Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Nach 1918
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Seite - 147 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 147 - in Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit

Bild der Seite - 147 -

Bild der Seite - 147 - in Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit

Text der Seite - 147 -

20./21.8.1987: Vorbereitungsunterlagen Treffen Vranitzky  – Mittag Dok. 7 147 und zweitens, sowjetischerseits, die konkludente Anerkennung der EG als politi- sche Einheit und Gesprächspartner. Bei der letzten Gesprächsrunde zwischen EG und RGW in Genf, im März d. J., zeigte sich, dass nurmehr schwerwiegende Hin- dernisse in der Frage der „Berlin-Klausel“ bestehen: Für den RGW sei es bislang nicht möglich gewesen, diese Territorialklausel in die „Gemeinsame Erklärung“ aufzunehmen, während die EG (unter deutschem Druck) darauf bestehen. Kom- promissvorschläge (Briefwechsel, Erwähnung der Klausel in der Präambel oder in einem Procès-verbal) werden derzeit geprüft. Die Interessen der einzelnen RGW-Mitgliedsstaaten an bilateralen Abkommen mit den EG sind unterschiedlich: Rumänien unterhält mit den EG bereits seit 1980 ein Handels- und Wirtschaftsabkommen, das jetzt erweitert werden soll. Für Handelsvertragsverhandlungen mit der ČSSR, an deren baldigem Abschluss Prag starkes Interesse hat, besteht bereits ein Kommissionsmandat. Für die Verhand- lungen mit Ungarn hat die EG-K19 im April d. J. ein Mandat für ein Handels- und Kooperationsabkommen erteilt, welches allerdings nach den „hochgespannten“ ungarischen Erwartungen kaum ein akzeptables Verhandlungsergebnis erlauben wird. Polen und Bulgarien sind an bilateralen Abkommen sehr interessiert, wollen aber das Rahmenabkommen abwarten. Der Sowjetunion ist mehr an politischen Aspekten eines Abkommens EG-RGW gelegen, und die DDR schließlich ist am wenigsten an Verhandlungen mit den EG interessiert, da sie ohnedies durch das „Protokoll über den innerdeutschen Handel“ direkten Zugang zu dem für sie be- deutendsten westlichen Markt hat und ihren Sonderstatus nicht beeinträchtigen lassen will. […]20 Österreichs Teilnahme am Prozess der Europäischen Integration III.2 08/87 Die Regierungserklärung vom 28. Jänner d. J. sowie das „Arbeitsübereinkommen“ der SPÖ und der ÖVP über die Bildung einer gemeinsamen Bundesregierung vom 16. Jänner d. J.21 haben eine neue Phase der österr. Integrationspolitik mit umfas- senden Charakter eingeleitet, die eine Weiterentwicklung der „Politik der kleinen Schritte“, die die Jahre seit Abschluss der Freihandelsverträge von 197222 geprägt 19 EG-Kommission 20 Ausgelassen wurde das Executive Summary. 21 Arbeitsübereinkommen zwischen der Sozialistischen Partei Österreichs und der Öster- reichischen Volkspartei über die Bildung einer gemeinsamen Bundesregierung für die Dauer der XVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates. 16. Jänner 1987, Wien 1987. 22 Österreich schloss 1972 Abkommen mit den Europäischen Teilgemeinschaften (EWG und EGKS), die laut Artikel 113 des Römischen EWG-Vertrags einfache Zoll- und Handelsver- träge waren, d. h. keine Assoziationsverträge. Außenminister Rudolf Kirchschläger und Han- delsminister Josef Staribacher unterzeichneten am 22. Juli 1972 die beiden Freihandels- bzw. jeweils ein Interimsabkommen mit den zwei der drei westeuropäischen Teilgemeinschaften, die Österreich bei seiner Mitwirkung am Integrationsprozess die Wahrung seiner Neutra- litätsverpflichtungen zuerkannten. Die Interimsabkommen sahen einen um sechs Monate
zurück zum  Buch Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit"
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Titel
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Untertitel
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Herausgeber
Michael Gehler
Maximilian Graf
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-ND 4.0
ISBN
978-3-666-35587-5
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
792
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
  2. I. Vorbemerkungen 7
  3. II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
    1. 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
    2. 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
    3. 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
    4. 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
    5. 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
  4. III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
    1. 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
    2. 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
    3. 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
    4. 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
    5. 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
    6. 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
    7. 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
    8. 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
  5. IV. Editorische Vorbemerkungen 99
    1. Verzeichnis der Dokumente 103
    2. Dokumente 111
    3. Abkürzungsverzeichnis 723
    4. Literaturverzeichnis 731
    5. Personenregister 735
    6. Sachregister 773
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990