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iit-Themenband – Künstliche Intelligenz 41
Expansion, u. a. auch durch den Zukauf der Berliner Mental Images GmbH im Jahr
2007. Im gleichen Jahr veröffentlichte Nvidia mit CUDA (Compute Unified Device
Architecture) eine Schnittstelle für seine Hardware, um GPGPU für das unspezifische
Abarbeiten parallelisierbarer Rechenaufgaben zu ermöglichen.
Das war der Startschuss für eine breite Nutzung der Grafikkarten für DL in einer gro-
ßen Forschungsgemeinschaft. Ebenfalls 2007 brachte Nvidia den ersten Prozessor
der Tesla-Reihe auf den Markt, dessen aktuelle Version Volta heißt. Die Strukturgröße
der Transistoren im Volta ist nur noch zwölf Nanometer groß, und der Chip umfasst
mehr als 5.000 Shader – ein großer Unterschied also zu den 28 Rechenkernen in
Intels aktueller CPU. Nvidia spricht in Hinblick auf die aktuellste Volta-Generation von
neuen „Tensor Cores“6. Der Begriff in der Benennung von Chips soll darauf hindeu-
ten, dass Matrixoperationen auf diesen Chips sehr effizient durchgeführt werden
können. Während bei CPUs die Leistungszuwächse (oft beschrieben durch das
„Mooresche Gesetz“) in den vergangenen Jahren von Generation zu Generation
eher kleiner wurden, konnten Nvidias GPUs in den aktuellsten Generationen enorme
Leistungssprünge verzeichnen.
Gegenüber CPUs, die sich seit vielen Jahren in PCs, Servern – heute meist Cloud
genannt – und mittlerweile insbesondere in Smartphones befinden, konnte Nvidia
mit seinen neuen KI-Chips ein völlig neues Marktsegment erschließen. Dies spiegelt
sich deutlich in der unterschiedlichen Entwicklung der Aktienkurse von Nvidia und
vom Hersteller klassischer CPUs Intel wider (siehe Abbildung 1.2). Und Nvidias KI-
Chips können auch in der Cloud als mächtige KI-Rechencluster genutzt werden. Inte-
ressanterweise arbeitet das Unternehmen für dieses Angebot mit Microsoft und dem
im Cloud-Computing dominanten Amazon zusammen. Im Rahmen seines „AI Lab“-
Programms kooperiert Nvidia mit wichtigen KI-Forschungseinrichtungen. Als einen
der beiden ersten europäischen Partner wählte Nvidia das Deutsche Forschungszen-
trum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken (Auel 2016).
Aufgrund der absehbar auch künftig dynamischen Marktentwicklung von KI für eine
steigende Anzahl von Anwendungen hat auch der Konzern Google, der sich die
Entwicklung von KI seit Unternehmensgründung als langfristiges Ziel auf die Fahnen
geschrieben hatte, eine eigene Hardware entwickelt. Deren Name TPU (Tensor Pro-
cessing Unit), orientiert sich an den Begriffen CPU und GPU. Die gegenwärtig bereits
in der zweiten Generation verfügbaren Google-TPUs dienen ebenfalls dazu, Matrix-
6 Da auch Google den Begriff Tensor für die eigene Hardware verwendet, sei kurz darauf
hingewiesen, dass es sich bei einem Tensor um ein mathematisches Objekt handelt, das in
einfachen Fällen eine Zahl oder ein Vektor ist, in komplexeren Fällen eine multidimensio-
nale Matrix.
Künstliche Intelligenz
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Titel
- Künstliche Intelligenz
- Untertitel
- Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-58042-4
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 286
- Schlagwörter
- Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
- Kategorie
- Technik
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 7
- Inhaltsverzeichnis 15
- A Technologie 18
- B Anwendung 92
- Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
- 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
- 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
- 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
- 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
- 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
- 10. Maschinelle Übersetzung 194
- C Gesellschaft 212
- Ausblick 273
- Anhang 277
- Autorinnen und Autoren 277
- Abkürzungsverzeichnis 286