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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken28 beschreiben ist (vgl. McLuhan 2003: 31f.). Als Ausgangspunkt dient hierbei, wie Sybille Krämer darlegt, ebenfalls das Alltägliche. Rekurriert wird jedoch nicht auf das Alltagsverständnis des Medienbegriffs, sondern auf »unsere Erfahrungen mit dem Gebrauch von Medien« (Krämer 2008: 9). Diese Erfahrungen lehren uns, dass Medien einerseits fremdbestimmt sind, d.h. sie dienen als Vermittler oder Boten für Inhalte. Andererseits schreiben sich Medien in den Prozess der Vermittlung mit ein, bedingen diesen und haben einen Einfluss darauf was in, mit und durch Medien zur Erscheinung kommt (vgl. Krämer 2008: 10f.). Diese Eigenlogik von Medien wird als die Medialität der Medien begriffen, welche es zu beschreiben gilt. Infrage steht hierbei Dieter Mersch zufolge, was »das ›Mit‹ in ›Mitarbeit‹« (Mersch 2010: 190) bedeutet, die den Medien zugeschrieben wird. Als problematisch erweist sich in diesem Zusammenhang, dass die Eigenleistung von Medien nur an- hand spezifischer Medien beobachtet und thematisiert werden kann. Insofern setzt diese Art der Hinwendung zum Medienbegriff bereits als bekannt voraus, was als Medium auf seine Medialität hin untersucht werden soll.12 Wird diese Voraussetzung nicht eigens erörtert, bleibt die Bestimmung der Medialität der Medien fragwürdig, da der Gültigkeitsbereich der Analyse ungeklärt ist. Zu problematisieren ist in diesem Zusammenhang auch, wie sich die auf das Prinzipielle abzielende Frage nach der Medialität von Medien zu Beschreibungen des spezifischen Leistungsver- mögens einzelner Medien verhält und wie diese Einzelmedien (z.B. Sprache, Schrift, Buchdruck, Computer, Internet) voneinander zu unterscheiden bzw. miteinander in Bezug zu setzen sind.13 Fragen an den Medienbegriff Angesichts der im vorangegangenen Abschnitt dargestellten Vielfalt metatheo- retischer Positionen zum Medienbegriff ist zweifelhaft, ob die Frage Was ist ein Medium? jemals zu einer konsensfähigen Antwort führen wird. Möglich ist, dass die Reflexion über den Medienbegriff immer zu spät kommt, weil das Nachdenken über Medien mit der Entwicklung neuer Medien bzw. neuer medialer Umwelten 12 | Im Zentrum von Merschs Reflexion der Medialität von Medien stehen Sprache, Bild, Ton und Zahl (vgl. Mersch 2003b). Georg Christoph Tholen geht zwar von der Frage nach dem Medium Computer aus, führt die Medialität technischer Medien jedoch auf die der Sprache zurück: »[D]ie Struktur der Austauschbarkeit und Ersetz- barkeit, die der Sprache zukommt, ist die nicht-technische, uneinholbare Vorausset- zung der technischen Medien selbst« (Tholen 2002: 187). 13 | Eine Ausnahme stellt in dieser Hinsicht die von Sybille Krämer in Bote, Medium, Übertragung entwickelte Position dar, da die Autorin die Frage nach der medialen Eigenleistung im Rahmen eines Botenmodells der Medien verortet. Vor diesem Hin- tergrund vermag sie zugleich Medien im Allgemeinen sowie Einzelmedien in den Blick zu nehmen und zu analysieren, was sie am Beispiel der Karte erprobt (vgl. Krämer 2008: 298ff.).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Ăśber Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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