versch. Käsesorten) wandern wir sodann durch einen der größten Zirbenwälder der Ostalpen im Schwarzachtal gemächlich aufwärts. Vorbei an der Seebach-Alm (Doppelhaus mit 2 Besitzern; offenes Feuer zum Käsen) erreichen wir nach etwa 2 Std. das interessante Almdorf der Jagdhaus-Alpe (2.033 m), dessen Name in alten Zeiten „Jochhaus-Alpe" lautete. Die Alm liegt direkt unterhalb der beiden Dreitausender Gr. Löffler und Rötspitze.
Die 16 steingemauerten Häuser gehören seit dem 16. Jhdt. Bauern aus dem Südtiroler Ahrn- und Pustertal, und auch heute noch wird das Vieh über das nahe, 2.300 m hohe Klammljoch herübergebracht (was seinerzeit von 3 bis 21 Uhr dauerte; heute wird über das Klammljoch gefahren). Im 12. und 13. Jhdt. bestand hier sogar eine Dauersiedlung mit 6 Schwaighöfen. Heutzutage werden allerdings nur noch wenige Kühe und nur Galtvieh aufgetrieben; 1950 waren es noch 120 Kühe.
Die Besitzverteilung basiert auf Auftriebsrechten mit Ausnahme von je 2 flachen Wiesengrundstücken, die vermessen sind und im direkten Eigentum der Bauern stehen (das Heu wird auf der Alm zur Verlängerung der Weidezeit verfüttert).
Bewirtschaftungszeit: Mitte Juni bis Ende September.
Besitzer: Seit 1970 Agrargemeinschaft mit 15 Mitgliedern; Obmann: David Eppacher, Rain in Südtirol. - Seit 1989 wird die Alm gemeinsam bewirtschaftet; es sind 3 Senner angestellt. Von den 4 bewirtschafteten Hütten wird eine als Jausenstation geführt.
Viehbestand: 12 Kühe, 300 Stück Galtvieh.
Almprodukte: Butter, Graukäse
Das Kirchlein „Maria Schnee" ist schon 150 Jahre alt. Noch im vorigen Jhdt. las der Kurat von Rain für die rund 40 Almleute alle 14 Tage eine Messe.
Wandervorschlag:
- In 1 1/2 Std. durch das Arvental auf das Klammljoch (2.298 m).
- Durch das Schwarzachtal in 2 1/2 Std. auf das Rotenmanjoch (2.886 m; Besteigung der 3.495 m hohen Rötspitze von dort aus nur für Erfahrene).
Karte: Mayr, Osttirol.
- Äußere Steiner-Alm
- Arnitz-Alm
- Berger-Alm
- Blindes-Alm
- Boden-Alm
- Brugger-Alm
- Celar-Alm
- Daxer-Alm und Unterrainer-Alm
- Die Almen im Kalser Dorfertal
- Glanz-Alm
- Gottschaun-Alm
- Gumpel-Alm
- Hof-Alm
- Huber-Alm
Bilder und Text stammen aus dem Buch: "Die schönsten Almen Österreichs: Brauchtum & Natur - Erwandert und erlebt", H. und W. Senft, Leopold Stocker Verlag, 2009.