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iit-Themenband – Künstliche Intelligenz 5
Geleitwort
Robert Thielicke
„Künstliche Intelligenz ist eines der wichtigsten Dinge, an denen Menschen arbeiten.
Ihre Bedeutung ist grundlegender als Elektrizität oder das Feuer“, sagte Google-Chef
Sundar Pichai 2018 auf einer Veranstaltung in San Francisco.
Das Wall Street Journal zitierte Microsoft-Chef Satya Nadella: „Künstliche Intelligenz
ist nicht einfach nur eine weitere Technologie, es könnte eine der wirklich grundle-
genden Technologien sein, die Menschen jemals entwickelt haben.“
Sind diese Äußerungen schlichtes Marketing oder zutreffende Analyse? Es kann
durchaus sein, dass wir in zehn oder zwanzig Jahren zurückblicken und beiden zubil-
ligen, richtig gelegen zu haben. Momentan jedoch sind beide Sätze vor allem Ver-
sprechungen, geäußert von Konzernlenkern, die Geld verdienen möchten.
Und trotzdem taucht insbesondere Pichais Behauptung in vielen Artikeln und Vorträ-
gen über das Potenzial der Künstlichen Intelligenz auf. Dort dient sie als Hinweis auf
die umwälzenden Wirkungen, die uns erwarten. Beim Thema „Künstliche Intelli-
genz“ nimmt man Marketing allzu oft für bare Münze.
Warum? Es wäre eine zu einfache Antwort, lediglich technisches Unwissen anzufüh-
ren. Die Ursache reicht tiefer. Sie findet sich in unserer Sicht auf diese neue Entwick-
lung. Europäer und gerade Deutsche sehen Künstliche Intelligenz kritisch, in der brei-
ten Wahrnehmung überragen die Nachteile die Vorteile. Gefürchteter Verlust von
Job und Entscheidungsfreiheit wiegen schwerer als bessere Entscheidungen in der
Medizin oder weniger Todesfälle im Straßenverkehr. Wenn also Sundar Pichai oder
Satya Nadella die Macht einer Entwicklung beschwören, die viele eher fürchten –
sollte man ihnen dann nicht glauben? Würden beide eine unheimliche Zukunft an
die Wand malen, wenn es ihnen nicht ernst wäre?
Es ist höchste Zeit, Werbung und Wirklichkeit zu trennen. Sich dem Thema mit einer
gewissen Distanz zu nähern, sich genau anzuschauen, welche Möglichkeiten die
Künstliche Intelligenz bietet, wo ihre Grenzen liegen – und wo die wirklichen Gefah-
ren lauern. Es ist richtig, dass die Entwicklung an niemandem spurlos vorübergehen
wird. Aber wie tief werden diese Spuren? Wer sie jenseits des Hypes vermisst,
bekommt ein gutes Gefühl dafür, was tatsächlich auf Gesellschaft und Wirtschaft
zukommt. Und sieht klarer, wie beide sich vorbereiten können.
Künstliche Intelligenz
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Titel
- Künstliche Intelligenz
- Untertitel
- Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-58042-4
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 286
- Schlagwörter
- Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
- Kategorie
- Technik
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 7
- Inhaltsverzeichnis 15
- A Technologie 18
- B Anwendung 92
- Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
- 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
- 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
- 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
- 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
- 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
- 10. Maschinelle Übersetzung 194
- C Gesellschaft 212
- Ausblick 273
- Anhang 277
- Autorinnen und Autoren 277
- Abkürzungsverzeichnis 286