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50 Bildung überdenken • ein globales Gemeingut?
es, dass mit und durch andere gelernt wird – mittels Diskussionen und Debatten mit
anderen Lernenden und mit Lehrkräften.
Netzwerke von Lernräumen
Die Transformation der Bildungslandschaft in der heutigen Welt hat dazu geführt, dass
die Wichtigkeit und Relevanz des Lernens ausserhalb formaler Institutionen zunehmend
anerkannt wird. Es findet ein Übergang statt von herkömmlichen Bildungsinstitutionen
zu gemischten, vielfältigen und komplexen Lernlandschaften, in denen formales, non-
formales und informelles Lernen mittels einer Vielfalt von
Bildungsinstituten und un abhängigen Anbietern statt-
findet.74 Wir brauchen einen flexibleren Ansatz für ein als
Kon tinuum verstandenes Lernen, bei dem Schulen und
formale Bildungsinstitutionen enger mit anderen weniger
formalisierten Bildungsmöglichkeiten interagieren, und zwar
ab der frühen Kindheit und während des ganzen Lebens.
Die Veränderungen der Räume, Zei
ten und Beziehungen, in
denen das Lernen stattfindet, begünstigen ein Netzwerk von
Lernräumen, in denen non-formale und informelle Räume
des Lernens mit formalen Bildungsinstituten interagieren und
diese ergänzen.
Neue Lernräume
Der Klassenunterricht wird heute herausgefordert durch
den erweiterten Wissens zugang und durch das Auf kom -
men anderer Lernräume neben den Klassenzimmern,
Schulen, Universitäten und sonstigen Bildungs insti tu ti -
onen.75 Beispielsweise können soziale Medien die Unter-
richts arbeit ergänzen, indem sie Möglichkeiten für
Aktivitäten wie Zusammenarbeit und Mitautorschaft (Co-
Authoring) bieten. Mobile Geräte ermöglichen es den Lernenden, sowohl innerhalb
wie ausserhalb des Unterrichtsraums auf Bildungsressourcen zuzugreifen, sich mit
anderen zusammenzuschliessen und Inhalte zu erstellen.76 In ähnlicher Weise haben
die Massive Open Online Courses (MOOCs) in der Hochschulbildung – bei denen ein
Konsortium von Hochschulen sich zusammenschliesst, um Fakultätsressourcen für
die Bereitstellung von Kursinhalten zu poolen – neue Möglichkeiten eröffnet, um in
der Hochschulbildung ein breiteres Publikum auf der ganzen Welt zu erreichen. Der
74 Scott, C. 2015. The Futures of Learning. ERF Working Papers. Paris, UNESCO.
75 Hannon, V., Patton, A. und Temperley, J. 2011. Developing an Innovation - Ecosystem for Education.
Indianapolis, CISCO; Taddei, F. 2009. Training creative and collaborative knowledge-builders: A major
challenge for 21st century education. Report prepared for the OECD on the future of education. Paris,
OECD.
76 Grimus, M. und Ebner, M. 2013. M-Learning in Sub Saharan Africa Context – What is it about.
Proceedings of World Conference on Educational Multimedia, Hypermedia and Telecommunications
2013, S. 2028–2033. Chesapeake, VA: AACE.
Wir brauchen einen
flexibleren Ansatz
für ein als Kon
tinuum verstandenes
Lernen, bei dem
Schulen und formale
Bildungsinstitutionen
enger mit anderen
weniger formalisierten
Bildungsmöglichkeiten
interagieren, und zwar
ab der frühen Kindheit
und während des
ganzen Lebens.
Bildung überdenken
Ein globales Gemeingut?
- Titel
- Bildung überdenken
- Untertitel
- Ein globales Gemeingut?
- Herausgeber
- Schweizerische UNESCO-Kommission
- Deutsche UNESCO-Kommission
- Österreichische UNESCO-Kommission
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- ISBN
- 978-3-033-05613-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 96
- Kategorie
- Geisteswissenschaften