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Polynomdivision 11. Schulstufe
Polynomdivision
Theorie
Mithilfe einer Polynomdivision ko¨nnen wir die Nullstellen eines Polynoms n-ten Grades
bestimmen. Im Rahmen der Polynomdivision wird der eigentliche Term des Polynoms
durcheinendemPolynomzugeho¨rigenLinearfaktordividiert. Derzugeho¨rigeLinearfaktor
ergibt sich aus einer Nullstelle des Polynoms. Das Auffinden dieser Nullstelle kann
entweder durch ein geeignetes Verfahren wie das Newton-Verfahren erfolgen, oder durch
simples Raten der Nullstelle, was im Schulkontext in der Regel als ausreichend gilt.
Durch die gefundene Nullstelle kann ein Linearfaktor des Polynoms gebildet werden,
welcher sodann vom eigentlichen Polynom abgespalten wird. Hierdurch ergibt sich ein
neuer Polynomtermn−1-ten Grades. Mathematisch formuliert gilt also das Folgende:
Satz
Es sei f(x) ein Polynom n-ten Grades und a eine Nullstelle des Polynoms. Dann gilt
f(x) =(x−a) ·g(x) fu¨r allex ausR, wobei g(x) ein Polynom vom Gradn−1 ist.
Beim Polynom g(x) muss nun u¨ber die weitere Vorgehensweise entschieden werden.
Im Kontext in welchem wir in der Schule meist arbeiten, ko¨nnen die Nullstellen von
g(x) nun mit herko¨mmlichen Methoden wie beispielsweise der großen Lo¨sungsformel oder
durch Substitution bestimmt werden. Allgemein jedoch ko¨nnte es durchaus mo¨glich sein,
dass es notwendig ist, weitere Linearfaktoren abzuspalten. Dies geschieht immer vom neu
gefundenen Term ausgehend. Beispielsweise ko¨nnten wir wiederum durch Probieren eine
Nullstelle von g(x) finden (wir bezeichnen diese mit a2) und uns daraus einen weiteren
Linearfaktor konstruieren. Durch Abspalten dieses Linearfaktors erhalten wir einen neuen
Term, welchen wir mith(x) bezeichnen. Es gilt:
f(x) = (x−a) ·g(x) = (x−a) ·(x−a2) ·h(x)
Diese Vorgehensweise kann nun so oft wiederholt werden, bis wir auf den verbleibenden
Term eines unserer bekannten Verfahren anwenden ko¨nnen, oder sich keine Linearfaktoren
mehr vom Term abspalten lassen (wir Bezeichnen diesen Term mit l(x)).
Es gilt:
f(x) =(x−a) ·(x−a2) · . .. . ·(x−an) · l(x)
Allgemein la¨sst sich dazu Folgendes formulieren:
Satz
Eine Gleichung vom Gradn hat ho¨chstensnLo¨sungen.
Das bedeutet soviel wie, dass wir von unserem Ausgangspolynom ho¨chstennLinearfak-
toren abspalten ko¨nnen. Beachte jedoch, dass es sich hierbei nicht umn verschiedene
Lo¨sungen handeln muss. Beispielsweise ha¨tte (x−2)2 = 0 nur eine Lo¨sung, na¨mlich
x=2. Hier handelt es sich beispielsweise um eine sogenannte Doppelnullstelle. Durch
mehrfache Nullstellen kann die Anzahl der Lo¨sungen also auch kleiner als der Grad sein.
Um das doch recht abstrakte Verfahren anschaulicher zu gestalten, wollen wir es
im folgenden Beispiel mit der analogen Vorgehensweise beim schriftlichen Dividieren
gegenu¨berstellen.
Austria-Forum MichaelHubmann,Helmut Zo¨hrer
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Buch Mathematik Unterrichtseinheiten"
Mathematik Unterrichtseinheiten
11. Schulstufe
- Titel
- Mathematik Unterrichtseinheiten
- Autoren
- Michael Hubmann
- Helmut Zöhrer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Graz
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 55
- Kategorien
- Dokumente Unterrichtsmaterialien
Inhaltsverzeichnis
- Aufstellen von Polynomfunktionen 1
- Binomialkoeffizient 3
- Binomialverteilung 5
- Extrema 7
- Berechnung von Extrema anhand der Differentialrechnung 10
- Berechnung von Extremstellen in endlichen Intervallen 13
- Funktionen und ihre zugehörige Ableitungsfunktion 15
- Mittelwert, Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung 18
- Monotonie 20
- Polynomdivision 23
- Relative Häufigkeit 26
- Sattelpunkt 28
- Skizzieren von Funktionen anhand der Ableitung 30
- Untersuchung des Monotonieverhaltens einer Funktion 31
- Wendepunkt 35
- Zufallsvariable 38
- Komplexe Zahlen: Allgemeines 40
- Multiplikation komplexer Zahlen in Polardarstellung 43
- Polardarstellung komplexer Zahlen 45
- Geometrische Deutung komplexer Zahlen 48
- Lösen quadratischer Gleichungen in C 50
- Die imaginäre Einheit 53