Gedicht bzw. DichterInnenverzeichnis (Essay)#
Hier ensteht ein wachsendes Gedichtarchiv.
Dort wo der Dichter / die Dichterin bereits unter den Biographien aufscheinen, finden sich Gedichte als Werkbeispiele in der Biographie. Andere Gedichte sind einfach unter dem Namen des Dichters angelegt. Die Community kann auch Gedichte einbringen. Bitte Gedichte mit Namen (oder Pseudonym) als Email an hmaurer@iicm.edu senden, sie werden dann nach Prüfung durch eine kleine Editorenjury unter Community/Lyrik aufgenommen.
Achtung: Nur Gedichte, bei denen das Austria-Forum explizit die Nutzungsrechte erhält, einsenden!
Eine Biographie fast aller bekannteren österreichischen SchrifstellerInnen findet man im Literaturhaus. Gerne übernehme wir auf Wunsch von dort Biographien und bitten dann auch um Werkproben. Im Anschluss an die Liste von DichterInnen mit Gedichten finden sich drei recht verschiedene Vorworte. Wir empfehlen diese zuerst zu lesen.
H. Maurer im Namen der Hauptherausgeber.
Liste der DichterInnen die bereits mit Gedichten im Austria-Forum vertreten sind. Bei anderen DichterInnen im biographischen Lexikon des Austria-Forums gibt es zur Zeit noch keine Werkproben.
Gesamtüberblick Gedichte#
Amanshauer, Martin
Arnold, Hermine
Artmann, Hans Karl
Aspöck, Ruth
Bachmann, Ingeborg
Ebner, Jeannie
Eichhorn, Wolfgang
Einzinger, Erwin
Ferk, Janko
Graup,Ingrid-Charlotte
Hahn, Friedrich
Kramer, Theodor
Krusche, Martin
Schutting, Julian
Soyfer, Jura
Tielsch, Ilse
Torberg, Friedrich
Turrini, Peter
Vetter, Harald W.
Westerkamp, Wilhelm
Wiederstein, Erich
Vorwort 1: Wenn Du nicht mehr fühlen kannst
Wenn Du nicht mehr fühlen kannst
den Rhythmus der Dorftrommeln,
den Geschmack salziger Haut,
den Geruch von Sommerkräutern
und die Qual der Zypressen im Sturm;
wenn Du nicht mehr sehen kannst
die Sonne über der Insel,
die schwarzgekleidete Frau
wartend im windigen Hafen,
und die Felsenhänge im Sonnenaufgang;
wenn Du Dich nicht mehr erinnerst
der Nächte in denen Du sicher warst,
der Orte, an denen Du geliebt hast:
dann lese diese Gedichte nicht weiter,
denn Du findest uns hier, verletzlich,
und Du wirst uns stören,
ohne dass wir den Zaun Deiner Gleichgültigkeit
übersteigen könnten.
(Helmut Frank Rermark, unveröffentlicht)
Vorwort 2: in die tiefe seines Bauches
in die tiefe seines bauches
nach wörteralgen taucht der dichter
am weißen strand des papieres
spreitet er sie zum trocknen aus:
es wird gebeten das seegras nicht
vor seiner zeit zu wenden
danke
(H.C. Artmann: Aus "gedichte von der wollust des dichtens in worte gefaßt", Mit freundlicher Genehmigung des Residenz Verlags Salzburg 1989)
Vorwort 3: gedicht will als solches verstanden sein
gedicht will als solches
verstanden sein
du magus
suchst bienen der arktis
(H. C. Artmann: Aus "gedichte von der wollust des dichtens in worte gefaßt", Mit freundlicher Genehmigung des Residenz Verlags Salzburg 1989)
Vorwort 4: Verachte die anderen nicht
Denn sie sind nicht besser
Und nicht schlechter als ihr.
Deswegen verachtet sie nicht:
Wo doch auch sie weilen
Täglich unter uns.
Und stehen sie auch am
Rande der Gesellschaft
Gehören sie doch zu uns.
Und allein deswegen
Ist das Wort Verachtung,
Hier fehl am Platz.
Deshalb verachtet sie nicht
Wo sie doch weilen
Täglich unter uns.
Denn sie verharren dergestalt
Tag und Nacht, Jahr um
Jahr und so fühlen wir uns
In der Regel, ihnen recht nah.
© Wilhelm Westerkamp, Januar 2024