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iit-Themenband – Künstliche Intelligenz 135
KI liegen inzwischen ausgereift vor. Packzettel, Lieferscheine, Faxunterlagen, telefo-
nische oder Online-Bestellungen, Rechnungen sowie Mahnungen liefern dann Infor-
mationen, die sich als „smarte Daten“ nutzen lassen – so z. B. als Trainingsdaten, die
automatisierte, sprachgesteuerte Systeme befähigen, an der Schnittstelle zu Kunden
oder Lieferanten kommunikative Aufgaben zu übernehmen: „[…] Sprachgesteuerte
Bots können Rechnungen oder Bestellungen annehmen oder fehlerhafte Liefermen-
gen eigenständig korrigieren. Mithilfe von maschinellem Lernen (ML) und tiefem
Lernen (Deep Learning, DL) passt sich das System immer besser an die unterneh-
mensinternen Richtlinien an und lernt von der kontinuierlichen Interaktion mit
Anwendern und Lieferanten. Mit je mehr Daten das System gefüttert wird, umso
intelligenter wird es und kann die angelernte Wissensbasis nutzen, um alle Prozesse
im Beschaffungsmanagement zu optimieren […]“ (Industry of Things 2018). Finanz-
ämter, Ausländerbehörden oder das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge könn-
ten aktuell dankbare Anwender dieser Technologien werden. Die Identifikation und
das Management von Engpässen im Verwaltungshandeln kann durch prädiktive Ver-
fahren verbessert und dynamisch angepasst werden.
Methoden des ML können das Sortieren von Datensätzen, beispielsweise also die
Zuordnung unterschiedlich notierter oder in Varianten auftretender Rechnungen und
Lieferscheinen sein, die sich aufgrund von fehlerhaften oder uneinheitlichen Schreib-
weisen unterscheiden, obwohl sie eindeutig zu einer Institution oder Person gehö-
ren. Die intelligente Vereinheitlichung geschieht dabei nach Regeln.
Darüber hinaus ist es von hohem Interesse, auch eine inhaltliche Identifizierung und
Klassifizierung zu erreichen. Hier kommt DL zum Zuge. „[…]. DL anhand von Wort-
vektoren würde im Beschaffungsmanagement beispielsweise bedeuten, dass eine
Rechnung mit der Betreffzeile ‚Plastik, 500ml, Evian‘ automatisch als abgefülltes
Wasser erkannt wird. Die richtige Zuordnung erfolgt rein auf Basis des Kontexts und
durch die wachsende Erfahrung des lernenden Systems. Eine manuell dafür aufge-
setzte Regel ist nicht notwendig[…]“ (Industry of Things 2018).
Fazit und Ausblick
Die angeführten Beispiele geben einen Eindruck davon, wie die KI im Sinne der Bür-
gerinnen und Bürger die öffentlichen Verwaltungsabläufe verbessern kann. Wenn
sich auch KI-Technologien und -Methoden noch in der Entwicklung befinden, ist es
dennoch notwendig, erste Schritte einzuleiten, um sie in der öffentlichen Verwaltung
einzuführen. Dies betrifft insbesondere die intelligente Vernetzung der Kommunika-
tionssysteme und die Datenarchitektur. Ein dynamisches Stufenmodell (siehe Abbil-
dung 6.7) zeigt auf, wie die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung weiter
vorangetrieben und die Interaktion zwischen Bürgern und Verwaltung verbessert
werden kann.
Künstliche Intelligenz
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Titel
- Künstliche Intelligenz
- Untertitel
- Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-58042-4
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 286
- Schlagwörter
- Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
- Kategorie
- Technik
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 7
- Inhaltsverzeichnis 15
- A Technologie 18
- B Anwendung 92
- Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
- 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
- 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
- 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
- 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
- 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
- 10. Maschinelle Übersetzung 194
- C Gesellschaft 212
- Ausblick 273
- Anhang 277
- Autorinnen und Autoren 277
- Abkürzungsverzeichnis 286